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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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unmöglichen Geschwindigkeiten erreicht.«
    »Menschen erklären stets das für unmöglich, was sie nicht selbst erlebt haben«, meinte Aniratak.
    Tämmler konnte sich mit der augenblicklichen Ruhe nicht abfinden. »Und trotzdem ... Irgendetwas müssen wir doch machen können.«
    »Schweig!«, forderte Aniratak. Sie setzte sich in einen der bequemen Kommandantensessel und schloss ihre Augen. »Schweigt alle!«
    Minuten vergingen. Fast schien es, als sei die Universe eingeschlafen.
    Noch immer lief Emmanuel Tämmler aufgewühlt durch die Zentrale. »Ich ...«, wollte er gerade sagen, doch Samuel Simon legte einen Finger an die Lippen und gebot ihm zu schweigen.
    »Sie sind hier«, flüsterte er kaum hörbar. Auch er schloss die Augen.
    Tämmler lehnte an einer Säule und beobachtete Aniratak und Simon, deren Münder sich bewegten, ohne dass Worte zu hören waren.
    Schließlich kniff selbst er die Augen zusammen.
    Unzählige Gestalten pendelten im Raum. Doch stets waren nur Gesichter zu erkennen, Gesichter, von denen Tämmler eines bekannt erschien. Genau dieses Gesicht schwebte nun sanft auf ihn zu.
    ›Emmanuel?‹, fragte das Gesicht.
    Tämmler dachte: ›Kaiserin? Kennen wir uns?‹
    Ein Schmunzeln erschien im Gesicht der schönen Frau. ›Wir kennen uns. Zweifellos.‹
    ›Warum dürfen wir nicht zurück?‹, fragten die Gedanken des jungen Mannes.
    »Es tut mir unglaublich leid, was mit deiner Frau geschah. Glaub es mir. Doch keinesfalls solltest du im Zorn zergehen. All deine Verbitterung wird Sonja nicht wieder lebendig, sondern dich unmenschlich machen. Du wirst in deiner Wut zerbersten.‹
    ›Wir müssen aber doch etwas tun!‹, forderte Tämmler ungestüm.
    ›Nein!‹, legte die Kaiserin fest.
    ›Nein? – Die Zwillinge sind in Gefahr!‹
    Erneut lächelte das Frauengesicht. ›Sie sind in größerer Gefahr, wenn auch ihr dort seid. Glaube mir. Und habe Geduld. Wir werden euch passieren lassen. Zu einem späteren Zeitpunkt.‹
    All die Gestalten verschwanden wieder, als hätte sie jemand weggeblasen. Tämmler riss die Augen auf und starrte Aniratak und Simon an.
    Die beiden hatten ihre Augen auch wieder geöffnet und sahen ihn an.
    »Warten wir ab«, flüsterte Simon.
    »Kann mir jemand erklären, was hier los ist?« Kapitän Hannsen war derjenige, der diese Frage stellte.
    »Wir sollen warten. Mehr ist nicht los.« Tämmler hob die Schultern und ließ sie wieder fallen.

    *

    »Zeit?«, rief Anna.
    »Genau zwei Feesenstunden!«, antwortete das Thronario.
    »Das schaffen wir lässig!« Malte jubelte, klammerte sich jedoch bereits wieder an seiner Schwester fest, denn die Maximalgeschwindigkeit des Gleiters war erreicht. Die Kurven hingegen nahmen zu und wurden immer enger. Der Flur führte in Kreisen abwärts.
    Dann gab es einen harten Schlag, die Kinder wurden vom Gleiter geschleudert, die Fußrasten lösten sich automatisch.
    Anna schüttelte Malte von sich und rannte weit nach vorn gebeugt weiter. Ihr Bruder folgte Anna, die sich seitlich hinter eine flache Mauer warf und den Letonator bereits in den Händen hielt.
    »Efzet! Mach dich unsichtbar!«, rief Anna, obwohl sie das Thronario nicht sehen konnte. »Dann begleite unseren Vorstoß!«
    »Was ist das?«, fragte Malte, der sein Plasmakatapult in den Fingern hielt und den Draht spannte.
    »Ein riesiges Thronario!«, brüllte Anna.
    Im selben Moment sah Malte das extrem große Gerät, das mit hohem Gegendruck und großem Lärm durch den Gang fegte und näher kam. »Ist das Koloss?«, rief er. »Ist er das?«
    »Ja! Wie es scheint, ist er das!«
    »Wir haben keine Chance gegen das Ding!«
    Koloss schoss aus allen Rohren, ringsum splitterte Gestein aus den Wänden. Malte legte an, die erste Plasmakugel schwirrte durch den Flur. Das Riesenthronario wich aus, krachte gegen den Boden, flog und schoss aber weiter. Anna hielt mit dem Letonator auf Koloss, doch sie verursachte keine Wirkung. Auch hinter dem Giganten zuckten Geschosse, die kleine Einschusslöcher in Koloss verursachten und vom unsichtbaren Efzet stammten.
    »Ich geh rüber und lenk ihn ab!«, brüllte Anna. »Schieß so schnell du kannst!«
    Malte hatte keine Zeit, seiner Schwester etwas zu erwidern, denn die warf sich in den Gang und rannte auf die andere Seite, wo sich ebenfalls eine flache Mauer befand. Der Junge ließ den Spanndraht zucken und eine Plasmakugel nach der anderen raste durch den Flur. Mehrere trafen Koloss, der bedrohlich schwankte und immer wieder gegen die Wände krachte.

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