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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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nicht zugelassen – folgten die drei dem Gang. Der Kandare ging vornweg, gefolgt von Sonja Esther und dem Kapitän.
    Vor der Schleuse zum Klo hielten sie erwartungsvoll inne. Komsomolzev, der ständig irgendetwas mit dem Kopf berührte, weil er für das Schiff zu groß dimensioniert war, zeigte auf eine grün leuchtende Diode. »Unbesetzt es ist, doch theoretisch nur. Was uns erwarten wird, wir wissen nicht. Hinein wir sehen sollten argwöhnisch.«
    Alle drei hielten die Luft an – nicht des zu erwartenden Geruchs wegen. Auf engstem Platz lauerten sie auf das, was kommen würde. Simon kniete sich auf den Boden und griff mit einem Finger zum Entriegelungsknopf. Die Biologin stand hinter Komsomolzev und konnte nichts sehen.
    Das Türsegment öffnete sich mit einem kaum hörbaren Zischen. Doch weder Komsomolzev noch der Kapitän bewegten sich.
    Sonja Esther versuchte, am Körper des Kandaren vorbei etwas zu sehen, was ihr jedoch nicht gelang. »Was ... was ist da?«, fragte sie.
    Simon, der von unten in den Raum blickte, flüsterte: »Da ist ein leerer Außenbordanzug.«
    »Hm ...«, meinte Komsomolzev. »Leer er nicht sein muss. Kleines in ihm sein kann versteckt.«
    »Dann hol das Kleine raus! Was auch immer es ist!«, forderte Simon.
    Komsomolzev zierte sich nicht lange, beugte sich nach vorn und hob den zusammengeklappten Raumanzug auf. »In die Ruhezone ich ihn bringen werde. Leer er nicht ist jedenfalls.«
    Der Kapitän eilte vorweg und öffnete in Sektor Drei den Raum, in dem sich die Kojen der Astronauten befanden. Es gab zwei Doppelstockbetten und ein einzelnes Bett auf engstem Raum, wobei der Begriff »Bett« für die sterilen und harten Teile etwas hochgegriffen schien. Komsomolzev legte den Raumanzug vorsichtig in eine der unteren Kojen und machte Platz für die Biologin, die sich mit medizinischen Dingen besser auskannte.
    Doch noch war es ihr nicht möglich, irgendetwas medizinisch zu versorgen. »Wie öffnet man das Ding?«, fragte sie.
    Simon und Komsomolzev zuckten gleichzeitig mit den Schultern. Sie hantierten eine Weile, um den Raumanzug zu öffnen, doch sie gaben schnell auf.
    »Josef!«, schrie Samuel Simon quer durch die Fähre. »Schick schnell den Roboter zu uns!«
    Komsomolzev schüttelte den Kopf und zeigte auf das Bedienfeld am Unterarm des Bio-Suit-Anzugs. »Laut du nicht schreien musst.« Über das Feld konnte man bequem eine Verbindung zu den anderen Anzugträgern an Bord aufbauen.
    »So ging’s aber deutlich schneller«, rechtfertigte sich der Kapitän.
    Kozabim gab ihm recht. Er kam bereits angerollt und wäre Simon fast über die Füße gefahren. »Änga-änga!«, knirschte seine künstliche Stimme. Kozabim erwartet den Einsatzbefehl.«
    Komsomolzev versuchte, im Rahmen seiner Möglichkeiten Platz zu machen. »Diesen Raumanzug du öffnen sollst.«
    »Änga-änga! Befehl nicht verstanden.«
    »Der Kleine muss sich erst an deine bruchstückhafte Aussprache gewöhnen«, meinte Esther. »Öffne diesen Raumanzug, Kozabim. Aber vorsichtig!«
    Sogleich machte sich der Roboter an die Arbeit. Seine Bewegungen waren mit hydraulischen Geräuschen verbunden, die an ein ferngesteuertes Auto erinnerten.
    Zunächst trennte Kozabim den Helm vom Anzug, nahm ihn ab und legte ihn sanft auf eines der Betten. Noch war nicht zu sehen, ob der Außenanzug ein Geheimnis in sich barg. Die Anspannung war groß. Der Roboter öffnete kaum sichtbare Verbindungen, klappte den Anzug auseinander und vermeldete: »Auftrag ausgeführt.« Ohne weitere Bemerkungen fuhr er aus dem Ruhesektor zurück in die Kanzel.
    Währenddessen harrten Simon, Komsomolzev und Sonja Esther mit geöffneten Mündern neben der Ruhestätte.
    In dem geöffneten Raumanzug lag regungslos ein Kind.

    *

    »Wir haben gerade unsere Warteposition eingenommen. Eine Höhenkorrektur ist alle zwölf Stunden und vier Minuten notwendig. Die Fähre erledigt das selbständig.« Kurz und präzise kamen Müllermanns Erklärungen. »Und was habt ihr entdeckt?«
    »Einen blinden Jungen wir gefunden haben«, raunte Komsomolzev und ließ sich neben dem ewig grinsenden Tämmler in einen der Sitze gleiten.
    »Eine blinden ... was?«
    Simon verbesserte den Kandaren: »Er meint einen blinden Passagier. Und: Es ist ein Junge.«
    »Wie bitte? Und?«
    »Sonja ist bei ihm. Der Junge ist völlig unterkühlt. Er hatte sich in einem Außenbordanzug versteckt, bei dem die Temperaturregulierung nicht eingeschaltet war.«
    Müllermann drehte sich um. »Und? Wird er es

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