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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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Hast du etwa kein Vertrauen in deine Fähigkeiten, einen richtigen Mann zu finden?«
    Das Mädchen wischte sich eine Träne aus dem Gesicht. »Mein Gott, ich liebe ihn!«
    Simon fasste diesen Satz als ein Ja auf. »Nun gut. Wer ist dafür, dass wir Tämmler vorübergehend in Tiefschlaf versetzen?«
    Alle schauten gleichzeitig zu Tämmler und anschließend zu Sonja Esther. Drei Arme gingen in die Höhe, dazu die beiden von Emmanuel Tämmler, die jedoch nicht zählten.
    »In Ordnung.« Simon wiederholte den Schulterklopfer. »Tu es!« Er setzte sich. »In anderthalb Stunden ist es ein Uhr, dann treten Sonja und Juri in die Ruhephase ein. Vorher sollten wir etwas zu uns nehmen. Juri ist für die Zuteilung der Vorräte verantwortlich. Wir werden pro Tag zwei Mahlzeiten einnehmen.«

    *

    Als sich Komsomolzev und die Biologin in Sektor Drei zur Ruhe begaben, lauschten beide einige Zeit dem leisen Schnarchen des Kindes.
    »Wie er in den Anzug gekommen, ein Rätsel ist«, flüsterte der Navigator erneut.
    »Er muss ziemlich clever sein.« Sonja Esthers Gedanken waren bei Emmanuel Tämmler, der an MEMO angeschlossen in einer Stauluke im Unterdeck seine vorübergehende Ruhe gefunden hatte. Nachdem sie ihn in den Komazustand versetzt und ihm das Enzym injiziert hatte, war das Grinsen in Tämmlers Gesicht geblieben. Sie hatte ihm einen Kuss gegeben und geflüstert: »Träum schön.« Dann hatte sie den Außenbordanzug geschlossen und die Temperatur reguliert. Es war der gleiche Anzug, in dem sie den Jungen gefunden hatten.
    Simon und Müllermann beobachteten seit Stunden die großen Bildschirme. Müllermann verglich ununterbrochen irgendwelche Werte in seinem Datenbuch. Zwischendurch fegte er häufig die blonde Strähne aus seiner Stirn und murmelte ständig irgendwelche Dinge, so dass der Kapitän kurz zu ihm sah, um sich anschließend wieder den regungslosen Bildern aus dem Weltall zu widmen.
    »Etwas stimmt da nicht.«
    Erneut sah Simon auf. »Was stimmt nicht?«, fragte er flüsternd.
    Müllermann legte das Monitorbild des Datenbuches auf einen größeren Monitor des Sternstraßenschiffes. Unzählige wirre Tabellen waren zu sehen.
    »Was stimmt nicht?«, drängte Simon ungeduldig und seine Stimme bekam einen gereizten Ton.
    Der Mathematiker schaute auf das große Abbild seiner Tabelle. »Die Werte steigen unablässig«, flüsterte er, sich dessen bewusst, dass Sonja Esther und Komsomolzev schliefen.
    Es war ruhig in der Raumfähre, nur hin und wieder schien sich ein Bauteil hinter den Wänden zu räuspern.
    »Und was sind das für Werte?«
    »Mein gutes, altes Röntgenteleskop liefert sie.«
    »Du meinst Alpha 212? Das ist nicht dein Teleskop. Das ist ein OSAS-Satellit.«
    »Ja, ja. Genau den meine ich.« Müllermann schien geistig abwesend.
    »Was sind das denn nun für Werte?« Simons Stimme schwang sich ungehalten auf.
    »Um das Schiff der Kalaner hat sich ein Nebel gebildet. Wahrscheinlich Abgase oder Dreck aus dem Luftfilter. Ich messe die Resonanzen in diesem Dreck.«
    »Und?«
    »Es sind Röntgenwellen, die durch Töne entstehen. Sie werden stärker.«
    »Und?«
    »Es ist, als wenn ein Rennauto vor dem Start mit angezogener Handbremse hochtourt. Verstehst du?«
    »Nicht direkt.«
    »Das Schiff der Kalaner wird lauter. Es ist so, als wenn sich etwas lädt.«
    Simon kratzte sich am Kinn. »Du meinst, sie könnte sich auf einen Start vorbereiten?«
    »Muss nicht sein. Es ist durchaus möglich, dass sie ein Bauteil laden, Energie umleiten, irgendetwas planen. Im Übrigen«, erneut fuhren seine Finger über das Touchscreenfeld des Datenbuches, »schau dir das bitte an. Wir hätten es fast nicht bemerkt.« Müllermann zeigte auf den Hauptschirm. »Sie machen Zielschießen auf unsere Satelliten.«
    Als Simon genau hinsah, entdeckte er die winzigen Flugobjekte, die sich auf dem Bildschirm in Sternchen auflösten. Mehr als ein »Spinnen die?« konnte er in diesem Moment nicht über die Lippen bringen.
    »Keine Ahnung, was die Aliens sich dabei denken. Jedenfalls haben sie selbst mich davon überzeugt, dass man ihnen nicht vertrauen sollte. Und richtig sauer werde ich, wenn sie Alpha 212 zerstören.«
    Der Kapitän blickte ein paar Minuten stur ins Nichts. »Vielleicht wissen sie, dass unsere Raketensysteme über die Satelliten geleitet werden? Vielleicht fühlen sie sich bedroht? Sollten wir nicht besser Verbindung mit der WUK aufnehmen?«
    Sogleich protestierte Müllermann. »Auf keinen Fall! Dann verraten wir unser

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