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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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Kabine. Gleichzeitig erklang ein rhythmisches Heulen. Komsomolzev setzte den Helm ab und machte sich an seinem neuen Arbeitsplatz nützlich. »Sichern wir uns nicht mehr müssen. Den Zustand von Tämmler kontrollieren wir sollten«, rief er schließlich.
    Hektisch öffnete Esther ihre Verrieglung am Hals und nahm den Helm ab, der sogleich auf den Boden der Kabine knallte. Die magnetische Schwerkraft war aktiv. Die Studentin löste ihre Gurte und erhob sich. Wie durch einen zähen Brei stampfte sie durch das Cockpit der Raumfähre. Tämmler hing regungslos in seinem Sitz, über die Helminnenseite hatten sich diverse Bestandteile einer nicht gänzlich verdauten Pizza verteilt.
    »Scheiße, Mann! Emma, was machst du nur?« Sonja Esther wollte sofort die Arretierung seines Helmes öffnen.
    Simon schrie: »Nein, tu das nicht!« Gerade noch rechtzeitig, sonst hätte die Schwerelosigkeit das Erbrochene gleichmäßig in der Raumfähre verteilt. »Schließ den Sauger an!«
    »Wo ist denn der verdammte Sauger?«
    »In der Saugerhalterung er ist!«, rief Komsomolzev.
    »Und wo ist die Saugerhalterung?«
    »Nicht übersehen du sie kannst!« Komsomolzevs Zeigefinger wies die genaue Richtung an.
    Mit einem Ruck riss Esther den Apparat aus der Halterung, rollte den kurzen Schlauch ab und versuchte ihn an Tämmlers Helm anzuschließen.
    »Gottverdammt, das passt nicht!«, schrie sie aufgeregt. Tämmler rührte sich noch immer nicht. »Er erstickt uns!«
    »Kompatibel die Dinge scheinbar nicht sind«, stellte Komsomolzev fest. Luetische Anzüge und ostländische Fähre ... Er hielt jedoch schon eine Lösung in der Hand: Klebeband. »Festhalten du musst!«
    Während das Mädchen den Anschluss gegen das Ventil drückte, wickelte der Ostkandare das textile Klebeband darum, biss es mit den Zähnen ab und öffnete das Ventil am Helm. »Starten du kannst jetzt!«
    Esther betätigte den Startknopf und der Sauger begann zu vibrieren. Das Innere des Helmes wurde rasch gereinigt. Anschließend baute sie die Konstruktion wieder ab und löste Tämmlers Helm vom Anzug. Sie entfernte dessen Gurte und riss Tämmler rabiat an den Haaren nach vorn, während sie ihm das Knie in die Brust drückte und derb auf seinen Rücken einschlug.
    Ein Rest Erbrochenes kam aus Tämmlers Hals geflogen und schwebte durch den Raum. Komsomolzev versuchte, die Teilchen mit dem Sauger einzufangen.
    In diesem Moment öffnete der Techniker die Augen. »Wo bin ich? Wer seid ihr? Ich war das nicht!« Allmählich färbte sich sein Gesicht wieder rot.
    Alle atmeten durch und der Techniker fand ins Leben zurück. So konnte man sich zunächst den wichtigen Dingen widmen. Müllermann war mit seinem Datenbuch beschäftigt. Das Sternstraßenschiff flog ohne Antrieb durch das All und näherte sich allmählich dem Mond. Schweigend gingen alle ihrer Arbeit nach. Nur Tämmler stand in der Kabine und grinste ununterbrochen den Außenbildmonitor an.
    »Den Roboter wir aktivieren sollten«, sagte Komsomolzev.
    Simon blickte den Kandaren erstaunt an. »Welchen Roboter meinst du?«
    »Heißt Kozabim.«
    »Kozabim?«
    »Kozabim«, bestätigte Komsomolzev. »Nicht gehört du hast davon? Kybernetisches Objekt zur allgemeinen Betreuung interstellarer Missionen. Nützlich kann sein er.«
    »Und wo finden wir das Ding?«
    »Folge du mir, zeigen ich ihn dir.« Der Navigator bewegte sich durch einen engen Korridor der Raumfähre. Simon folgte ihm direkt. Nach ein paar schweren Schritten standen sie leicht vornübergebeugt an einer Schleuse. Mit einem Handgriff öffnete Komsomolzev die Schleuse, woraufhin ein Türsegment verschwand. »Kozabim hier wir finden könnten.«
    Im Raum, der sich vor den beiden auftat, befanden sich unzählige Dinge. Es könnte eine Ewigkeit dauern, bis sich die Crew hier zurechtfinden würde. Doch Komsomolzev hatte bereits ein System erkannt. Er näherte sich einem Regal und entnahm ihm ein unförmiges, blau glänzendes Etwas, das er hochkant auf den Boden stellte. Der Magnetismus wirkte, so dass das Ding auch stehen blieb. Einige Sekunden lang suchte der Kandare, bis er eine kleine Klappe fand, die er sofort öffnete. Darunter zeigte sich ein winziges Touchscreenfeld. »Geeignet es nur für Frauenhände scheint«, schimpfte Komsomolzev und versuchte trotzdem, den richtigen Knopf zu berühren. Zunächst war ein knirschendes »Änga-änga« aus den Lautsprechern des metallenen Etwas zu hören. Der Kandare kniete sich auf den Boden, um näher an das Touchscreenfeld

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