Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
Schließlich verneigte er sich leicht. »In Ordnung, General Kabalogs. Ich bin mit deinem Vorschlag einverstanden.«
»Wir können die Verträge auf Ikonia abschließen. Dorthin wird man auch Eure Kinder bringen.«
Während Adam nickte, schrie Insaidia: »Verräter! Kabalogs, du bist ein Verräter! Dazu wird es nicht kommen!«
Vor Adams Augen ließ Kaan Sulak die Waffen fallen und ging langsam in die Knie, um schließlich auf den Boden zu stürzen. Aus einem Loch in seinem Hals strömte ein Strahl roten Blutes.
Innerhalb des Bruchteils einer Sekunde zerplatzte der Oberkörper des Generals, als wäre er explodiert. Adam hechtete nach vorn, um die Waffen von Kaan Sulak zu erreichen. Dabei fühlte er etwas Eigenartiges, sah seine Arme auf den Boden fallen, vom Körper getrennt noch nach den Waffen greifen. Er fiel nun selbst nieder und sah Alucard und Insaidia mit vorgehaltenen Waffen auf sich zukommen.
Er konnte noch das Thronario erkennen, das Kabalogs und Kaan Sulak aus sicherer Entfernung getötet hatten. Mooruu war durch Insaidia neu programmiert worden.
Insaidia schnappte sich mit den oberen Tentakeln die abgeschossenen Arme des Kaisers und hielt sie über ihn. Künstliches Blut tropfte in Adams Gesicht, sein Torso wälzte sich auf dem Boden.
Angewidert schleuderte Insaidia die Arme in den Flur. Dann entfernte er sich. »Zeichne die Szene für die Nachwelt auf!«, verlangte er von Mooruu. Aus noch größerer Entfernung rief er schließlich: »Jetzt, Graf Alucard! Jetzt ist die Stunde der Rache gekommen! Töte den Kaiser, aber töte ihn richtig!«
Adam sah die zuckenden Tentakel des Ikoniers über sich, die Mündung des Letonators war auf seinen Kopf gerichtet. Er schloss die Augen, konzentrierte sich. – Kabalogs hatte ihn gefoppt, erfuhr er kurz darauf! Die Zwillinge waren noch frei! Mit aller Kraft zeigte Adam den Kindern, was geschah, nannte die Namen der Beteiligten, ließ sie seinen Tod miterleben und verabschiedete sich leise von seinem Leben. Gladiola erreichte er nicht – trotz aller Anstrengungen.
»Durch mein Gefühl bisher selten getäuscht wurde ich. Unter uns auch der blinde Junge ist. Willkommen ich dich heißen will.«
»Ich bin nicht blind. Und außerdem ist mein Name Adam.«
»Adam heißt du also? Und wenn ich dich so ansehe, könntest du Josefs Bruder sein.«
»Ich kann es nicht nur. Ich bin es. – Leider.«
»Gefahr für unseren Planeten ich sehe. Große Gefahr für unsere Zivilisation ich spüre. Unsere Position verändert sich hat?«
»Das habe ich gemacht. Damit wir wieder was sehen. Du musst wohl Juri sein? Du solltest mit Kozabim in die Sprachschule gehen. Ihr habt beide einen Sprachfehler.«
»Hm ... Er dreimal hoch ein Käse ist, der kleine Müllermann. Aber er sehr klug zu sein scheint. Viel lernen er noch muss.«
»Der Junge redet ab jetzt nur noch, wenn er gefragt wird! Mir brummt schon der Kopf!«
»Wer hat sich nur den blöden Namen ›Kalaner‹ ausgedacht? In Ordnung. Ich bin ja schon still. Sagt mir, wenn ihr mich braucht.« –
»Liebst du deine Mutter nicht?«
»Warum sollte ich sie nicht lieben?«
»Immerhin hast du sie verlassen.«
»Nein. Sie hat mich verlassen.«
»Sie dich?«
»HI-2. Außerdem habe ich Mama nur selten gesehen. Schon mit fünf kam ich in eine Hochbegabtenschule, weit weg von zu Hause.«
»Tut mir leid, dass ich gefragt habe. Ich hatte ja keine Ahnung.«
»Das muss dir wirklich nicht leidtun.«
»Und welche Schule hast du besucht?«
»Siradence. Es war die Tiawao-Elite-Universität. Meistens hatte ich Einzelunterricht. Das war grausam. Und Fußball durfte ich nicht spielen, weil ich mich dabei angeblich hätte verletzen können.«
»Du hast es aber trotzdem getan?«
»Ich hab es versucht. Sie haben mich mit einem implantierten Chip überwacht. Ging mein Puls hoch, musste ich mich sofort in der Direktion melden.«
»Wo ist der Chip jetzt?«
»Ich habe ihn entfernt und dann an einen Hund verfüttert.«
»Und Josef? Hast du deinen Bruder auch nie gesehen?«
»Zweimal in drei Jahren. Josef war der Ansicht, er hätte keinen Draht zu mir. So wie mein Vater. Das stimmt aber nicht.«
»Du hängst an deinem Bruder?«
»Ja. Ich hänge an ihm ...«
Im Flur der Raumstation POOR, die einst dem Rat der Planeten als Domizil gedient hatte, roch es nach verbranntem Menschenfleisch.
Kurz darauf explodierte der Raumgleiter, mit dem Adam die Station erreicht hatte. Insaidia und Alucard brachten die Leichen von Kabalogs und Kaan Sulak in
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