Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
übersah eine Stufe und rutschte in den spiegelglatten Raum hinein. »Autsch!«, rief er, dann wurde sein Schimpfen von rauschenden Wassersinfonien übertönt.
»Es ist nicht zu übersehen, wie gut ihr auf euch aufpassen könnt.« Sirena landete auf dem Bett neben Anna, die bereits zum zehnten Mal kräftig gähnte und sich nun endlich erhob.
Auch sie faltete ihre Kumaa auf und hielt sie sich an die Schultern. »Altmodisch aber elegant«, stellte das Mädchen fest. »Malte sieht bestimmt lustig darin aus.« Anna lief zum Protokollcomputer und rief das zentrale Medienprogramm von Universus auf, indem sie einen Sensor berührte. Dort, wo zuvor die große Glaswand mit dem Blick nach draußen gewesen war, bildete sich ein feines Netzwerk aus Lichtpunkten, die sich innerhalb einer Sekunde zu einem Bild vereinten. Der Ton kam aus versteckten Lautsprechern. »Was ist das?«
Malte schaute aus dem Sanitärraum heraus. »Was ist was?« Seine Haut war noch nass, trotzdem trat er neben seine Schwester.
Die Nachrichten brachten ununterbrochen Filme von explodierenden Raumschiffen, zerstörten Gebäuden auf Universus, weinenden und wütenden Menschen, diskutierenden Abgeordneten verschiedener Planeten und schließlich auch von der Ankunft der ikonischen Delegation in Tafla.
Der neue Regent des Zweiten Distrikts wurde von einem Medien-Thronario interviewt. »Es spricht Salomos von Rook. Mein Beileid und tiefes Mitgefühl gehören den Angehörigen der Opfer, die bei diesem feigen terroristischen Anschlag der Lecoh-Legionäre getötet oder verletzt wurden. Unser Ziel sollte es sein, solche Attentate zukünftig auszuschließen. Wir Ikonier gehen mit gutem Beispiel voran. Wir haben die Monarchie für beendet erklärt und eine neue demokratische Grundordnung gewählt.«
Das Medienthronario schwirrte vor dem Kopf Salomos’ hin und her. »Mit welchen Forderungen gehen die Ikonier in die Verhandlungen im Rat der Planeten?«
»Forderungen?« Salomos lachte sabbernd. »Wir haben keine Forderungen. Wir werden konstruktive Vorschläge unterbreiten, wie wir uns die friedliche Koexistenz der beiden Rassen zukünftig vorstellen.«
Das Thronario flog in die zweite Reihe der Delegation und stoppte vor Insaidia. »Eine Frage an den Abgeordneten der neuen Regierung im Zweiten Distrikt: Gesandter Insaidia, verschiedene Gremien werfen Ihnen den Mord an Kaiser Adam vor. Sind diese Leute im Recht?«
Insaidia sprach sehr ruhig. »Wir wissen doch beide, wie Politik gemacht wird. Politik besteht ausschließlich aus Verleumdungen und boshaften Behauptungen. Mögen diese angeblichen Gremien Beweise bringen, die ihre Behauptungen stützen, dann stelle ich mich selbstverständlich den Vorwürfen.«
»Es heißt auch, dass eben Sie diese Beweise vernichtet hätten ...«
»Aber natürlich.« Insaidia brabbelte, als schüttle er sich in einem Lachkrampf. »Zweifellos will man mir auch die Schuld für die heutigen terroristischen Attentate anhaften, obwohl ich mich mit der Delegation zur gleichen Zeit auf einer friedlichen Reise durch die Distrikte befand. – Ich sagte ja bereits: Politik besteht aus Verleumdungen und Behauptungen. Die unablässige Denunzierung des Ikonischen Volkes sollte endlich aufhören. Und die Medienvertreter könnten damit beginnen.« Seine Tentakel wiesen das Thronario an zu verschwinden.
Schnitt.
Die Nachrichten zeigten nun General Zejoh, mit anderen Lecoh-Legionären auf einer Bank sitzend und von Kraftfeldern gefesselt. »Wir haben damit nichts zu tun!«, brüllte er. »Niemals würden wir unsere Waffen gegen Menschen erheben! Das entspricht nicht unserem Ehrenkodex!«
Eine Universe kommentierte daraufhin: »Die Lecohraner streiten indes jede Beteiligung an den jüngsten terroristischen Anschlägen ab, obwohl die Überwachungskameras des Flaggschiffs AMELIANIA eindeutig Lecoh-Legionäre als Eindringlinge identifizierte. Die Zahl der Opfer stieg inzwischen auf achttausendvierhundertzwölf, darunter fast zweitausend Zivilisten aus Tafla.«
Norana tauchte kurz auf. »In Gedanken trauern wir mit den Angehörigen der Opfer. Unser Schutzschild wird in zwei Stunden wieder aktiv sein. Alle Einheiten sind in höchster Bereitschaft. Die Sitzung des Rates der Planeten wird pünktlich beginnen.«
Anna berührte den Knopf erneut. »Insaidia ist für die Anschläge verantwortlich«, flüsterte sie.
»Woher willst du das wissen?« Malte stand nackt und zitternd im Raum.
Das Mädchen zuckte mit den Schultern und ging nun selbst in den
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