Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
AMELIANIA an und suchten sogleich den Weg zur strategischen Kampfkuppel des Superkreuzers. Dort hielt sich niemand auf. Ein mitgebrachter Computer ermittelte innerhalb weniger Minuten die Verschlüsselungssequenzen der Hauptwaffen. Um diese bedienen zu können, mussten sich die Eindringlinge sichtbar machen, was sie nicht weiter störte, denn auch das war Teil des Plans.
Die Aufzeichnungsgeräte gaben Alarm an die Brücke der AMELIANIA. Zwei Offiziere schreckten hoch. Auf dem Monitor waren Lecoh-Legionäre zu sehen.
»Alle Waffensysteme abschalten!«, brüllte ein feesischer Offizier. – Zu spät! Die Langstrecken-Plasmawaffen feuerten dreimal hintereinander.
Der erste Feuerstoß traf eine Reihe wartender Schiffe verschiedener Planeten, die sowohl menschlicher als auch ikonischer Herkunft waren. Einundzwanzig von ihnen wurden pulverisiert und vierzig weitere stark beschädigt. Der zweite Strahl traf ein irdisches Raumschiff frontal, zerstörte es und tötete die gesamte Besatzung von eineinhalbtausend Mann. Der dritte Feuerstoß ging in Richtung Universus und zerstörte zunächst mehrere Satelliten. Dann wälzte sich das Plasma durch die Atmosphäre, ließ mehrere der gigantischen Würfel zu Staub werden und brannte einen Krater von drei Kilometern Durchmesser und vierhundert Metern Tiefe in die Oberfläche. Der Verlust an Universen war enorm.
Die Sicherheitsteams der AMELIANIA erreichten kurz darauf die strategische Kampfkuppel, doch fanden sie keinen der Terroristen mehr vor.
Als Minuten später das kleine Schiff hinter dem dritten Mond hervorkam, explodierte es unbemerkt. Auch die Terroristen überlebten nicht.
*
Eine Universusstunde später erreichte ein Kampfkreuzer von Ikonia den Planeten Universus. An Bord der neue Regent Salomos und Insaidia, der Abgeordnete im Rat der Planeten. Beide zeigten sich höchst erstaunt über die neuerlichen Attentate der menschlichen Lecoh-Legionäre.
»Ich dachte, darüber wären wir hinweg«, sagte Salomos, als er die Bilder der Zerstörung sah. »Man soll allen betroffenen Planeten unser innigstes Mitgefühl und Beileid übermitteln.«
»Eine kluge Maßnahme, mein Regent«, stimmte Insaidia zu. »Es wird Zeit, dass die Menschheit sich um ihre eigenen Probleme kümmert und nicht um die unseren.« Er tat gelangweilt. »Außerdem ...«, ergänzte er schließlich, »... sollten wir den Antrag stellen, dass sich der Rat der Planeten gelegentlich an einem anderen als diesem recht unsicheren Ort treffen sollte.«
Salomos sabberte ein paarmal, dann sprach er endlich aus, was er dachte: »Deine Anteilnahme scheint mir recht gering, Insaidia. Ich hoffe doch, dass nicht du hinter den Anschlägen steckst.«
»Mein Regent, ich sagte bereits: Ich werde nichts tun. Und Ihr solltet eurem Abgesandten unbedingt vertrauen, schließlich vertritt er Euch an der Front.«
*
Kozabim brachte das Licht zum Leuchten. In seinen Greifern hielt er ein Paket mit Kleidungsstücken. »Guten Morgen. Das Protokoll sieht den Besuch des Rates der Planeten vor. Malte und Anna werden in achtundneunzig Erdminuten am Tor 17 abgeholt.«
Malte rieb sich die Augen. »Was soll das Zeug?«, fragte er und betrachtete die Sachen. »Das sind zwei Kleider! Ich bin ein Junge und will kein Kleid!«
Heeroo schwebte näher. »Guten Morgen, Malte, guten Morgen, Anna. Das Protokoll der kaiserlichen Familie sieht das Tragen der Kumaa im Rat der Planeten vor. Die Kumaa ist ein historisch anspruchsvolles Kleidungsstück. Sie wurde schon vor Hunderten von Jahren von den Repräsentanten des Kaiserreichs Altoria getragen.
»Kumaa?« Malte wedelte mit dem aus zartem, silbernem Stoff bestehenden und zahlreichen Fransen verzierten Kleid. »Das sieht aber wirklich mächtig alt und mädchenhaft aus.«
»Du kannst es über dem Feesenanzug tragen.« Auch Sirena war näher herangeschwebt. »Als ich das aktualisierte Protokoll sah, empfand ich es als etwas diskriminierend.«
»Was meinst du mit ›diskriminierend‹?«, summte Efzet. »Empfindest du so, weil wir ausgeladen wurden?«
»Ich stelle ein Sicherheitsrisiko fest. Nur Heeroo darf die Kinder in den Rat begleiten.«
»Du beneidest mich?«, fragte der Grooritter monoton.
»Im Gegenteil.« Sirena schwebte näher an das bläulich schimmernde Thronario heran. »Eher bemitleide ich dich. Mir geht es ausschließlich um die Sicherheit der Zwillinge.«
Malte betrat den Sanitärtrakt. Zuvor sagte er noch: »Wir können ganz gut auf uns selbst aufpassen, Sirena.« Er
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