Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
Erde. Und ich wünsche mir, dass auch ihr dorthin mitkommt. Ich werde für euch da sein. Auch Komsomolzev wird uns begleiten, Daana Fan geht mit ihm. – Die Ikonier hatten unsere beiden Raumschiffe versehentlich hochgenommen. Beide sind unversehrt auf dem Weg hierher. Sobald sie angekommen sind, wird die irdische Flotte zur Erde zurückkehren. Der Synus dürfte kein Problem werden. Wir haben unsere Aufgaben ordentlich erledigt. Alyta gibt es nicht mehr, die Robomutanten wurden vernichtet. Alles andere ist gewissermaßen, quasi, sozusagen lediglich eine Angelegenheit der Feesen, der Ikonier und des Rates der Planeten.«
Malte schaute Thomas Schmitts durchdringend an und schnitt dabei Grimassen.
»In Ordnung, Onkel Thomas, wir kommen mit«, sagte Anna plötzlich.
Der Erdenmensch stutzte. »Wirklich? Ist das dein Ernst oder veralberst du mich?«
»Wir kommen mit zur Erde«, bekräftigte Malte. „Sofort nach der ersten Versammlung des Rates der Planeten. Unser Erscheinen ist ausdrücklich erwünscht. Norana sagte nämlich ...«
»... unsere Gegenwart wäre der Garant für den Frieden im Universum«, beendete Anna Maltes Satz.
Schmitts kratzte sich am Kinn. »Und ... und wann findet diese Ratsversammlung statt?«
»Gewissermaßen, quasi steht das im Protokoll.« Anna grinste. »In vierundsechzig Feesenstunden. Das sind etwa vierzig Erdstunden.«
»Also in zwei Tagen«, ergänzte Malte.
»In zwei Tagen also«, flüsterte Schmitts.
Anna legte ihren Arm um den Hals des Mannes. »Der Tag, an dem die Versammlung stattfindet ...«
»... ist der siebzigste Tag, nachdem wir die Erde verlassen haben. Und ...« Die Zwillinge wechselten sich beim Reden ab. Es schien, als hätten sie dieselben Gedanken. »... es ist der Tag, an dem Alyta uns umbringen wollte.«
»Euer Geburtstag? Ist es euer neunter Geburtstag?« Schmitts betrachtete sein Chronometer, der die irdische Zeit und das irdische Datum anzeigte. »Tatsächlich, euer neunter Geburtstag. – Was wünscht ihr euch?«
»Wir?«, fragten beide Kinder gleichzeitig. »Och, nichts ...«
»Vielleicht ...«, begann Malte.
»... dass Insaidia bis dahin ins Gras beißt.« Anna gab Schmitts einen Kuss auf die Wange und ließ sich ins Bett fallen. »Mehr nicht.« Auch Malte bekam seinen Gutenachtkuss, wie früher auf der Erde, als Schmitts mit im Haus von Adam, Gladiola und den Kindern gelebt hatte. »Schlaft schön, ihr zwei. Aber ... klammert euch nicht zu sehr an diesen Wunsch. – Gute Nacht!«
»Gute Nacht, Onkel Thomas!«
Schmitts verließ den Raum.
»Mach das Licht aus, Efzet«, flüsterte Anna.
»Jo, jo! Für das Licht wollte Kozabim verantwortlich sein«, raunte das Thronario, das an der Zimmerdecke heftete.
»Licht aus in fünf ... vier ...«, zählte Kozabim herunter.
»Warte, Kozabim! Bring mir etwas zum Trinken!«, unterbrach ihn Anna.
Malte lag auf dem Rücken und schaute zur Zimmerdecke, die durch Heeroo blau und durch Sirena pinkfarben leuchtete. Heeroo bewachte die Zugänge und die Fensterfront, Sirena den Gesundheitszustand der Kinder und die Reaktionen von Kozabim und Efzet. Efzet überwachte Kozabim und kommunizierte ausgiebig mit Sirena, denn beide Thronarios besaßen die gleichen Bauelemente und waren komplett kompatibel.
»Hast du eine Ahnung, wo Insaidia ist?«, flüsterte Malte.
Anna schlürfte ein saures Getränk, das Kozabim ihr gereicht hatte. »Nein, habe ich nicht. Vielleicht ist er vor Salomos geflüchtet und hat sich versteckt.«
Heeroo leuchtete etwas auf. »Ihr habt ja keine Ahnung!«
»Wie bitte?«, fragte Malte erstaunt. »Was haben wir?«
»Keine Ahnung!« Sirena schwebte herab, landete auf dem Kopfkissen zwischen Malte und Anna, Heeroo schwebte knapp darüber. »Im Zweiten Distrikt wurde eine demokratische Wahl durchgeführt. Sie haben die Monarchie abgeschafft, sofern man von einer solchen reden konnte.«
Heeroo unterbrach Sirena und kam zur Sache. »Insaidia war einer der Kandidaten, die sich zur Wahl des neuen Ikonischen Regierungsrates stellten, der aus zwanzig Ikoniern besteht. Diese bestimmten den Regenten, den Vizeregenten und den Abgesandten im Rat der Planeten unter sich.«
»Und? Wurde er gewählt?« Malte tippte mit dem Finger gegen die Außenhaut Sirenas.
»Das Ergebnis wird in vier Stunden bekanntgegeben. Hochrechnungen gibt es bei den Ikoniern nicht. Ist das Ergebnis bestätigt, trifft sich die neue Regierung und legt anhand der Stimmverteilung die Aufgaben der zwanzig Regenten fest.«
Efzet stürzte
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