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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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eure Loge.« Muscon verbeugte sich und verschwand. Die kleine Gruppe wurde von auffällig vielen synthetischen Robotern begleitet. Eine ganze Schar Medienthronarios näherte sich aus der Luft. Zwei stießen zusammen und beschimpften sich gegenseitig.
    Anna und Malte sahen sich aufgeregt um. Sie betraten nebeneinander den breiten Gang, der völlig überfüllt war. Die langen Fransen der Kumaas schleiften hinter den Zwillingen über den Boden. Thomas Schmitts schwitzte angesichts der vielen verschiedenen Menschen und Ikonier. Einige jubelten den Kindern zu, andere schimpften wütend. Die Ikonier sabberten meist freundschaftlich.
    Ein Medienthronario rauschte heran. Heeroo war kurz davor, es abzuschießen, hielt sich aber zurück.
    »Eure Hoheiten! Bitte ein Interview für IGS1!«, rief es laut. Heeroo drängte sich dazwischen und gab den anderen Medienvertretern, die wahrscheinlich das Gleiche vorhatten, die Information, dass keine weiteren Interviews zugelassen werden. Man solle bei IGS1 eine Lizenz beantragen.
    »Was ist IGS1 schon wieder?«, fragte Malte sogleich.
    Das Thronario schwebte in Kopfhöhe der Zwillinge und brüllte: »Die Zwillinge sind wahrscheinlich die einzigen Wesen im Universum, die IGS1 nicht kennen! Ha, ha! Hier ist Zo Fu Tan vom Ersten Intergalaxialen Sender. Wir übertragen live auf fast siebzehntausend Planeten in zwei Distrikten – und das rund um die Uhr! Wir sind der Sender im Universum mit den meisten Zugriffen.« Und leise war zu hören: »Bei null sind wir live auf Sendung. Verstanden?« Eine Antwort der Kinder wartete es nicht ab.
    Die Zwillinge waren geblendet, denn immer, wenn es eine Zahl ausrief, leuchtete das Medienthronario Zo Fu Tan grell auf.
    »Drei ... zwei ... eins ... null! – Hier ist Zo Fu Tan vom Sender IGS1 – live und ungeschnitten! Ich bin auf dem Planeten Universus, wo sich heute die Großereignisse nur so jagen! Nach den extremistischen Terroranschlägen, die einen Teil der Universus-Hauptstadt Tafla und etliche Raumschiffe mit Abgeordneten an Bord pulverisierten, folgt nun der nächste knallende Höhepunkt!« Das Ding übertrieb stets die Betonung der ersten Silben seiner Worte. »Exklusiv – und nur hier bei mir – die letzten Vertreter der kaiserlichen Familie – Anna und Malte – oder anders herum? – Egal! Beide im fantastischen Ersten Distrikt geboren und voller synusischer Fähigkeiten! – Habt ihr den Anschlag mitbekommen? – Ich darf euch doch duzen?«
    »Wir haben geschlafen, als es passiert ist.« Anna blieb erstaunlich ruhig. »Die Häuser sind gut gedämmt.«
    Das Thronario schwebte unablässig hin und her, hielt dann direkt vor Annas Gesicht. »Die politischen Götter streiten sich, wer die Drahtzieher sind. Kindermund tut Wahrheit kund! Ha, ha! Was sagt ihr, wer hat den Anschlag ausgeführt?«
    Viele der Umstehenden hörten zu, das Gespräch wurde alle paar Meter als holografische Sendung abgestrahlt. Die Zuhörer lachten über Zo Fu Tans Worte.
    »Insaidia«, sagte Anna laut und deutlich vernehmbar.
    Ringsum wurde es schlagartig still.
    »Ho, ho! – Das Kaiserkind gibt Insaidia die Schuld! – Warum tut es das?«
    »Ich weiß es. Und ich werde die Beweise finden.« Annas Stimme blieb fest.
    Die ersten Ikonier ringsum begannen wütend zu schreien und gestikulierten.
    »Insaidia soll die heutigen Anschläge verübt haben! – Das ist harter Tobak! – Was erwartet ihr von der heutigen Sitzung des Rates der Planeten?«
    »Wir erwarten ein abgekartetes Spiel der Politiker. Die Menschen werden klein beigeben, wenn die Ikonier ihre Forderungen stellen. Im Grunde genommen ist es doch völlig klar: Wahrscheinlich wird man uns abservieren, wir werden ja jetzt schon wie Gefangene behandelt. Dabei scheint die Menschheit bereits vergessen zu haben, dass genau wir, zwei Kinder, vor wenigen Tagen Admiral Alyta und seine hässliche Robomutantenarmee ausgeschaltet haben, während die meisten von euch jahrelang nichts gegen Alyta unternommen haben. Keiner interessierte sich dafür, dass Insaidia den Kaiser der Menschen umbrachte, dass Insaidia den Anführer der Ikonier umbrachte, weil beide Frieden wollten. Das, was nun geschehen wird, ist ein Burgfrieden – wie wir Erdenmenschen zu sagen pflegen. Doch solch ein Frieden ist nicht von langer Dauer.«
    Ringsum war es wieder wesentlich lauter geworden. Ein Signal erklang, das die Delegationen in ihre Logen rief.
    »Wir haben noch fünf Minuten«, erklärte Heeroo.
    Doch Zo Fu Tan hatte noch nicht genug. »Das

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