Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
Vom Netzwerk:
Wer dafür ist, dass über den Antrag der Loge Ikonias nicht abgestimmt und der Antrag abgewiesen wird, gibt dies mit einem ›Dafür‹ zu erkennen! Ähm ... einen Moment, bitte. Es gibt einen Redeantrag aus der kaiserlichen Loge.«
    Anna sprang auf und rief: »Ich ziehe meinen Antrag zurück!«
    Norana nahm das ziemlich gelassen hin. »Der Antrag wurde zurückgezogen«, sagte sie ohne jede Betonung. »Kommen wir zur Abstimmung über den Antrag Ikonias zur Urbarmachung des Planeten Rook.«
    Anna schaute hinüber zu Tokahn, der sich nur wenige Logen entfernt aufhielt. Der Ikonier sah sie an und Tokahn schüttelte sich. Anna lächelte ihm einen Moment lang zu. »Ist mir das peinlich!«, flüsterte sie schließlich.
    Sekunden später war der Antrag angenommen. Siebenhundertfünfzig Vertreter stimmten dafür. Fünfzehn weitere Anträge folgten, sie beinhalteten meist formelle Dinge wie die Rückübereignung von Planeten an Menschen oder an Ikonier. Es gab sogar einen Antrag, der fast einstimmig beschlossen wurde und der die gemeinsame Jagd auf Seemler vereinbarte.
    Nach dem fünfzehnten Antrag – es gab nur wenige Wortmeldungen – folgte eine Pause. Mehrere Stunden waren bereits verstrichen.
    Anna zwängte sich im Beisein von Thomas Schmitts zwischen den Kybernetics hindurch, die angeblich die Loge bewachten. Malte blieb mit Heeroo in der kaiserlichen Loge zurück.
    Auf dem Gang hatte man ein langes Büffet aufgebaut, an dem sich die Abgesandten bedienten. Das Gedränge war groß.
    Der Ikonier Tokahn von Rook näherte sich Anna. Zwei seiner vier unteren Tentakel waren ihm künstlich ersetzt worden, sie folgten seinen Bewegungen nicht so recht. Er blieb direkt neben dem Mädchen stehen ließ seinen Blick suchend über das Büffet schweifen, auf dem unbekannte Speisen und Getränke aufgetafelt waren.
    »Probier das!«, raunte der Ikonier und zeigte auf einen schwarzen Brei, der in kleinen Gefäßen bereitstand. »Die Kinder auf Rook lieben den Hamahm-Honig, egal ob es Menschen- oder Ikonierkinder sind.«
    Anna nahm ein kleines Glas und blickte sich suchend um.
    »Er wird geschlürft und der Becher dann mit der Zunge ausgeleckt.« Das Mädchen tat, was der Ikonier empfohlen hatte. Als es mit der Zunge den schwarzen Honig berührte, entstand an der Zungenspitze ein feines Prickeln. Der angenehm süße Geschmack machte sich sofort in Annas Mund breit. »Es schmeckt tatsächlich«, flüsterte sie und lächelte. »Wer macht diesen Honig?«
    »Hamahm ist ein Insekt, das es nur auf Rook gibt. Ich habe Blumen gezüchtet, von denen sich das Hamahm besonders angezogen fühlt. Unsere Honigernte war stets gut.« Der Ikonier berührte mit zwei Tentakelenden Annas Haar, so dass das Mädchen zurückschreckte. »Du findest mich abstoßend? Du findest alle Ikonier abstoßend, vermute ich. – Es beruht auf Gegenseitigkeit. Den meisten Ikoniern geht es nicht anders mit euch Menschen. Nur wenn Mensch und Ikonier lange genug zusammenleben, beginnen sie sich zu mögen und sich zu verstehen. – Du bist ein kluges und schönes Menschenkind.«
    Anna leckte das Behältnis aus und verspürte Appetit nach mehr. »Ich habe schlechte Erfahrungen mit Ikoniern gemacht«, flüsterte sie und griff nach einer weiteren Portion Honig.
    Der Ikonier riet ihr ab, mehr von dem Honig zu essen: »Hamahm-Honig macht sehr durstig. Trink davon, dann wird der Durst erträglich.« Dieses Mal zeigte er auf einen Krug. Geschickt goss er dem Kind etwas davon in einen Becher und reichte ihn ihr.
    »Intelligente Wesensgemeinschaften produzieren stets gute und weniger gute Individuen. Admiral Alyta war ein schlechter Mensch, oder zweifelst du das an?«
    Anna trank und beließ das kühlende Getränk eine Weile im Mund, bis sie es herunterschluckte. Sie beobachtete dabei Thomas Schmitts, der von etwas sehr Hartem abbeißen wollte, was ihm aber nicht gelang. Unschlüssig und irgendwie hilflos stand der Erdenmensch da. Anna musste herzhaft lachen.
    Tokahn sabberte, auch er fand es lustig. Dann aber half er Thomas Schmitts. Er drehte die beiden Enden des länglichen Teils gegeneinander, öffnete es und hielt die beiden Öffnungen rasch nach oben.
    »Du hast versucht, in eine golosische Flasche zu beißen. Diese Flaschen werden aus einem geschmacksneutralen Vulkanstein hergestellt. Es sind nur Behältnisse, du kannst sie also nicht essen. Doch in den Flaschen ist Golos-Bier, ein sanft berauschendes und doch erfrischendes Getränk.«
    »Bier?« Schmitts setzte die erste Hälfte

Weitere Kostenlose Bücher