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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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an und trank sie aus, dann die zweite. Anschließend sah er Anna und den Ikonier mit weit geöffneten Augen an und rang nach Luft.
    »... mit einem außerordentlich scharfen Nebengeschmack, wollte ich noch sagen«, erklärte Tokahn und sabberte erneut.
    Anna klopfte Thomas Schmitts kräftig auf den Rücken, der Anstalten machte, jeden Moment zu ersticken.
    »Bier mit Chili – wer macht denn so was?« Der Erdenmensch versuchte, seinen Atem zu beruhigen, was ihm nur sehr mühsam gelang. »Bring mich in die Loge!«, forderte Schmitts ein Kybernetic auf, woraufhin dieses ihn stützte und führte.
    »Der Rausch ist nur von kurzer Dauer«, sagte Tokahn. »In zwei Stunden ist dein Begleiter wieder der Alte. – Ist Insaidia einer, mit dem du schlechte Ikonier-Erfahrungen gemacht hast?«
    »Der auf jeden Fall«, flüsterte Anna. »Ich habe gesehen, dass er meinen Vater und General Kabalogs getötet hat. Ich habe es genau gesehen. Und ich weiß auch, dass er für die Anschläge verantwortlich ist.«
    Der Ikonier sah sich zunächst um, dann flüsterte er: »Manch einer benimmt sich wie Blitz und Donner und wird deshalb auch eines Tages nur als feiner Staub niederrieseln. – Sei vorsichtig, mein Kind. Nichts ist es wert, dass Insaidia dir und deinem lieben Bruder das Leben nimmt. Nichts. Glaube mir!«
    »Du bist der Vizeregent«, sagte Anna, »Und doch sprichst du nicht gut von Insaidia?«
    »Ich bin Vizeregent, mein Kind, weil sie mich dazu machten. Mein Ziel ist es, etwas Humanität in die ikonische Politik zu bringen. Und ich will unbedingt, dass Rook eines Tages wieder der geliebte Planet ist – geliebt von Menschen und Ikoniern. Und nun geh in deine Loge, es wird heute noch viel geschehen.« Erneut berührte er Annas Haar, dann humpelte Tokahn davon und verschwand in seiner Loge.
    Nachdenklich setzte sich Anna neben ihren Bruder und blickte ihn an, um etwas zu sagen.
    »Was ist los?«, fragte Malte, der während der Pause all die merkwürdigen Wesen beobachtet hatte, die hier ihre Planeten vertraten.
    »Ich glaube, ich habe eine Freundschaft geschlossen«, flüsterte Anna. »Die erste Freundschaft mit einem Ikonier.«
    »Du? Und wer ist der Glückliche?«
    »Tokahn.« Anna sah den Bruder plötzlich nachdenklich an.
    »Was ist nun schon wieder?«, fragte der.
    »Unser Geburtstag! Wir haben unseren Geburtstag vergessen! Wir werden heute neun Jahre alt!«, rief Anna laut. Mittlerweile war im Saal Ruhe eingekehrt und ein Medienthronario übertrug genau diesen Ausruf des Mädchens. Ein lautes Flüstern begann in den Logen und dann folgte ein kurzer Beifall. Die Sitzung wurde fortgeführt. Als man bei Anfrage 34 angelangt war, erschütterte ein merkwürdiges Geräusch die kaiserliche Loge. Die Zwillinge drehten sich erstaunt um. Es war Thomas Schmitts, der fest zu schlafen schien und lautstark schnarchte.
    Malte kicherte.
    »Er hat Bier getrunken. Golos-Bier«, flüsterte Anna grinsend. »Der Rausch dauert aber nicht lange an.«
    »Bier? Ich dachte, das gibt’s nur auf der Erde.«
    »Scheinbar dachtest du falsch, Brüderchen. – Was ist los, Heeroo?«
    Das Thronario schwebte wieder zwischen der Logenwand und Anna, so dass es vom Saal aus nicht zu sehen war. »Neuigkeiten«, gab es leise von sich. »Kuusoo hat mir die aktuellen Informationen verschlüsselt übermittelt.«
    »Gute oder schlechte?«, flüsterte Anna.
    »Wie man es nimmt. Die Bilder der Explosion des kleinen Raumschiffes wurden ausgewertet. Wie gesagt, das Schiff war getarnt. Da es von innen nach außen gesprengt wurde – jemand hat also die Terroristen sofort nach dem Anschlag ausgeschaltet –, blies die Druckwelle die Halischen Gase davon und ließ das Schiff für den Bruchteil einer Sekunde sichtbar werden. Die Grooritter haben nun alle verfügbaren Daten ausgewertet.« Heeroo machte eine Kunstpause, um die Spannung zu erhöhen, wie es Anna und Malte schien.
    »Und?«
    »Allem Anschein nach ist tatsächlich ein Lecohraner, ein alter Lecoh-Legionär, für den Überfall auf die AMELIANIA und für die Angriffe verantwortlich. Sein Name ist Nedal Nib, er ist einer der meist gesuchten Auftragskiller der Distrikte. Er arbeitet für Geld und beschäftigt mehrere Banden. Das Schiff gehörte zu seinem Bestand und war zuletzt bei einem Attentat auf eine Menschenfamilie auf Aurus tätig. Dabei wurden drei Menschen getötet. Ihnen hatte eine Waffen produzierende Firma gehört. Es ist davon auszugehen, dass Nedal Nib im Auftrag eines anderen handelte und selbst nicht

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