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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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Versteck. Wenn sie es nicht schon kennen.«
    »Hallo!«
    Müllermann und Simon drehten sich erschrocken in ihren Sitzen um.
    »Was in aller Welt ...« Für den Kapitän war der gerade auftauchende Junge ebenso ein Außerirdischer. Eine Weile betrachtete Simon die zitternde und schmutzige Hand, die das Kind ihm entgegenstreckte.
    »Tag.« Der Junge trug eine graue Schuluniform, darunter ein weißes Hemd, ein blaues Basecap und Turnschuhe. Seine Haare waren kurz. Abstehende Ohren, Sommersprossen auf der Nase und mehrere Pickel im Gesicht rundeten das Bild eines pubertierenden Jungen ab. Mit etwa einem Meter sechzig wirkte er schlank und dennoch muskulös. Nur die dunklen Schatten unter seinen braunen Augen deuteten auf Übernächtigung hin.
    Simon ergriff die Hand des Jungen, drückte zu und hielt sie fest. »Sag mal, bist du wahnsinnig?«
    Die Begrüßung des Professors schien den Jungen nicht zu überraschen. »Nein«, antwortete er mit der Stimme eines Heranwachsenden. »Sie sind es schließlich auch nicht, Professor Simon.«
    Der Kapitän ließ die Hand des Jungen los. »Sag mal, kennen wir uns?«
    Der Kleine schüttelte den Kopf und gab Müllermann die Hand. »Hey, Josef!«
    Müllermann fühlte den stechenden Blick seines Chefs. »Ihr kennt euch?«, fragte der.
    »Leider. Seit knapp dreizehn Jahren«, antwortete Müllermann. »Er hat mir gedroht, unser Vorhaben zu verraten, wenn wir ihn nicht mitnehmen würden.«
    Simons Augen wanderten zwischen den beiden hin und her. »Der kam mir gleich irgendwie bekannt vor«, sagte er. »Ist das dein Bruder?«
    »Gewissermaßen bin ich das«, antwortete der Junge.
    »Hat er auch einen Namen?«
    Der Zwölfjährige lächelte Simon an. »Adam. Mein Name ist Adam.«
    »War ja klar. Adam und Josef ... Hätte ich mir denken können. Und wie bist du dahintergekommen, was wir vorhatten?«
    Adams Gesicht färbte sich rötlich. Hitze stieg in ihm auf. Doch statt auf die Frage zu antworten, zeigte er auf einen flimmernden Monitor. »Schaut mal!«
    Müllermann hämmerte auf dem Touchscreenfeld herum – ohne Ergebnis. »Jetzt bin ich echt sauer!«, schimpfte er. »Total sauer!«
    Noch einmal kratzte sich Simon am Kinn. »Das heißt, auch die Existenz von Alpha 212 gehört der Vergangenheit an?«
    Müllermann starrte auf den rauschenden Schirm. »Und das wiederum heißt, wir sind fast blind. Uns bleibt nur noch der stationäre Satellit auf der Mondvorderseite. Den können wir aber nicht nutzen, weil er im toten Winkel liegt. Und um aus dem toten Winkel zu kommen, müsste Juri unseren Standort ändern.«
    »Wären wir dann für die Kalaner sichtbar?«, fragte Simon.
    Müllermann schüttelte den Kopf.
    Der Junge holte etwas aus der Hosentasche. Er klappte ein Mini-Datenbuch auf, das nur ein Drittel des Umfangs eines normalen Datenbuches aufwies. »Die Berechnungen kann ich auch damit durchführen«, verkündete er gelassen. Er blickte hoch. »Was ist, soll ich?«
    »Hör bloß auf damit!«, empörte sich Simon.
    Doch Müllermann winkte ab. »Lassen Sie ihn. Er hat nicht nur ein helles Köpfchen, er ist eins. Kommt nach seinem Bruder.«
    Adam grinste. »Wenn ich so wenig wüsste wie du, würde ich mich ununterbrochen schämen und weglaufen, Josef.« Er tippte auf dem winzigen Touchscreen herum.
    Der Kapitän beugte sich zu Müllermann und flüsterte: »Warum schwebt er nicht? Wir sind in der Schwerelosigkeit. Er müsste doch schweben?«
    »Ich habe meine Schuhe modifiziert«, sagte der Junge, ohne aufzusehen. »Sie entwickeln eine künstliche Schwerkraft, die sich den Gegebenheiten anpasst.« Dann erhob er sich, stampfte zum Navigationscomputer, hielt sein Mini-Datenbuch hoch, berührte die Eingabetaste und sagte: »Los geht’s!«
    Kurz darauf brummte das Triebwerk der Fähre für vier Minuten auf. Anschließend setzte sich Adam wieder zwischen die beiden Großen. »Jetzt müsste es funktionieren.«
    Müllermann tippte. Sogleich waren Bilder auf dem Monitor zu sehen.
    Der Kapitän starrte den Jungen an. »Du hast die Position des SSS mit diesem Ding verändert?« Er zeigte auf das Mini-Datenbuch.
    »Das Ding«, Adam sprach sehr betont, »ist ein professionelles Datenbuch im Miniformat. Und mit dem Ding habe ich mich bei meinem Bruder eingeloggt und von all euren Aktivitäten erfahren. Auf diesem Ding laufen Programme, von denen viele denken, dass es sie gar nicht geben kann.«
    Simon schluckte. »Und wo kommen die Programme her?«
    Adam zuckte mit den Schultern. »OSAS, Naskosmos, WUK,

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