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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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Dock 24. Darf ich Ihnen einige Sonderangebote offerieren?«
    »Gewissermaßen, quasi wollen wir ...«
    »In Sektor 112 werden heute verbilligte Thronarios der siebten Generation angeboten. In Sektor 54 erhalten Sie nur heute drei Fabreten für den Preis von zweien. Haben Sie Kinder mit? Dann machen Sie ihnen eine besondere Freude und besuchen Sie unseren Nautischen Erlebnispark in Sektor 17 auf Ebene 24. Diesen Tag wird Ihr Nachwuchs nie vergessen. Im Angebot sind ein Meteoritenabschusswettbewerb und ein besonders nachhaltiger Lehrgang im vierdimensionalen Wupra. Außerdem bieten wir Ihnen momentan ...«
    »Das reicht! Informieren Sie den Händler Baasolo, dass wir ihn sprechen wollen!«, rief Aniratak dazwischen, denn Schmitts stand regungslos und staunend vor dem Monitor.
    »Vielen Dank. Der Händler Baasolo wird informiert.« Das Bild des Roboters verschwand, stattdessen tauchte die Navigation zu Dock 24 auf.
    Als sich die EUROPANIA vorsichtig diesem Dock näherte, tauchte ein zweites Schiff neben ihr auf, das bedrohlich wirkte.
    »Ein Ikonischer Kampfkreuzer«, stellte Aniratak fest. »Das erstaunt mich. Normalerweise werden die nicht für Einkaufsfahrten genutzt. – Wie heißt das Ding?«
    »Es nennt sich ROOKATOR«, meldete ein Offizier.
    »Was soll’s«, entgegnete der Kapitän. »Unser Schiff wurde auch nicht zu diesem Zweck gebaut.«

    *

    Auf der anderen Seite war das Erstaunen nicht minder groß. Nedal Nib steuerte die ROOKATOR so ins Dock 25, wie er von einem Roboter der Haabaa angewiesen wurde, und legte fast gleichzeitig mit dem irdischen Schiff an.
    Er stand, die Hände in den Hüften, vor dem Monitor.
    »Merkwürdig«, flüsterte er. »Den Informationen meiner Spione zufolge dürfte das Schiff nicht mehr in diesem Distrikt sein.«
    »Es ist aber da«, stellte Baba fest, der neben dem Vater stand und die Hände ebenso in die Hüften stemmte.
    »Baba«, Nedal Nib klopfte dem Sohn auf die Schulter. »Du wirst herausbekommen, was sie vorhaben, verstanden?«
    »Klar doch. Und was bekomme ich dafür?«
    »Wir werden sehen. – Schickt ihn per IMT rein, damit die Erdenmenschen nicht merken, dass er von unserem Schiff kommt.«
    Ein Ikonier von der Besatzung der ROOKATOR meldete sich zu Wort: »Ich habe den Funk abgehört. Auch sie wollen mit Baasolo sprechen.«
    »Oh!« Fidelia lachte. »Ist es möglich, dass die Irdischen auf der Suche nach Halischem Gas sind?«
    »Durchaus denkbar.« Nedal Nib überlegte. »Ich vermute fast, sie haben vor, die Zwillinge von Z’foh zu holen. Sie widersetzen sich den Anordnungen des Rates der Planeten.« Auch er lächelte. »Das ist mir sehr sympathisch. – Los, bringt Keko rüber!«
    Sekunden später war der Junge verschwunden. Keko machte ein Höllenspektakel, weil er bei den Eltern bleiben musste.

    *

    Die Übergänge in die Station Haabaa wirkten grob und unfertig. Nicht das Aussehen zählte, sondern die Funktionalität. Hannsen, Schmitts, Aniratak und Komsomolzev verließen die EUROPANIA. Die einzigen Waffen, die sie mitführen durften – das erwies sich in der ersten Schleuse – waren Komsomolzevs Fäuste.
    Ein Thronario empfing sie in der dritten Schleuse. Seine Stimme klang schrecklich. Der Ton war verzerrt und rauschte. »Folgen Sie mir zu Baasolo!«, glaubte Aniratak verstanden zu haben. »Ich hoffe, das ist keine Falle.«
    »Falle?«, fragte der Kandare.
    »Es ist besser, auf Haabaa niemandem zu vertrauen«, flüsterte die Universe.
    Im folgenden Flur herrschte bereits reges Treiben. Die Menschen waren damit beschäftigt, dem Thronario zu folgen. Händler boten Waren an – Zeug, dessen Sinn die Neulinge meist nicht erkannten und das die Händler unter langen Mänteln versteckt hielten, die sie kurz öffneten. Nicht nur Menschen strömten durch den Gang, auch Ikonier, Roboter, Kybernetics und unzählige Thronarios waren unterwegs.
    »Wo ist das verfluchte Ding?«, fragte Hannsen, der auf Zehenspitzen stand.
    »Weg, gewissermaßen, quasi, ganz weg.«
    Ein Junge mit langen, lockigen Haaren und lächelndem Gesicht zog an Anirataks Ärmel. »Ihr kommt mit der EUROPANIA?«, fragte er. Sogleich umkreisten ihn die vier Menschen, Komsomolzev war etwa doppelt so groß wie das Kind. »Ihr wolltet mich sprechen?«
    »Wer bist du? Wir wollen nichts kaufen!«, erklärte Aniratak und riss sich los. »Geh weg!«
    »Ihr habt nach Baasolo verlangt. Da bin ich. Und nun wollt ihr ihn nicht sprechen?« Der Junge schaute erstaunt in die ebenso staunenden Gesichter über sich.

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