Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
Erklärung ließ nicht lang auf sich warten. »Vor dreitausendvierhundertzwölf Jahren brachte eine Forscherfamilie die ersten Ypsinenhunde auf den Planeten Z’foh. Sie haben sich rasch vermehrt. Sein Ich will den Wissensdurst des Sprösslings befriedigen: Sein Ich fliegt nicht, es kennt andere Fortbewegungsarten. Sein Ich war überall, also kommt es von überall. Sein Ich ist ein Roboter in Einzelanfertigung. Es hat die Aufgabe, alles intelligente Leben der Welt zu katalogisieren. Sein Ich trägt die Bezeichnung Muutaapa. Ein Sprössling ist ein Nachkomme. Du, Malte, bist Nachkomme der Synusier Adam und Gladiola. Somit ist Malte ein Sprössling wie Anna.«
»Du kennst uns?«
Der Roboter hörte damit auf, Bu zu streicheln. Sofort stellte der Ypsinenhund den Gesang ein. »Sein Ich kennt die Sprösslinge, denn es weiß auch von den Generationen davor.«
Malte lief einfach los. »Schnell, komm, Muutaapa, ich muss dich unbedingt Anna zeigen!«
Bu hüpfte auf dem Rückweg gerade so, als wäre es ebenso glücklich über das Erscheinen des Besuchers.
*
An der Tür einer unübersichtlichen Wohnwabenvernetzung eines Würfels der Universen-Hauptstadt Tafla meldete sich ein Kybernetic: »Erbitte Einlass«, plärrte er in das Mikrofon der Überwachung. »Der Gleiter muss zur Reparatur.«
Muscon, Berater der Präsidentin Norana von Universus, öffnete die Tür persönlich, blickte sich im Flur um und ließ den Kybernetic ein. »Der Gleiter ist noch sehr neu«, flüsterte er. Er wusste sogleich, dass der Kybernetic ein Spion der Regierung von Universus war.
Der Kybernetic blieb neben der Tür stehen und rührte sich nicht, bis diese verschlossen war und Muscon die Abhörsicherung betätigt hatte.
»Was hat die Planetensicherheit herausgefunden?«, fragte der alte Mann schließlich und setzte sich auf einen Hocker.
»Baasolo, unser Informant auf Haabaa, hat sich gemeldet. Er wurde von der Besatzung der EUROPANIA zum Gespräch beordert.«
Muscon blickte erstaunt auf. »Die EUROPANIA? Sämtliche Überwachungsanlagen der AMELIANIA haben gemeldet, die komplette irdische Flotte hätte den Übergang verlassen!«
»Entschuldigung, Berater Muscon, ich bin ein Nachrichtenüberbringer – mehr nicht«, summte der Kybernetic, der ansonsten keine Regung zeigte.
Den alten Mann hielt es nicht mehr auf seinem Hocker. Eilig durchquerte er den Raum und kam zurück. Vor dem Kybernetic blieb er stehen. »Was wollten sie von Baasolo?«
»Er wurde von der Besatzung der EUROPANIA zum Gespräch beordert.«
»Das sagtest du bereits!«
»Doch es war niemand bei ihm.«
»Wohin sind die Erdenmenschen geflogen?«, fragte der Berater laut.
»Die Erdenmenschen sind nicht weitergeflogen. Ich beziehe mich auf den Stand von vor sechs Universusstunden, zu dieser Zeit lag die EUROPANIA noch an der Station Haabaa vor Anker.«
Erneut lief Muscon einmal durch den Raum. »Baasolo ist berühmt-berüchtigt dafür, dass er Tarnvorrichtungen verkauft. Sollte die EUROPANIA damit ausgestattet werden, wird es schwer werden, das Schiff aufzuspüren«, redete er mehr mit sich selbst. »Geh jetzt!«, wies er den Kybernetic an. »Ich will sofort informiert werden, wenn es Neuigkeiten gibt!«
*
Bereits kurze Zeit später traf sich Muscon mit dem Präsidentenstab.
Norana war außer sich vor Wut. »Ich habe es geahnt!«, rief sie. »Sollten die Ikonier davon erfahren, wären alle Friedensbemühungen umsonst! Wir verstoßen damit gegen einen ratifizierten Vertrag des Rates!«
»Ich schlage vor, dass die AMELIANIA sofort Planet Esdreivau anfliegt und das irdische Schiff unter Quarantäne stellt. Außerdem sollten wir eines unserer Kampfschiffe in der Nähe von Z’foh stationieren.«
»Sind Sie wahnsinnig, Minister?« Noranas Wut war nicht zu besänftigen. »Damit verraten wir unseren geheimen Verbannungsplatz. Ihr zweiter Vorschlag kommt nicht infrage! Mit der Entsendung der AMELIANIA bin ich einverstanden. Sie soll sofort starten und mit aller Härte gegen die Erdenmenschen vorgehen. Und sollte das Gerücht aufkommen, dass die EUROPANIA gesichtet worden sei, dann möchte ich, dass sofort Dementis für die Medien bereitstehen. Glaubhafte Dementis, bitte schön! – Muscon, du führst die AMELIANIA, damit nicht wieder alles schief läuft. Verstanden?«
Der Berater verbeugte sich lächelnd und verließ den Raum. Noch einmal wandte sich Norana dem Minister zu. Jetzt jedoch wesentlich leiser. »Die Zwillinge verfügen über Möglichkeiten, von denen Sie nicht
Weitere Kostenlose Bücher