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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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schien. Er brüllte lediglich etwas laut: »Ich fang dich und dann mach ich dich tot, Baba!«
    Nedal Nib hob den kleinen Sohn mit einer Hand am Hosensaum hoch und drehte ihn so, dass der in das Gesicht seines Vaters sehen musste. »Baba ist dein Bruder«, sagte er. »Du darfst ihn nicht totmachen. Ich habe dir das schon tausend Mal erklärt! Brüder hat man lieb und tötet sie nicht einfach.«
    »Och, nicht mal ein bisschen?«, fragte der Kleine, der in der Luft hing und zappelte.
    »Nicht mal ein bisschen«, legte Nedal Nib fest. Dann hängte er den Jungen mit den Trägern der Hose an einen Kabelhaken an der Wand, so dass der sich nicht mehr fortbewegen konnte und nur mit den Beinchen strampelte und rot anlief.
    Baba, der nach Rook-Verhältnissen zehnjährige Bruder von Keko, hatte nichts Besseres zu tun, als dem in der Luft hängenden Brüderchen die Zunge entgegenzustrecken. Zu seinem Pech trug er ähnliche Hosen wie Keko, nur einige Nummern größer, und so hing er kurz darauf neben Keko. Die nachfolgenden Geschehnisse mussten die Jungs von oben betrachten.
    »Wo sind die Thronarios, die uns Insaidia vertrauensvoll mitgeben wollte?«
    »Sie sind in Ladedeck Neun«, antwortete Fidelia, die sich männlicher verhielt als der Ikonier neben ihr.
    »Funktioniert der Intermolekulartransporter unseres neuen Schiffes?«
    »Er scheint einer der wenigen Einrichtungsgegenstände auf diesem Schiff zu sein, der nicht defekt ist«, antwortete der Ikonier, nachdem er das IMT geprüft hatte.
    »Dann transportiere die Thronarios auf die Oberfläche von Rook. Sie können die Bautrupps unterstützen.« Nedal Nib lachte laut, Fidelia lachte mit ihm und der Ikonier sabberte heftig. Die Stimmung an Bord schien gut. Nur die beiden Jungs, die an der Wand baumelten, stöhnten herzerweichend und riefen: »Hilfe! Wir werden gefangen gehalten!«
    »Ist erledigt! Laderaum Neun ist komplett geleert.« Ganz plötzlich verzog Fidelia das Gesicht. »Wir werden gerufen«, sagte sie und stellte sich breitbeinig vor die Kommunikationskonsole, deren Bedienelemente für menschliche Verhältnisse wahrlich zu hoch angeordnet waren. »Ein bewaffneter Gleiter des Rates!«
    Nedal Nib zog seine Kapuze über den Kopf und bedeutete mit einer Handbewegung, dass sich Fidelia und der Ikonier verziehen sollten. Anschließend stand er selbst vor dem Kommunikationspult.
    Auf dem Monitor über dem Pult waren Soldaten des Rates zu sehen, die nur Nedal Nib auf ihrem Monitor sehen konnten. Einer davon rief: »Hier ist die Küstenwache Rook, Spezialeinheit des Rates der Planeten, es spricht Kamolos von Universus! Legitimiert euch! Sofort!«
    Flüsternd sprach Nedal Nib, von dessen Gesicht nur die Augen zu sehen waren: »Kamolos von Universus, was du nicht sagst. Der Name meines Schiffes ist deutlich zu lesen. ROOKATOR steht an beiden Seiten. Sag, du kannst doch lesen, Kamolos von Universus? Wobei du dann wahrscheinlich nicht bei den Universen Streitkräften gelandet wärest.«
    »Es gibt keinen Ikonischen Kampfkreuzer mit dem Namen ROOKATOR!«, antwortete der Mann auf dem Monitor.
    »Ah, deshalb vermutlich sagt man mir nach, ich sei ein Geist«, flüsterte Nedal Nib. »Ich war bereits verwundert darüber. Nun denn, wenn es keine ROOKATOR gibt, warum rufst du dann ihre Besatzung, Kamolos von Universus?«
    Der Soldat suchte Hilfe in den Augen des neben ihm stehenden Soldaten. »Hör auf mit dem Gequatsche! Legitimiert euch! Sofort!«
    »Na, wer wird denn?«, fragte Nedal Nib, während seine Finger die klobigen Tasten auf dem Pult neben der Kommunikation bewegten. »Deine Stimme klingt überreizt, Kamolos von Universus. Überreizung bringt Unfrieden. Und Unfrieden bringt Tod! – Zähl langsam bis drei und dann beiß die Zähne zusammen. Das macht es weniger schmerzhaft, falls sich Zähne in deinem Maul befinden!« Nedal Nib zählte lächelnd selbst: »Eins, zwei und drei! – Kabumm!«
    Nur noch für einen kurzen Moment waren die erstaunten Gesichter der Küstenwache auf dem Monitor zu sehen, dann schaltete die Kamerasteuerung um. Die Außenaufnahme zeigte jetzt die Explosion des kleinen Gleiters, dessen Partikel sich im Raum verteilten und beim Auftreffen ein kurzzeitig anhaltendes Klopfgeräusch auf der Außenhaut der ROOKATOR verursachten.
    »Das kommt davon, wenn man überreizt ist«, sprach Nedal Nib zu seinen Jungen, hob die beiden von der Wand, packte sie nebeneinander in einen Ikoniersitz und schnallte sie fest. »Schön aufpassen, alle Mann, wir starten jetzt

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