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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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Sein Ich wird den Sprösslingen die Hoffnung geben. Ergreift die Hände von Seinem Ich, eine gewaltige Reise wartet auf die Sprösslinge.«
    Die Zwillinge erhoben sich wortlos und berührten vorsichtig die künstlichen Hände des Roboters. Sie folgten der schweigenden Robotergestalt durch einen farbenfrohen Wirbel. Lichtspiele und summende Melodien begleiteten die Kinder während eines schwerelosen Fluges. Sonnenbälle tauchten auf, ließen Wärme und Helligkeit spüren, Monde umkreisten einen hellblauen Planeten mit ungewohnt hoher Geschwindigkeit und verursachten ein Lächeln in den Gesichtern der Zwillinge. Sanft führte der Roboter die beiden durch eine zauberhafte Atmosphäre. Sie durchquerten verschiedenfarbige Lichtschichten, näherten sich der Oberfläche, deren Formen sich zu wandeln schienen, und setzten sacht auf dem Boden auf.
    Unzählige Gestalten näherten sich unvoreingenommen. Ihre Körper wirkten fast durchsichtig, schlank, mit großen Köpfen, lächelnden Mündern und strahlenden Augen. Sogleich berührten einige der kleineren Gestalten die Hände der Kinder, bildeten mit ihnen einen Kreis und tanzten ausgelassen. Musische Rhythmen drangen in die Ohren der Zwillinge, ein Kichern und Lachen machte sich breit. Die größeren der Gestalten bildeten einen weiteren Kreis, der sich entgegengesetzt zu dem der Kinder bewegte. Die Melodien kamen aus den Körpern der seltsamen Wesen. Schließlich begannen sich die Wesen zu vermischen, sie schwebten in noch immer tanzenden Bewegungen durcheinander.
    Der Roboter führte die Zwillinge wieder hinauf in die Höhen des seltsamen Planeten. Dort erst bemerkten die Kinder, dass die Wesen auf dem Boden aus ihren unzähligen Körpern ein sich bewegendes Bild malten.
    Malte und Anna erkannten einige der Gestalten im Bild: Amelia und Alyta, die miteinander tanzten, Gladiola und Adam eng umschlungen, Prinz Sinep, der sich unablässig drehte, die Hände über dem Kopf. Dann sahen sie sich selbst im Bild, tanzend im Reigen der Menschen – ein Bild, das zusehend kleiner wurde, um schließlich mit dem gesamten Planeten in der Unendlichkeit zu verschwinden, während die Zwillinge mit Muutaapa den Rückweg antraten.
    »Ein Paradies!«, jauchzte Anna. »Es ist ein wahres Paradies!«
    Der Roboter stoppte die Fahrt für einen Moment. »Paradies?«, fragte er staunend. »Paradies! – Welch ein Heil, welch ein Glücksgefühl! Der Sprössling hat die Antwort auf die letzte Frage von Seinem Ich gegeben! Verbreiten muss ich die Lösung. Verbreiten auf allen Gestirnen, auf denen Sein Ich einst einkehrte!«

    *

    Anna und Malte erwachten erneut. Sie waren allein mit M.A.M.I. und Bu, lagen auf ihren Schlafstellen, Nase an Nase. Und sie waren zurück auf Z’foh. Muutaapa war für immer verschwunden, nur seine Freude war noch immer zu spüren.
    »Meinst du, wir waren tatsächlich im Vierten Distrikt?«, flüsterte Malte.
    Anna lächelte. »Er nennt es von nun an ›Paradies‹. Ich kann es nicht glauben, dass Muutaapa seit Tausenden von Jahren nach diesem einen Wort gesucht hat.«
    »Meinst du, er ist derjenige, den die Erdenmenschen als Gott verehren?«
    »Er ist es«, hauchte Anna. »Er kam aus dem Himmel, lehrte den Bau von Pyramiden, den Umgang der Menschen miteinander und brachte ihnen den Glauben.«
    »Aber wozu das alles?«, fragte Malte.
    »Muutaapa hat ein logisch denkendes Gedächtnis. Er sieht das Paradies als Ziel des menschlichen Seins. Und er weiß genau, dass dieses Ziel über die verschiedenen Evolutionsstufen nur erreicht werden kann, wenn die Menschheit überlebt. Die Wahrscheinlichkeit, dass er mit seiner Erscheinung auch religiöse Kriege auf den verschiedenen Planeten auslösen könnte, kam ihm dabei nicht in den Sinn. So etwas hatte sein Programmierer nicht bedacht.«
    Der Junge blickte aus nächster Nähe in die Augen seiner Schwester und spürte ihren Atem in seinem Gesicht. Dann bildete sich in seinem Gehirn eine Antwort auf die nicht gestellte letzte Frage: ›Eines Tages werden wir dort sein. Wir sind dem Paradies vorausbestimmt. Wir werden sie alle wiedersehen. Und wir werden sehr glücklich sein, glücklich für alle Zeit.‹

Der Pakt mit den Terroristen

    Baba berichtete auf der ROOKATOR sogleich von seinem Treffen mit einem Teil der Besatzung der EUROPANIA.
    Nedal Nib überlegte nur einen kurzen Moment, dann lächelte er dem Sohnemann zufrieden zu. »Gut gemacht, mein Junge«, sprach er und fuhr Baba über den Kopf. »Als Belohnung darfst du den hier

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