Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

einmal zu träumen wagen, Minister. Es ist durchaus möglich, dass sie die Gedanken unserer Besatzungen manipulieren, um sich ein Fluchtschiff zu besorgen. Schalten Sie Ihr Gehirn ein, bevor Sie das nächste Mal Vorschläge unterbreiten!«
    Der Minister nickte, während sich sein Gesicht verfärbte.
    Eine halbe Universusstunde später flog die aufgerüstete AMELIANIA dicht am Mond von Universus vorüber, der für kurze Zeit im Schatten des riesigen Schiffes vollständig verschwand. Als das Schiff bereits mit Höchstgeschwindigkeit flog, wurde es getarnt. Muscon freute sich darauf, die Erdenmenschen zu überraschen.

    *

    »Was bist du wirklich, Muutaapa? Du bist nicht nur ein alter Roboter, der durch die Gegend fliegt. Was ist dein wahrer Zweck?«, fragte Anna.
    Mit äußerster Sanftmut erklang die Stimme des Reisenden. »Sein Jemand ist Bote. Seine Persönlichkeit ist Begehrer. Sein Ich will das Ganze begreifen und erfassen können. Räumlichkeiten und Augenblicke dürfen seinem Ziel nicht widersprechen.«
    »Was ist dein wirkliches Ziel? Ich verstehe dich nicht.«
    »Ewig hat es gedauert, bis selbst Sein Ich das existente, absolute, greifbare und fassbare Ziel erkannte. Sein Ich werkt noch daran, die Schärfe und Reinheit des Endziels zu verbessern. Sein Ich will das Ganze auffassen und begreifen können. – Versteht der Spross Anna meine Sprache?«
    Das Mädchen hatte Mühe, den Ausführungen Muutaapas zu folgen. »Du willst alles Wissen erkennen können? Doch wozu?«, fragte es schließlich.
    »Wenn nicht jeder das Elend bekämpft, bekämpft es keiner. Das eine Individuum, das gegen den Strom schwimmt, hemmt den Fluss. Die Herde muss eins sein, um das Endziel zu erwirken.«
    Malte hatte die ganze Zeit schweigend gelauscht. Flüsternd wagte nun auch er sich, eine Frage zu stellen: »Was aber ist das Endziel von seinem Ich?«
    »Sein Ich sucht den Frieden.«
    »Frieden?«
    »Sein Ich sucht den Frieden.«
    »Welchen Frieden meinst du?«, fragte Anna.
    »Sein Ich hat verstanden: Es gibt nur den einen Frieden. Das Ergebnis der Evolution verstandesbegabten Daseins. Die Überwindung des Exitus.«
    »Denkst du vielleicht an den Synus? Ist das der eine Frieden, den du meinst?«
    Ohne jede Regung sprach der Roboter: »Sein Ich kennt jede Form des Synus. Das ist nicht das Ergebnis der Evolution verstandesbegabten Daseins.«
    Malte kniff sich selbst in die Unterlippe, so aufgeregt war er. »Du meinst, die Evolution der Menschen setzt sich auch nach dem Synus fort?«
    »Sein Ich kennt die nachfolgen Evolutionsstufen. Der Synus kopuliert mit anderen seines Typus, findet zurück zur kinetischen Tatkraft, erschließt Planeten aufs Neue und entdeckt den einen Frieden in der Unendlichkeit.«
    »Wo aber könnte man diese neuen Planeten finden?«, fragten Anna und Malte gleichzeitig.
    »Sein Ich vermutet, die Sprösslinge werden seine Antwort nicht begreifen.«
    »Versuch es doch wenigstens. So dumm, wie du denkst, Muutaapa, sind wir gar nicht.« Trotz ihrer Worte betrachtete Anna den Roboter ehrfurchtsvoll.
    »Sein Ich wird dem Ansinnen der Sprösslinge nachgeben. Kenntnis sorgt nicht für Nachteil, selbst wenn Wissen nicht verstanden wird. – Sein Ich durfte aufbrechen in die Distrikte jenseits des ersten, des zweiten und des dritten Teilabschnitts des Kosmos. Sein Ich fand das ewige Leben und den einen Frieden im vierten Teilabschnitt des Kosmos. Himmelskörper, die ungleich der bekannten Planeten sind, Lebensstil, der ungleich jeder bekannten Zivilisation ist. Die Makellosigkeit des Wesens in der vollendeten Prägung, der Schlussstrich unter eine bedingt unendliche Entwicklung der Schöpfung. Kein Name wurde vergeben. Sein Ich suchte voller Unruhe nach dem Namen für den einen Frieden. Und fand ihn nicht. Was kann so klar und bedeutend, ansehnlich und achtbar, aufschlussreich und erhebend sein, dass es bezeichnet den einen Frieden und dem Stadium des Endes aller Entwicklung seinen Namen gibt? Sein Ich sucht und findet zu euch.«
    In den Köpfen der Zwillinge arbeiteten die Gedanken unaufhörlich. »Heißt das, es gibt einen Vierten Distrikt? Wo ist der Übergang dorthin?«, fragte Anna, doch die beiden Fragen reichten ihr nicht. »Wie sehen sie aus, die Planeten? Und wie die Menschen in ihrer höchsten Entwicklungsstufe?«
    »Du bist auf der Suche nach einem Namen? Mehr nicht? Seit wann suchst du nach diesem Namen?« Malte steuerte noch einige Fragen bei.
    M.A.M.I. hatte sich bisher nicht eingemischt. Nun aber näherte sie