Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
– nach Papas Antrag –, dass es seinen Abgesandten aus dem Rat der Planeten zurückziehen wollte. Kurz nach der Abstimmung detonierte ein Thronario mitten im Gremiums-Saal. Papas Gesicht wurde zerfetzt. Was aber viel, viel schlimmer war, dass alle Versammlungen des Komitees öffentlich abgehalten wurden. Und meine große Schwester hielt mich in den Armen; ich war noch ziemlich klein. Ein Metallstück hat ihr den Kopf abgerissen. Sie war damals so alt wie ich jetzt. Sie war sofort tot. Viele waren tot. Mir ist fast nichts passiert, bis auf ...« Baba zog den Träger seiner Hose über die Schulter, schob den Hemdsärmel nach oben und zeigte eine Narbe, die rings um den rechten Oberarm lief. »Sie haben ihn wieder drangenäht«, erklärte er. »Als Papas Gesicht geflickt war, nahm er Mama und mich und besorgte sich einen Raumgleiter, in dem wir von da an lebten. Hin und wieder hat Papa irgendwelche Aufträge ausgeführt, manchmal waren komische Typen bei uns. Und Mama wurde zu einer Kämpferin.«
Keko hielt neben den beiden an. »Zeigst du mir, wie ich so stark werde wie du?«, fragte er den großen Mann.
Mit einem Sprung landete Baba neben dem Brüderchen. Er klopfte ihm gegen die Schulter und sagte lachend: »Du bist doch schon so stark, Keko! Ich hab ja jetzt schon Angst vor dir!«
Der Kleine zischte wieder davon, nachdem er kurzzeitig die Zunge herausgestreckt hatte.
»Aber mir kannst du es zeigen. Papa sagt immer, meine Arme sind viel zu dünn.« Baba winkelte den Arm an und biss die Zähne zusammen.
Vorsichtig drückte Komsomolzevs Daumen auf den winzigen Muskelhügel. »Juri du mich nennen kannst. Begonnen ich habe damit, mich stark zu machen, so alt wie du es bist, ich war. Dein Raum, wo ist er?«
Baba ergriff Komsomolzevs Hand. »Komm mit, Juri, ich zeig ihn dir!«
Sie liefen durch den langen Flur, der Junge schlug mit der flachen Hand gegen einen Sensor und die Tür eines Raumes öffnete sich. Auf dem Boden lag viel Spielzeug herum.
»Das gehört alles Keko. Er lässt es überall fallen, bis Mama schimpft und ihn zwingt, alles aufzuräumen.« Der Junge zeigte auf ein dreidimensionales Bild. »Das habe ich gemalt«, erklärte er. »Ich male alles von Rook, an das ich mich noch erinnern kann.« Nacheinander zeigte er dem staunenden Komsomolzev verschiedene plastisch wirkende Bilder, zuletzt das Bild eines Kindes mit langen Haaren.
Dieses Bild nahm der Kandare in die Hände. »Du das bist?«, fragte er.
»Findest du, es sieht mir ähnlich?«, flüsterte Baba und betrachtete ebenfalls das Bild.
»Ganz bestimmt du das bist.«
»Das ist Mimi«, hauchte der Junge. »Sie war meine große Schwester.« Dann legte er das Bild unter die anderen. »Was muss ich tun für solche Muskeln?«, fragte er und drückte gegen die von Komsomolzev.
»Geduld du haben musst, Baba, sehr viel Geduld du haben musst. Nicht über Nacht du sie antrainieren kannst. Einen Plan ich mir gemacht habe. Jeden Abend ich es tue vor dem Schlafengehen. Verschieden sind die fünf Übungen: Liegestütz, mit Gewicht die Kniebeuge, auf dem Bauch das Rumpfheben, im Stehen das Rumpfbeugen und im Hängen das Armziehen. Anfangen du musst mit fünf. Sechs in der nächsten Woche, sieben in der Woche darauf und immer weiter so. Verstanden du mich hast?«
Baba nickte eifrig. »Klar doch, Juri. Fünf Übungen sind es, die du mir bestimmt noch zeigst. Die mach ich jeden Abend, bevor ich ins Bett gehe. Diese Woche mach ich jede Übung fünf Mal, nächste Woche sechs Mal, dann sieben Mal. Und so weiter. Und wie gehen die Übungen?«
Geduldig führte Komsomolzev die Übungen vor und Baba versuchte, sie nachzumachen. Für die Armzüge fanden sie ein Leitungsrohr im Flur vor der Zimmertür. Selbstverständlich schaute Keko bald zu und versuchte, den Bruder nachzuahmen.
Während der Liegestütze fiel Baba der Letonator aus dem Halfter.
Komsomolzev nahm die Waffe in die Hand und schüttelte den Kopf. »Nicht ein Spielzeug für Kinder das ist. Dass du es haben musst, traurig es mich macht.«
»Papa hat ihn mir für Notfälle gekauft. Und zum Üben«, erklärte Baba und steckte den Letonator rasch weg.
Der Kandare wandte sich ab, um den Raum zu verlassen.
»Danke, dass du mir das gezeigt hast, Juri!«, rief Baba ihm nach. Komsomolzev lächelte.
In der Zentrale hatte sich nichts geändert. Während Tämmler und Aniratak die ikonische Technik bestaunten, erklärte Fidelia die Zeichen auf dem Bildschirm. »Das Signal, das die EUROPANIA sendet, macht sie
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