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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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Entscheidet euch jetzt, sofort, ansonsten bin ich verschwunden.« Er ließ eine kurze Redepause vergehen. »Und ... nur als Hinweis, ohne dass ich zu viel verraten möchte: Ein Ikonier namens Insaidia beauftragte mich vor kurzer Zeit, die kaiserlichen Zwillinge auf Z’foh zu töten. Als Zeichen seines Dankes überließ er mir den Ikonischen Kampfkreuzer. Was soll ich sagen, ich hab’s nicht übers Herz gebracht, den Kinderchen etwas anzutun. Im Grunde genommen stehen sie auf meiner Seite, denn auch sie sind Feinde des Rates. Und außerdem ... habe ich selbst Kinder und eine wunderbare Frau.« Sein Hologramm küsste das von Fidelia innig. Dann wandte sich Nedal Nib wieder der Besatzung der EUROPANIA zu. »Was ist, entscheidet ihr euch heute noch?«
    »Die Zwillinge du totmachen willst?«, fragte Komsomolzev aufgebracht.
    »Nicht doch, mein sprachbehinderter Riese«, antwortete Nedal Nib. »Du musst deine Ohren besser aufsperren. Ich sagte ›sollte‹ und nicht ›wollte‹.«
    Komsomolzev war verblüfft und zu keiner Gegenreaktion fähig.
    Daana Fan formte eine Frage, die sie schließlich stellte: »Angenommen, wir vertrauen dir, was müssen wir deiner Meinung nach tun?«
    »Von meinen Plänen werde ich euch erst unterrichten, wenn ich weiß, dass ihr mir vertraut«, erwiderte Nedal Nib. »Ihr seid am Zug!«
    Hannsen hatte kurzzeitigen Blickkontakt mit Daana Fan und Samuel Simon. »In Ordnung. Wir vertrauen dir. Und wir hoffen, dass deine Vorschläge unser Vertrauen wert sind.«
    Sogleich lösten sich die Hologramme in Wohlgefallen auf. Nedal Nib erschien in persona, er hatte sich per IMT auf die EUROPANIA transportieren lassen. Lächelnd stand er auf der Brücke. »Eine vernunftbegabte Besatzung führt dieses Schiff. Gratulation. Nach meinen Berechnungen könnten in etwa vier Stunden unzählige Soldaten aus der AMELIANIA ebenso in diesem Schiff erscheinen, wie ich es gerade vorführte. Oder ...«, sein Lächeln blieb erhalten und gab dem vernarbten Gesicht einen ironisch wirkenden Schein, »oder aber sie pusten euer Schiff einfach weg.«
    »Was sind deine Vorschläge? – Auch wir haben an die tausend Soldaten an Bord. Denk nicht, wir wären wehrlos!« Hannsen blieb äußerst ernst.
    »Meine Vorschläge: Die EUROPANIA wird einen lustigen Zickzackkurs durch diesen Distrikt einschlagen, auf keinerlei Rufe antworten und versuchen, einen Abstand von über zwei Parsek zur AMELIANIA zu halten. Währenddessen werde ich mit einigen von euch den Planeten Z’foh besuchen und die Zwillinge holen. Dann treffen wir uns direkt am Übergang zum Ersten Distrikt, wo ich die Zwillinge und eure Leute auf die EUROPANIA transportieren lasse.« Scharfsinnig beobachtete er die Reaktionen. »Vielleicht werde ich euch gar zur Erde begleiten. Ich habe zu viele Feinde in diesen Distrikten, die das Leben meiner Frau und meiner Kinder gefährden. Ich werde mit meinem Weib beraten, ob es nicht an der Zeit sei, dass wir uns zur Ruhe setzen.«
    »Eine Alternative zu deinem Vorschlag gibt es nicht?«, fragte Aniratak.
    »Oh, doch, natürlich. Es gibt immer Alternativen. Eine wäre, ihr bleibt hier, fragt von mir aus den Spitzel Baasolo, ob er euch ein Tarnsystem beschaffen könnte, das ihr so oder so nicht bezahlen könnt, die AMELIANIA kommt und ... Ende. Alternative zwei: Ihr fliegt zurück zum Übergang, bettelt beim Synus um Durchlass und versteckt euch im Ersten Distrikt. Ich werde lustig durchs All fliegen und abwarten, ob sich jemand Gleichwertiges findet, der mein Dasein und das meiner Familie beendet.« Er lächelte tatsächlich noch immer. »Eine ausgesprochen unschöne Variante wäre: Ihr reist in den Ersten Distrikt, ich fliege zu den Zwillingen, bringe Insaidia ihre Köpfchen und weiß, dass er mich beim Rat der Planeten schützen wird. – Noch mehr Alternativen fallen mir im Moment nicht ein.«

    *

    Der Vizeregent der neuen Ikonischen Regierung stand unruhig am offenen Fenster seines Regierungs-Appartements und blickte hinaus. Zwischen heftigen Rauchschwaden bewegten sich Kolonnen von Arbeitsrobotern durch enge Gassen. Seine Residenz befand sich unweit eines gewaltigen Industriekomplexes. Er schloss das Fenster und blickte die alte Frau an, die hinter ihm stand und darauf wartete, dass Tokahn etwas sagen würde. Mehrmals setzte er an. »Unser Kontinent auf Rook ist von der Strahlung befreit«, flüsterte Tokahn schließlich.
    Seine neue Partnerin ahnte, was der alte Mann vorhatte: »Dich hält es nicht auf Ikonia, nicht

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