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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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behalten.« In der Hand des Vaters sah der Zehnjährige einen modernen Letonator.
    »Papa!«, rief er und griff zu. »Ein IKV27! – So einen hab ich mir schon immer gewünscht! Danke, Papa!«
    Fidelia klopfte dem Jungen mit den Knöcheln ihrer Finger auf den Kopf. »Schon immer?«, fragte sie laut. »Die gibt es erst seit ein paar Wochen. Aber pass auf damit, nicht dass du ein Waisenkind aus dir machst!« Die Eltern lachten.
    Keko kam brüllend angesaust: »Ich habe jetzt einen Scyter! Ätsch!« Er kniete in einer Schüssel, die über dem Boden schwebte und deren Schwerkraft-Assimilatoren über ein einfaches Lenkrad gesteuert wurden. Hin und wieder rauschte er natürlich einem der Besatzungsmitglieder in die Kniekehlen oder den Ikoniern zwischen den Tentakeln hindurch. Und manchmal krachte er gegen eine Wand, weil er die Schleusen verfehlte, wobei die Schüssel dann meist ohne ihn weiterflog. Am liebsten jagte Keko durch die langen, kreisförmig verlaufenden Flure des Kampfkreuzers. Und stets hörte man ihn brüllen: »Bahn frei – ich komme!«

    *

    Samuel Simon, Daana Fan und Emmanuel Tämmler erwarteten die Gesellschaft bereits auf der Brücke. Nur wenig Geduld mussten sie aufbringen, dann waren alle in der Kommandozentrale der EUROPANIA vereint. Komsomolzev berichtete von seinen Erlebnissen mit jenem gefundenen Thronario und dem Ikonierkind, wobei er nicht von allen verstanden wurde.
    Schließlich aber schimpfte Aniratak: »Ich hatte die gesamte Zeit ein komisches Gefühl. Doch nun bin ich mir ganz sicher, dass dieser Junge keineswegs der Händler Baasolo war!«
    »Dann aber er war wer wirklich?«, fragte der Kandare.
    »Er heißt Baba«, erklärte eine Stimme, zu der noch die Figur fehlte. Im selben Moment bauten sich mehrere Hologramme auf. Mitten in der Zentrale erschienen drei leuchtende Figuren: die von Nedal Nib, die seines Weibes und die von Baba. »Und er hat euch geschickt hinters Licht geführt. Er hat viel gelernt, denn ich bin sein Vater.«
    Einige der irdischen Wachen hoben sogleich die Waffen und entsicherten diese.
    »Was soll der Überfall?«, rief Simon erbost.
    Das Hologramm des Jungen Baba sprach: »Das ist kein Überfall. Ich hatte meinen Besuch angekündigt und wollte euch nicht ewig warten lassen.«
    »Genug der Floskeln!«, forderte Nedal Nib. »Wer ist euer Anführer?«
    »Anführer?«, fragte Hannsen erstaunt. »Ich bin der Kapitän dieses Schiffes, falls dir ein solcher Rang zusagt. – Jedenfalls hat uns dein Junge belogen!«
    »Ihr solltet froh sein, dass ihr Baasolo nicht angetroffen habt«, erklärte Fidelias Hologramm. »Ich sprach mit ihm und heftete ihm eine kleine ikonische Wanze an. – Geht mit eurem Bildschirm auf Empfang der verschlüsselten Sendung aus der ROOKATOR!« Da sich keiner rührte, zischte sie: »Nun macht schon! Die Zeit wird knapp!«
    Tämmler betätigte die entsprechenden Sensoren, ein wackelndes Bild baute sich auf dem Monitor auf. Kaum etwas war zu erkennen.
    »Das Dunkle da, das ist der Rücken von Baasolo. Es ist nicht wichtig, wie er aussieht, wichtig ist das, was er sagt!«
    Eine Stimme erklang, während es im Hintergrund kräftig rauschte. »... keineswegs, ich bin mir einhundertprozentig sicher. Die Führung der EUROPANIA will mich sprechen.«
    »Das ist unmöglich! Die Flotte der Erde hat den Distrikt verlassen!«, rief eine andere Stimme.
    »Dann erklärt mir, warum sie hier an Dock 24 vor Anker liegt?«
    »Sie haben uns betrogen!«, zischte die andere Stimme. »Ich werde einen Kybernetic schicken, der unserer Regierung Meldung macht. Und du ... Halte sie auf, so lang es geht! – Universus Ende!«
    In der Zentrale herrschte einen Moment lang Ruhe. »Das beweist nichts«, sagte Tämmler schließlich. »Um einen solchen Mitschnitt anzufertigen, benötige ich zwei Minuten.«
    Nedal Nibs Hologramm stand ruhig mitten im Raum. »Ich weiß, dass es nichts beweist. Und ich weiß, dass ihr in einer verdammt verzwickten Lage steckt. Ihr wollt die Zwillinge auf Z’foh befreien, der Rat der Planeten will das verhindern. Die AMELIANIA ist auf dem Weg hierher. Und glaubt mir, lange braucht die nicht dazu. Ihr müsst jetzt und sofort entscheiden, wem ihr vertraut. Den allseits beliebten und stets aufrichtig ehrlichen Politikern des Rates, die eure Zwillinge in die Verbannung schickten. Oder aber einem der meistgesuchten angeblichen Terroristen in diesen Distrikten, der so ziemlich alles tut, was dem Rat schaden könnte. Ich, Nedal Nib, hasse den Rat zutiefst.

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