Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
Wasserweib bezeichnen. Das klingt ... irgendwie blöd. – Dessen ungeachtet ... ich mag dich auch ganz gut leiden‹, setzte Anna noch hinzu.
Babas Kopf schmerzte stärker. »Tut das wegen dir so weh?«, fragte er. »Tut es weh, weil du in meinem Gehirn bist?«
»Tut mir leid, wenn ich dir wehgetan haben sollte«, sprach das Mädchen nun. »Vielleicht bist du auch nur besonders empfindlich.«
»Bin ich bestimmt nicht.« Baba schickte sich an, die Zentrale zu verlassen.
»Wohin gehst du?«, fragte Anna sogleich.
»Ich will Malte besuchen.«
»Er liegt im Koma.«
Baba schüttelte den Kopf. »Scheinbar weißt du doch nicht alles, Wasserweib!« Er lachte und rannte hinaus in den Flur. Anna folgte ihm.
Tokahn saß nur da, beobachtete und lächelte. Keko kletterte an seinen künstlichen Tentakeln auf den Schoß des alten Ikoniers. »Siehst du, mein Junge«, sagte Tokahn zu Keko, der das nicht verstehen konnte, »wie es scheint, geht mein Traum doch noch in Erfüllung.«
Das Opfer
»Präsidentin!« Gleich zwei der Kybernetics standen plötzlich vor Norana.
»Ihr habt euch nicht angemeldet!«, schimpfte die alte Dame erschrocken. »Was soll das?«
»Wir haben keine Zeit für Erklärungen! Wir müssen Euch in Sicherheit bringen!«, rief einer der Kybernetics.
»Folgen Sie uns, Präsidentin«, sagte der andere.
Vom Flur aus waren laute Stimmen zu hören. Es rumpelte und krachte heftig. Unbekannte Stimmen schrien durcheinander.
»Was ist das?«, fragte Norana beängstigt.
»Es bleibt keine Zeit für einen manuellen Transport. Wir holen Sie per IMT hier raus. Der Mob ist in die Regierungsquartiere eingedrungen!«
Einer der Kybernetics gab die Anweisungen weiter. Alle drei lösten sich in Luft auf.
Sekunden später zersplitterte die Eingangstür von Noranas Wohnräumen. Zahlreiche Universe drangen ein und fluchten. »Man hat sie bereits weggebracht!«
»Soll sie wenigstens sehen, dass wir mit unserem Unmut hier waren!«, rief ein anderer.
Die Revolutionären zerschlugen willkürlich die Einrichtungsgegenstände in Noranas Quartier, so auch den Bildträger mit den Zeichnungen der Enkelin der Präsidentin.
Kurz darauf breitete sich Brandgeruch aus.
Unzählige Kybernetics, begleitet von einer Einheit Soldaten, säuberten das Regierungsquartier Raum für Raum. Von den Aufständischen, die in die Regierungsgebäude eingedrungen waren, überlebte kein einziger.
*
Norana materialisierte sich in einem Bunker unter dem Hauptgebäude von Tafla. In großer Höhe fanden im selben Würfel die neuen Treffen des Rates der Planeten statt.
Augenblicklich sah sie sich um. Neben einigen Kybernetics und zahlreichen Soldaten waren verschiedene, ihr bestens bekannte Personen anwesend.
»Was ist das hier?«, fragte die Präsidentin. »Gehören wir jetzt zu einer Exilregierung, die in einem Bunker verhandeln muss?«
Ein Industrieller trat auf sie zu. »Eure Politik hat uns hierher geführt, Präsidentin!«, rief der Mann zynisch.
»Wie viel Kram hast du durch meine Politik verdient?«, fragte Norana ebenso zynisch. »Millionen? Oder waren es gar Billionen?«
»Das tut jetzt nichts zur Sache«, stellte ein hoher Militärbeamter fest. »Es hätte besser verteilt werden müssen. Das Volk benötigt dringend positive Akzente vonseiten der Regierung.«
»Lächerlich!«, rief die Präsidentin zynisch. »Du führst eine Armee, die nicht imstande ist, ein paar Unruhestifter im Zaum zu halten, und redest von Fehlern der Regierung?«
Ein dicker Industrieller mischte sich ein. »Ich habe bereits auf der letzten Geheimsitzung darauf hingewiesen, dass wir dringend in die Bauwirtschaft investieren müssen. Die Kriegsschäden in Tafla sollten sofort beseitigt werden. Sie erinnern das Volk an die eigenen Verluste und verbreiten Gram und Ärger!«
»Was jammerst du? Wie viel hat dir die Urbarmachung Rooks gebracht?«, fluchte Norana. »Haben wir nicht deinem Kartell all die Aufträge zugeschanzt?« Sie war noch nicht am Ende. »Hätte man mich – verdammt noch mal – bei Zeiten darüber informiert, wie die Lage tatsächlich ist, dann hätte ich auch gegensteuern können! Ihr aber wolltet mich dumm sterben lassen!«
»Wir sollten den Rat der Planeten einberufen«, schlug ein verhältnismäßig junger Herr vor.
»Den Rat? Es handelt sich um ein internes Problem auf Universus!«, brüskierte sich die Präsidentin. »Was hat der Rat der Planeten damit zu tun?«
»Scheinbar wisst ihr noch nicht alles, Präsidentin. Die Aufstände
Weitere Kostenlose Bücher