Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
Distrikt gefunden. Als ideal sehe ich es an, wenn die ideologische Arbeit das Feindbild Erde als Hort der synusischen Mörder darstellt. So wird die Exekutierung der letzten synusischen Menschen nicht wieder Argwohn und Mitleid, sondern Freude und Zustimmung hervorrufen. – Die zeitlichen Abläufe der Maßnahmen soll Xulk berechnen und kontrollieren. Das Double der EUROPANIA wird selbstverständlich im Anschluss an die Maßnahmen ruhmvoll zerstört, es wird von Robotern überwacht.« Amabo setzte sich.
Faaso Rin hüstelte, sagte jedoch kein Wort. Inastasia und Cropania schwiegen eine Weile, bis sich Insaidias Tochter ruckartig erhob. »Bis zu diesem Moment hätte ich nicht geglaubt, dass ein Mensch auf solch großartige Ideen kommen könnte. Amabo hat mich eines Besseren belehrt.« Erneut fuhr sie mit dem Ende eines Tentakels sanft unter Amabos Kinn entlang. Amabo zuckte nicht einmal. Er spürte sie nicht, denn Inastasia war nur als Hologramm zugegen.
Cropania schälte sich aus seinem Sitz, als wollte er dazwischenfahren. Er beneidete Amabo, denn diese Berührung – ob nun Hologramm oder nicht – war ein aufreizender sexueller Akt in Ikonierkreisen. »Höchst interessant und faszinierend«, sabberte er, um sich anschließend kräftig zu schütteln. »Und wer bezahlt das Ganze?«
»Bellumos Industrie und ZECK werden die Mittel vorschießen. Und ich versichere, sie werden millionenfach zurückkommen. Die Regierungen werden so verängstigt sein, dass wir ihnen jeden Preis diktieren können«, antwortete Amabo in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete.
*
To Zu Fan erfasste die Umstände im Bruchteil einer Sekunde. Tobobo war allerdings genauso schnell wie das Medienthronario. Die FUGBUG versteckte sich nach wie vor und das Miniraumschiff von To Zu Fan blieb ebenso getarnt. Sie waren so nah beieinander, dass die Gefahr eines Zusammenstoßes bestand. Und doch wussten sie nichts von der Nähe des jeweils anderen. Beide Thronarios hatten im selben Augenblick den Standort der kurzzeitig ungetarnten NIRAGAG ermittelt.
In dieser Situation wollte To Zu Fan keinesfalls in Kontakt mit Saabel Tuun treten. Das Thronario war weise genug, eigene Entscheidungen zu treffen. Und so kam es, dass Amabo von dem Augenblick an, da er den ersten Sender Tobobos entdeckt und vernichtet hatte, einen anderen Sender per IMT in seinem Schiff transportierte, den Amabo unmöglich entdecken konnte, denn der befand sich getarnt in der Zentrale der NIRAGAG und sendete in einem Bereich, in dem wahrscheinlich niemals gesucht werden würde. Saabel Tuun könnte nun auf direktem Weg alle Vorgänge auf Amabos Schiff beobachten.
Tobobo war währenddessen ebenfalls nicht untätig. »Sie müssen Amabos Ankunft vorbereiten«, teilte er Fau Holl mit. »Dann gehe ich hinüber.«
»Du willst ... was?«, fragte der M’baganianer erstaunt.
»Ich gehe hinüber, lade alle Informationen aus ihren Systemen und komme zurück. – Siehst du darin ein Problem?«
»Dir wird nicht viel Zeit bleiben.«
»Was für dich nicht viel Zeit ist, ist für mich noch immer eine Ewigkeit«, beteuerte Tobobo, der im Einklang mit den Instrumenten jede Veränderung beobachtete. »Ich muss unser Schiff jetzt enttarnen, sonst ist ein Transport unmöglich.«
Fau Holl fühlte sich angesichts der Enttarnung in diesem überfüllten Feindgebiet keineswegs wohl. Doch was sollte er tun? Tobobo besaß einen äußerst eigensinnig arbeitenden Prozessor, der für Kritik nur wenig Zuneigung offenbarte.
Stille erfüllte die FUGBUG, ein Schiff, das schon viele Schlachten geschlagen, waghalsige Manöver geflogen und oft als Schutzschild hergehalten hatte.
»In dreißig Sekunden ist es so weit!«, rief die Stimme des Bordcomputers.
Erschrocken blickte Fau Holl auf. »Mir gefällt nicht, was du vorhast«, raunte er. »Ich finde es keineswegs gut, dass du mich allein lässt.«
Tobobo zog einen Kreis um seinen Herrn. »Oh, oh ... plötzlich diese Worte. Es ist nicht lange her, da hast du mir erklärt, ich wäre ersetzbar. – Zwanzig Sekunden.«
»Es war nicht so gemeint«, beteuerte Fau Holl.
»Das kann jeder sagen. Ich habe es aber so verstanden. – Zehn Sekunden.«
»Du bist nicht problemlos ersetzbar, Tobobo«, flüsterte der M’baganianer.
»Schön zu wissen.« Das Thronario machte sich zum Transport bereit. – »Fünf ... vier ... drei ... zwei ... eins ... Start!«
Fau Holl starrte das Thronario an, das sich nun in Luft hätte auflösen müssen. Auch müsste die Tarnung des
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