Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
Greifern an einer Wand festkrallte. »Was geschieht denn nun schon wieder?«
»Wir sind aufgetaucht«, sagte Tobobo ruhig und flog zur Steuerung. »Ich versuche, die FUGBUG an das nördliche Ufer des Meeres zu steuern. Ich empfange ein schwaches thronarisches Signal, das von Faarii, dem Ritter des Groo, stammen dürfte.«
*
Anna hatte sich erhoben. »Du sagst, dass Amabo die FUGBUG verfolgen ließ, bis diese auf Speelz abstürzte?« Fast hätte das Mädchen das Medienthronario ergriffen und geschüttelt.
»Es tut mir leid, das sagen zu müssen«, erwiderte To Zu Fan. »Es scheint, dass dein Bruder Malte diesen Absturz nicht überstanden hat. Zudem gibt es wichtigere Dinge, die wir verfolgen sollten. Ich habe den Angriff auf die EUROPANIA mitgeschnitten, es ist an der Zeit, vor den Rat der Planeten zu treten und Amabos Ansichten zu veröffentlichen. Außerdem sollten wir schon bald eine Möglichkeit in Betracht ziehen, die Gefangenen auf der NIRAGAG zu befreien.«
Wütend blickte Anna in die Runde. »Es gibt keine wichtigeren Dinge als das Leben meines Bruders!«
Sie verließ die Zentrale der ROOKATOR und rannte durch die Gänge, bis sie einen Laderaum erreichte, in dem sich ein Kurzstreckengleiter befand. Das Mädchen erklomm die kurze Leiter und ließ sich in den Pilotensessel fallen. Ein winziges Thronario tauchte auf.
»Startsequenz einleiten! Ziel: Speelz!«, forderte Anna.
Ein Monitor leuchtete auf. »Unsere Position du verraten wirst, Anna«, erklang Komsomolzevs Stimme, »wenn starten du wirst!«
»Lasst euch etwas einfallen. Es könnten ein paar Soldaten auf die ROOKATOR geschickt werden, um im Moment meines Starts die drei Gefangenen zu befreien. Dann sind sie abgelenkt.«
»Wir können nicht übereilt ...«, stellte Hannsen fest.
»Das ist nicht übereilt!«, schrie Anna hysterisch. »Es ist den Umständen entsprechend schnell. – Sie sind doch Kapitän eines riesigen Schiffes gewesen, Sigurd Hannsen, also handeln Sie auch als solcher! – Start in zwanzig Sekunden!«
Hannsen stand fassungslos in der Zentrale, seine Blicke trafen die von Komsomolzev für den Bruchteil einer Sekunde.
To Zu Fan rettete die Situation. »Ihr müsst nicht handeln«, sagte er rasch. »Ich transportiere getarnt hinüber und suggeriere ihren Systemen eine Ablenkung.« Im nächsten Moment war das Medienthronario verschwunden.
*
Faarii schwebte in Kopfhöhe neben Reese, die, an den Stamm eines Kyosbeerenbaumes gelehnt, in der Nähe der Siedlung Zyu saß. »Bald wirst du einen Angehörigen der kaiserlichen Familie kennenlernen.«
Reese schaute erstaunt auf. »Woher weißt du das?«, fragte das Yaos-Mädchen.
Faarii leuchtete intensiv blau. »Hast du bereits vergessen, dass ich ein Grooritter bin? Ich sollte stets auf dem Laufenden sein, wenn es um die kaiserliche Familie geht. Es ist der Zwillingsjunge Malte, der sich bereits auf Speelz befindet.«
»Er ist schon hier? Wo ist er?« Reese erhob sich.
»Sagen wir, sein Schiff ist etwas unsanft gelandet. Und doch wird er bald zu dir finden. Wohin willst du?«
»Ich will sehen, wie es Lunken geht.« Reese lief davon, Faarii folgte dem Kind in die Siedlung.
»Wie geht es dir, Lunken?«, flüsterte Reese am Bett des Jungen, der mit geöffneten Augen und flachem Atem dalag.
Lunken bewegte den Kopf ein wenig und suchte nach Reeses Hand. »Es geht so.«
Die Mutter war nicht im Haus, auch Faarii war Reese nicht hinein gefolgt. »Weißt du vielleicht, wo ich herkomme?«, flüsterte Reese in das rechte Ohr des Jungen. »Ich erinnere mich an mein eigenes Leben, aber nur an die letzten Jahre.«
Erstaunt blickte Lunken drein. »Warum fragst du das?«
»Ich weiß nicht, Lunken. Alles ist so merkwürdig. Mutter sagt, ich wäre das Kind eines Fremden, eines großen Kriegers, deshalb sei ich anders. Was ist, erinnerst du dich? Weißt du, wo ich herkomme?«
»Ich weiß nicht, Reese.« Lunken verdrehte die Augen. »Seit ich deine Mutter kenne, kenne ich auch dich. Ich glaube, ihr wohnt schon immer in eurer Pyramide in Zyu.«
»Lass gut sein, Lunken! Vielleicht bilde ich mir alles nur ein. – Schlaf jetzt!« Reese drückte noch einmal die Hand des Jungen, dann verließ sie den Raum und hockte den ganzen Tag sinnierend auf einem Kissen im zentralen Aufenthaltsraum.
*
To Zu Fan tauchte in der NIRAGAG nicht wirklich auf. Das Thronario war getarnt, löste jedoch den Alarm aus, der einen anhaltenden Signalton erzeugte. Das Medienthronario wurde von einem Raum in den
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