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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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wie Menschen oder Ikonier werdet. Vielleicht ist es aber auch gar nicht möglich, einen solchen Prozessor zu entwickeln.« Malte lächelte. »Du musst deswegen nicht traurig sein. – Was ist mit Kozabim?«, lenkte er vom Thema ab.
    »Ich habe ihn bereits gescannt. Hauptprozessor und Speichersysteme sind in Ordnung. Sein Wahrnehmungsmodul ist defekt, aber reparabel. Damit er keinen Unsinn anstellt, hat er sich selbst in einen Stand-by-Modus versetzt.«
    Malte setzte sich aufrecht hin und versuchte, eine Klappe an Kozabims Körper zu öffnen. »Ich brauche Werkzeug«, sagte er schließlich.
    Tobobo schwebte durch den Raum und kam kurz darauf mit einer mechanischen Werkzeugtasche zurück, die er mit Hilfe eines Kraftfeldes bewegte. Während Malte mit einem schmalen Schraubendreher die Klappe an Kozabim öffnete, fragte er: »Du bist bewaffnet, Tobobo? Ich habe dich schießen sehen, als wir im Frachtraum angegriffen wurden.«
    »Es sind nur kleine Laser für den Nahkampf. Modifiziert für die Selbstverteidigung. – Löse das Wahrnehmungsmodul, es wird durch vier Klemmen gesichert.«
    Malte öffnete die Klemmen nacheinander. »Ob welche überlebt haben?«, fragt er plötzlich flüsternd.
    »Es wird niemand überlebt haben, der noch an Bord der EUROPANIA war, als sie explodierte«, stellte Tobobo sachlich fest. »Es betrübt mich, nicht zu wissen, ob Fau Holl beschädigt wurde.«
    »Ich habe Anna gesehen, du weißt ja, durch unsere synusische Verbindung. Sie konnte mit der ROOKATOR fliehen. Baba ist verletzt, M.A.M.I. war auch dabei.« Malte hielt das Wahrnehmungsmodul hoch. »Was soll ich jetzt tun?«
    »Schraub es auf«, sagte Tobobo. »Vorsichtig! – Fau Holl hast du nicht gesehen?«
    Malte schaute auf und schüttelte sachte den Kopf. »Dass ich ihn nicht gesehen habe, muss nicht heißen, dass ...« Mit einem elektronischen Schraubendreher zog er die winzigen Schrauben heraus und legte sie vorsichtig in eine der Dellen in Kozabims Ummantelung. »Du magst Fau Holl wohl sehr?«
    Das Thronario löste sich von der Wand und schwebte durch den Raum. »Etwas zu mögen wäre Bestandteil eines Vorstellungsprozessors. Und du sagtest selbst, dass ein solcher Prozessor erst erfunden werden muss. Fau Holl und ich sind eine gute Zweckgemeinschaft. Und das bereits seit langer Zeit. Eine untrennbare Symbiose. Er wird es schwer haben ohne mich, falls Fau Holl den Angriff des universen Kampfschiffes überlebt hat. – Öffne die Abdeckung des Wahrnehmungsmoduls.«
    Vorsichtig entfernte Malte die Abdeckung. »Und nun?« Er blickte in ein Fach voller Steckmodule auf einer Leiterplatte. »Oh je, das sieht ziemlich wüst hier drinnen aus.«
    »Meinem Scan zufolge stimmt etwas mit dem Bauteil Y345XX429 nicht. Du solltest die Beschriftung kontrollieren und dieses Bauteil finden. Es muss ein kleines Steckmodul mit siebzehn Anschlussplatinen sein. Vielleicht sitzt es nur locker auf der Hauptplatine des Wahrnehmungsmoduls.«
    Malte hielt das Modul ins Licht. Er konnte die winzigen Zeichen der FV1-Beschriftung lesen. »Tatsächlich«, flüsterte er schließlich. »Das Bauteil sitzt schief, einige Anschlussfahnen hängen in der Luft.«
    »Eine Folge der starken Erschütterung.« Tobobo beobachtete, wie der Junge das Bauteil mit spitzen Fingern in den Anschluss drückte. Anschließend setzte Malte das Wahrnehmungsmodul wieder in den Rumpf Kozabims ein. Sogleich leuchteten einige Dioden am Kopfsegment des Roboters auf, die Fortbewegungsrollen, die in der Luft hingen, bewegten sich für einen Moment. »Er fährt hoch. Er scheint wieder ganz zu sein!«, entfuhr es Malte erfreut.
    »Was ist denn hier los?«, ertönte Kozabims Stimme. »Die Schwerkraft ist ja völlig durcheinandergeraten. Was ist denn mit meiner Verkleidung geschehen? Sie ist völlig deformiert! Ich war nur für kurze Zeit deaktiviert und nun das! Außerdem kann ich mich bei diesen Schwerkraftverhältnissen niemals aufrichten. Könnte das bitte in Ordnung gebracht werden? Ich bin ein kybernetisches Objekt zur allgemeinen Betreuung interstellarer Missionen mit der Herstellungsbezeichnung 2022 K3, dritte Generation. Ich bin sehr hoch entwickelt, jedoch nicht dafür verantwortlich, fremde Raumschiffe zu reparieren.«
    Der Junge lachte übertrieben laut. »So ein Glück!«, rief er. »Kozabim ist wieder ganz der Alte.«
    Im nächsten Moment ging ein derber Ruck durch die FUGBUG, erneut wechselten die gravitativen Bedingungen.
    »Oh je!«, stöhnte Kozabim, der sich mit elektromagnetischen

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