Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
rauschenden Stimme Cropanias. »Wir müssen reden! Es gibt kein Aufschieben! Seido ist in Gefahr! Ich bin auf Fees-Zwei! Ich schicke einen Gleiter! Er bringt dich zu meinem Versteck! Zögere nicht!« Die Nachricht brach unvermittelt ab.
Cropania? Auf Fees-Zwei? Die Gedanken beschäftigten den Feesen nur wenige Momente.
»Sie haben eine neue Nachricht. – Sie haben eine neue Nachricht.«
»Was?«, fragte Faaso Rin ungehalten.
»Verzeih mir, Chef, ein Gleiter wartet am oberen Tor. AOS ist reserviert für Faaso Rin. Das ist dein Name, Chef.«
»Ich weiß es selbst. – Falls sich meine Frau meldet, ich habe noch ein geschäftliches Treffen.« Der Feese erhob sich, prüfte den Sitz seiner Kleidung, steckte den Kommunikator ein und warf einen letzten Blick auf den Schreibtisch. Dann verließ er das Büro. Eine Schwerkraftplatte fuhr ihn hinauf zum oberen Tor, Hunderte Meter über dem Boden von Fees-Zwei. Dort hatte tatsächlich ein äußerst altmodischer Gleiter angelegt. Der Feese kroch wortlos hinein.
»Rechtschaffene Grüße, Faaso Rin«, surrte der Bordcomputer. »Bitte anschnallen!«
Sekunden später löste sich das Fluggerät von der Fassade des Turms und flog in südlicher Richtung weit hinauf über das vollständig bebaute Gebiet.
»Wohin genau fliegen wir?«, fragte Faaso Rin.
Der Bordcomputer blieb ihm eine Antwort schuldig. Noch immer stieg das Fluggerät, als wollte es den Weltraum erreichen.
Die Aggregate waren plötzlich nicht mehr zu hören.
Faaso Rin hob den Kopf. »Was ist los? Hast du Probleme?«
Der Bug des Gleiters senkte sich, der Todpunkt des Aufstiegs war erreicht. Der Gleiter kippte zur Seite weg und stürzte aus mehreren Tausend Metern hinunter. Kurz bevor er auf dem Boden aufschlug, explodierte er.
Die nicht verbrannten oder geschmolzenen Fetzen von Gefährt und Fahrgast zerstreuten sich auf den Produktionsstraßen von Fees-Zwei.
*
Xulk empfing eine Nachricht der Sicherheitsabteilung von Seido. »Eine Einheit von zweihundert Streitrobotern ist soeben auf Seido eingetroffen. Drei Offiziere wünschen eine Lagebesprechung mit Xulk«, übermittelte eine kratzende Roboterstimme.
Der ikonische Goliath hielt kurz inne, wobei die Geräusche seiner Hydraulik einen Moment lang verstummten. »Schick die Offiziere zu mir!«
Drei hochmoderne ikonische Streitroboter tauchten kurze Zeit darauf im zentralen Überwachungsraum der Firma ZECK auf, der einer Festung gleichkam.
Gerade wollte sich Xulk den Offizieren zuwenden, als diese unvermittelt das Feuer auf den Riesen eröffneten. Im selben Moment füllten Hunderte weitere Streitroboter den Raum. Der Riese Xulk wurde zwischen Schwerkraftfeldern eingequetscht, seine mechanischen Knochen und die Verbindungen barsten mit unschönen Geräuschen, die künstlichen Tentakel rissen heraus, seine Gelenke wurden beschossen und begannen zu glühen, bis sie schließlich nachgaben. In mehrere Teile zerrissen, stürzte der überwältigte Anführer der Firma ZECK zu Boden. Er konnte gerade noch ein Notsignal auslösen, doch blieb dies ohne jeden Erfolg, denn sowohl Leitungen als auch Empfänger wurden bereits von anderen Streitrobotern kontrolliert.
Die Soldaten, die Inastasia geschickt hatte, besaßen die Größe eines Ikoniers und die Gelenkigkeit eines Menschen. Sie bauten in Sekundenschnelle Abwehrfelder auf und waren mit modernsten Geräten bewaffnet. Kommandeuren war es möglich, sich zu tarnen. Sie waren miteinander vernetzt und äußerst schnell und robust. Hergestellt wurden die Streitroboter in versteckten Werken auf Ikonia, die Firma gehörte zu neunzig Prozent dem Hause Inastasia. Die amtierende Gouvernante von Lunanova nahm sich selbstverständlich das Recht heraus, eine kleine Eliteeinheit – angeblich zum persönlichen Schutz – ihr Eigen zu nennen.
Weitere Streitroboter wurden in die unterirdischen Anlagen transportiert. Die künstlichen Offiziere koordinierten deren Vorstöße. Ikonische und menschliche Mitarbeiter wurden vorbehaltlos vernichtet, das mit der Produktion beschäftigte technische Personal hingegen blieb verschont. Die meisten Roboter und Thronarios gingen ihrer Tätigkeit nach, gerade so, als sei nichts geschehen.
Einer der Offiziere trennte ohne Hast Xulks Datenspeicher von dessen Hauptprozessor und überspielte sich selbst die Inhalte der Speicher. Über ein kabelloses Netzwerk loggte er sich in das Datensystem der Firma ein und übernahm die Koordination aller anstehenden Aufträge und Arbeiten. Gleichzeitig wurden
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