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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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Zukunft führen.« Inastasia berührte mit einem Tentakelfinger Annas Nasenspitze. »Jetzt, meine liebe Kaiserin, weißt du, warum ich dich zwang, mein Gast zu sein.«
    Malte erhob sich und lief auf Inastasia zu. »Du willst, dass wir die Menschheit verraten?« Er wies in das Hologramm. »Wie viele Menschen würden ihre Heimat im Zweiten Distrikt verlieren?«
    Die Gouvernante rührte sich nicht. »Malte, mein kleiner Prinz, reg dich nicht künstlich auf. Sie verlieren ihre Heimat nicht, sie bekommen eine neue, sichere Heimat unter ihresgleichen. Den Ikoniern, die derzeit im Dritten Distrikt leben, wird es ebenso ergehen.« Ganz plötzlich entließ sie die schweigende Anna aus ihrer Umklammerung. »Noch setze ich dich nicht unter Druck, kleine Kaiserin. Ich gebe dir Bedenkzeit. Doch schiebe deine Antwort nicht allzu weit hinaus. Ich will eure Entscheidung bald erfahren. – Denkt daran, es hängt sehr viel davon ab.«
    »Was hängt davon ab, von dem wir nicht wissen?«, flüsterte Anna. Ihre Augen leuchteten nach wie vor hasserfüllt.
    Inastasia sabberte nur kurz. »Beispielsweise hängt das Leben aller Feesen auf Fees von deiner Entscheidung ab.« Sie winkte sogleich den Bediensteten heran: »Führ die Menschenkinder hinaus, sie dürfen sich erholen.« Inastasia erhob sich und stellte Anna auf die Füße. »Reese, du darfst mit den kaiserlichen Zwillingen gehen, deine Mutter erwartet dich.« Die Ikonierin verließ ohne weitere Worte den Raum.

    *

    Die FUGBUG befand sich auf dem Weg zum ikonischen Planeten Lunanova im Zweiten Distrikt. Abgesehen von M.A.M.I. und Tobobo war lediglich eine vierköpfige Besatzung an Bord: der M’baganianer Fau Holl, der irdische Mensch Thomas Schmitts sowie die Jungen Malte und Baba. Gemeinsam hielten sie sich in der Kommandozentrale auf, die Malte bestens vertraut war.
    Ein merkwürdiger und schweigsamer Moment hatte die Trennung auf der ROOKATOR begleitet. Nedal Nib hatte Baba geherzt, obwohl der Junge das nicht gewollt hatte. Komsomolzev hatte Schmitts persönlich verabschiedet, Sigurd Hannsen den Jungen Malte, Kozabim trauerte M.A.M.I. nach und Daana Fan dem M’baganianer. Sie hatten noch geschwiegen, als die ROOKATOR längst aus dem Sichtfeld der Außenbordkameras und damit vom Monitor verschwunden war.
    Dann kam die Meldung von Journalist Saabel Tuun an beide Schiffe gleichzeitig! Die Bilder des folgenschweren Angriffs der nachgebauten EUROPANIA auf die Bevölkerung Yilons, die schrecklichen Aufnahmen unzähliger ermordeter Ikonier und die Schuldzuweisungen der Medien an die Erdenmenschen.
    »Ich aktiviere den Tarnmodus«, unterbrach Fau Holl die Stille und ließ das Halische Gas in die entsprechenden Kammern strömen. Von nun an glitt die FUGBUG unsichtbar durch die Fernen des Weltraums.
    »Die Tarnung funktioniert zu einhundert Prozent«, summte Tobobo. »Immerhin etwas, das funktioniert.«
    »Ich hätte nie gedacht ... ich meine ... nach dem Absturz auf Speelz, dass die FUGBUG noch zu retten sei.« Malte machte sich nützlich, wo auch immer es ging. Und Baba wich ihm nie von der Seite. »Doch wie es scheint, wird sie bald wieder fliegen.«
    Nedal Nibs Sohn war ebenso wissbegierig wie Malte. Und es gab noch etwas, das Baba zutiefst beschäftigte: Annas Schicksal. Erst durch die schwere eigene Verletzung und die zwischenzeitliche Trennung von Anna war sich Baba bewusst geworden, wie sehr er doch an Maltes Zwillingsschwester hing. Nein, Liebe wollte er diesen Zustand keinesfalls nennen, auch wenn die Flecken an seinen Ohren bereits groß und ausgeprägt waren. Eher empfand er die Beziehung als eine außergewöhnliche Freundschaft. Jedenfalls nagte die Trennung an seiner Psyche.
    »Wie lange wird es dauern, bis wir Lunanova erreichen?«, flüsterte Baba.
    Tobobo schwebte zu ihm. »Nach meinen Berechnungen benötigen wir sechs Stunden bis zum Distriktenübergang und weitere vierzehn bis Lunanova. – Wichtiger jedoch erscheint mir die Frage zu sein, was wir tun werden, falls wir Lunanova erreichen.«
    »Sei nicht immer so pessimistisch, Tobobo«, meinte Fau Holl. »Uns wird das Passende einfallen, wenn wir den Ausflugsplaneten der Ikonier erreichen, der heute wohl eher eine pompöse Wohngegend ist. Viele Ikonier ziehen nach Lunanova, weil sie damit ihre schmutzige Vergangenheit reinwaschen wollen. Seit dem Massaker der Lecoh-Legionäre besitzt der Planet einen äußerst freiheitlich-demokratischen Ruf in der ikonischen Welt.«
    »Wir werden ...«, sagte Malte, während er sich an

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