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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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dato ohnehin der Fall gewesen war, traten Hannsen, Komsomolzev, ein Offizier und drei Soldaten in den gewundenen Flur, um sich eilig zur Loge der Erde zu begeben. Die Soldaten nahmen vor der Loge im Gang Aufstellung, der Offizier stellte sich hinter die beiden Vertreter der Erde, die minutenlang den Vorhang anschauen mussten, bevor ihnen der Blick in den eindrucksvollen Saal gestattet wurde.

    *

    Die FUGBUG befand sich im getarnten Anflug auf den Planeten Lunanova. Der ehemalige Ausflugsplanet der Ikonier glänzte goldgelb auf dem Hauptmonitor. Er bestand zu großen Teilen aus einer kargen Steppenlandschaft, nur der äquatoriale Gürtel schimmerte grün und blau. In dessen unmittelbarer Umgebung entstanden derzeit riesige Villensiedlungen der wohlhabenden ikonischen Häuser.
    Fau Holl zeigte auf einen rötlichen Punkt im Orbit des Planeten. »Diese Station war schon früher die Überwachungszentrale von Lunanova. Wer den Planeten offiziell besuchen wollte, musste sich hier anmelden.« Er vergrößerte den Sektor deutlich. »Sieh einer an ... Gleich vier Streitkometen der Klasse 1 bewachen die Station und den Flugverkehr! Die Angst der Ikonier ist enorm. Das heißt, es könnten achtundvierzig Kampfschiffe ausschwärmen, jedes gewaltiger und deutlich moderner bewaffnet als unser kleines m’baganianisches Schiff.«
    »Was werden wir tun?«, fragte Malte, der angespannt den Bildschirm betrachtete. »Im Grunde genommen haben wir keinen Plan.«
    Lächelnd flüsterte Fau Holl: »Tobobo, verrate diesen unwissenden Wesen den allseits bekannten Lieblingsspruch aller M’baganianer.«
    Das Thronario schwebte ein wenig herab. »Mich begeistert der Spruch nicht«, stellte Tobobo fest. »Im Gegenteil.«
    »Sag es ihnen!«, forderte der M’baganianer. »Sofort!«
    »Auch der Planlose erreicht sein Ziel eines Tages.« Tobobo schwebte beschämt zurück zur Steuerkonsole der FUGBUG.
    Fau Holl wieherte lachend. »So ist es und so wird es immer sein. – Unabhängig davon ...« Er klappte den Kommunikator auf. »Ganz so planlos bin ich nicht.« Er rief in den Kommunikator: »Fau Holl grüßt das Ikonische Kontrollzentrum von Lunanova!« Leise flüsterte er zum Erstaunen aller Besatzungsmitglieder: »Unsere Tarnung habe ich gerade aufgehoben.«
    Das Gesicht eines gelangweilten Ikoniers tauchte auf dem Monitor auf. »Fau Holl, du m’baganianischer Halunke! Was führt dich nach Lunanova?«
    »Nein!«, rief der M’baganianer. »Ist das nicht mein alter Freund Grafah von Ikonia! Bist du noch immer auf deinem verlorenen Posten?«
    »Selbstverständlich, Fau Holl. Du weißt doch, die Herrscher kommen und gehen, doch bei uns hier oben scheint die Zeit stillzustehen.«
    »Das ist gut, Grafah, das ist sehr gut und es erfreut mich. Wie eh und je führen mich Geschäfte her. Doch im Gegenteil zu dir muss ich jedes Mal von vorn anfangen, wenn die Herrschaften wechseln.« Erneut lachte Fau Holl übertrieben. »Aber was rede ich. Wir halten es so wie immer: Schließe ich mein Geschäft erfolgreich ab, wird es dein Schaden nicht sein. Dein Konto auf Ikonia wird sich darüber freuen.«
    Der Ikonier blickte sich in der Gegenstelle um. »Selbstverständlich tut es das.« Er sabberte kräftig.
    Fau Holl griff sich an den Strahlenschutz seines Kinns, als müsse er nachdenken. »Aber«, raunte er schließlich, »aller Anfang ist schwer, das weißt du sicherlich. Ich benötige die Koordinaten des Hauses der ehrenwerten Gouvernante Inastasia.« Er näherte sich der Kamera und flüsterte geheimnisvoll: »Doch zu niemandem ein Wort, verstehst du, Grafah? Zu niemandem ein Wort! Die Gouvernante hat es nicht so gern, wenn andere über ihre geheimen Geschäfte reden.« Er kam dem Kameraauge noch ein Stück näher. »Die meisten, die es dennoch taten, lebten nicht mehr lange – wenn du verstehst.«
    »In diesem Fall sollte sich mein Konto wirklich sehr an einer Zuwendung erfreuen. Ich muss nun das Gespräch beenden, Fau Holl.«
    Eine ikonische Zeichenfolge, die das Ende der Verbindung bestätigte, erschien auf dem Monitor.
    »Das ist Diplomatie.« Fau Holl schob eine weitere, gerade eingehende holografische Mitteilung mit der flachen Hand auf einen kleineren Monitor. »Wir sind wieder getarnt«, sprach er. »Und wir haben die Koordinaten. – Tobobo, zeig uns das Satellitenbild von Inastasias Residenz.«
    Tobobo schwebte direkt über dem M’baganianer. »Ich korrigiere unsere Flugbahn. Die Aufnahmen sind in acht Minuten und zweiundzwanzig Sekunden

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