Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
Ende!«
Malte kniete noch immer auf dem Boden. Als Ruhe eingekehrt war, erhob er sich. »Wir haben noch ein weiteres Problem«, flüsterte der Junge.
Viele Augen waren auf ihn gerichtet.
»Anna steht nicht mehr auf unserer Seite.«
Maltes letzter Satz traf wie ein Blitz und schien in der Zentrale der FUGBUG zu schweben.
Erst Baba unterbrach die Stille, die gerade entstanden war. »Was sagst du?«, flüsterte er.
»Anna steht nicht mehr auf unserer Seite«, wiederholte Malte. »Sie hat einen Pakt mit Inastasia geschlossen.«
Ganz plötzlich stürzte sich Baba auf ihn, riss Malte an den Haaren und kämpfte ihn zu Boden. »Du lügst! Du lügst! Niemals würde sie das tun!«, brüllte Nedal Nibs Sohn. Schließlich saß Baba auf Maltes Brustkorb, klemmte dessen Oberarme unter seinen Knien ein und schlug unablässig in dessen Gesicht. »Du lügst, ich hasse dich!«
M.A.M.I. war es, die nun rigoros eingriff. Sie schnappte sich Baba und hielt ihn fest. Wie ein Käfer zappelte der Junge und brüllte noch immer hysterisch, bis ein Serum zu wirken begann, das die Roboterfrau ihm injiziert hatte. Malte hingegen lag regungslos auf dem Boden der Zentrale. Aus seiner Nase tropfte Blut, blaue Flecken zierten sein Gesicht, die obere Lippe war aufgeplatzt.
Thomas Schmitts half dem Jungen und hob ihn in einen der Sitze.
»Ich schäme mich so für meine Zwillingsschwester«, flüsterte Malte und prüfte die Festigkeit seiner Zähne.
»Ist es denn sicher? Bist du dir deiner Verdächtigungen ganz sicher?«
Malte leckte sich die verletzte Lippe. »Ich bin mir ziemlich sicher«, sprach er kurz darauf.
Während er das Blut in Maltes Gesicht beseitigte, bemerkte der Erdenmensch sarkastisch: »Gewissermaßen, quasi haben wir erstklassige Voraussetzungen geschaffen, gemeinsam einen Kampf gegen uns weit überlegene Gegner zu führen. Es gibt wahrlich keinen Ort in der Welt, an dem ich momentan lieber wäre.«
Tobobo blieb wie immer sachlich. »Die Satellitenbilder liegen jetzt vor. Die blau eingefärbten Zonen sind Kraftfelder, die den Bereich um Inastasias Domizil auf Lunanova abriegeln. Ich kann drei Menschen ausmachen: Reese, ihre Mutter und Anna. Maltes Double ist bei Reese und ihrer Mutter. Im Domizil sind einschließlich Inastasia zweihundertvierundzwanzig Ikonier.« Rings um das Anwesen leuchteten die breiten Kraftfelder intensiv blau.
»Was ist das?«, fragte Fau Holl und zeigte auf ein Wirrwarr von Punkten außerhalb der Kraftfelder.
»Das könnte Inastasias Armee sein«, summte Tobobo. »Mir liegen noch nicht alle Daten vor, jedoch wurden bereits über achthundert Streitroboter identifiziert.«
»Das wird ein äußerst anstrengendes Geschäft«, sagte Fau Holl. »Ich schlage vor, dass wir Anna trotzdem rausholen. Vielleicht steht sie unter einem nicht kalkulierbaren Einfluss der Ikonierin. Drogen oder ähnliches, versteht ihr?« Der M’baganianer schaute in die kleine Runde. Seine Blicke blieben bei Malte hängen.
»Sie steht unter keinem Einfluss«, röchelte der Junge. »Ich kenne meine Schwester gut genug. Ich hätte es garantiert bemerkt, wenn es so wäre.«
Fau Holl drehte den Kopf ruckartig zur Seite und wieder zurück. »Und wenn ... Wir holen sie trotzdem dort raus.«
»Nein«, wiederholte Malte. »Wir haben keine Chance gegen Anna.«
*
»Boone Ban? Hier ist Daana Fan. – Ich habe nicht viel Zeit, die Verbindung kann jeden Moment gekappt werden.«
»Daana? Du? Du lebst?«
»Hör zu, Boone, wir haben, als die Robomutanten unsere Planeten beherrschten, lange Zeit zusammen gekämpft. Heute wurde ein Anschlag auf den Rat der Planeten verübt. Schuldig sollen die irdischen Menschen sein. Das ist eine Lüge, verbreitet vom Militärkartell. Der Anschlag erfolgte im Auftrag des Beraters Amabo.«
»Was sagst du da, Daana?«
»Du musst mir glauben, Boone. Ich habe gerade die Information erhalten, dass sich im Orbit von Fees-Eins ein getarntes Schiff aufhält, das einen Zivilisationszerstörer an Bord hat. Dieses Schiff gleicht der irdischen EUROPANIA. Es wurde gebaut, damit alle denken, die Erde stecke dahinter. Fees ist in großer Gefahr. Ihr müsst das Schiff aufspüren und vernichten. Die echte EUROPANIA wurde bereits zerstört. Wir werden ...«
Die Verbindung brach schlagartig ab.
Der Feese Boone Ban haderte mit den eigenen Gefühlen. Er kannte Daana Fan als eine Frau, die niemals die Unwahrheit gesagt hätte. Aber sollte er tatsächlich ihre absurde Geschichte glauben? – Ein Sprachmuster
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