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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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Anwesenheit sehr sicher.« Hannsen nickte dem Offizier zu.
    Ein hoher, gleichmäßig ansteigender Ton erklang. Kurz darauf öffneten sich gleichzeitig die Vorhänge aller Logen. Zunächst herrschte Ruhe im Saal, Hannsen spürte die Blicke der Abgeordneten unzähliger Planeten und rutschte von ganz allein ein Stück tiefer in den Sitz. Das Murren und Klagen nahm zu, schlagartig entwickelte sich eine erhebliche Lautstärke.
    Unmittelbar vor der irdischen Loge befand sich das Podest der Ratspräsidentin. Die Blicke von Norana und Hannsen trafen sich für den Bruchteil einer Sekunde. Der Abgeordnete der Erde nickte der Präsidentin zu. Dann winkte Hannsen das Thronario heran: »Ich melde einen Redebeitrag unmittelbar nach der Eröffnung der Versammlung an«, raunte er.
    Das Thronario meldete den Antrag sofort weiter.
    »Wer ist der junge Mann neben Norana?«, flüsterte Hannsen.
    »Amabo jedenfalls er nicht ist. Bilder des Schurken Amabo ich gesehen habe«, flüsterte Komsomolzev.
    Das extrem vergrößerte holografische Abbild der Präsidentin erschien auf der Plattform. »Ich bitte um Ruhe!«, forderte sie. Obwohl Norana die Forderung mehrmals wiederholte, dauerte es einige Zeit, bis tatsächlich Ruhe einkehrte. »Ich habe heute, am 2. Tabo des Jahres 7129, eine Sondersitzung des Rates der Planeten einberufen und bin froh, dass über achtzig Prozent der Abgeordneten anwesend sind. Somit sind wir beschlussfähig. Ich bin ebenso froh, dass der Abgeordnete des Planeten Erde unter uns weilt.« Ein lautstarkes Raunen unterbrach die Präsidentin, ebbte jedoch wieder ab. »Wäre er nicht gekommen, hätte dies einem Schuldeingeständnis entsprochen. Somit wissen wir jetzt bereits, dass nicht alles der Wahrheit entspricht, was die Medien über die Erde verbreitet haben.« Wieder unterbrach Norana für einen Moment. »Mein Berater Amabo von Universus fehlt leider unentschuldigt. Mir zur Seite sitzt daher ein Mensch, der mich während unserer heutigen Versammlung unterstützen wird. Es ist Saabel Tuun, Inhaber des Intergalaxialen Senders IGS1.« Erneut wurden die Stimmen laut. Norana redete deutlich, ohne dass sich ihre Stimme überschlug. »Zunächst werde ich die heutigen Tagesordnungspunkte nennen. Da es sich um eine Sondersitzung handelt, sind zusätzliche Tagesordnungspunkte nicht zugelassen.«
    Wieder winkte Hannsen das Thronario zu sich. »Zieh unseren Redeantrag zurück«, flüsterte er. »Sie werden es unter sich zu klären wissen.«
    Das winzige Thronario führte den Wunsch sogleich aus. Währenddessen setzte Norana von Universus die Rede mit der Nennung der anstehenden Besprechungsschwerpunkte fort. »Tagesordnungspunkt 1: Diskussion über die Anfragen der Abgeordneten der Planeten Ikonia, Universus, Lunanova, Yilon und Brug zur Rolle des Planeten Erde im Zusammenhang mit den Anschlägen auf Brug, Yilon und Lunanova. Es liegt der gemeinsame Antrag der Regierungen von Yilon und Brug vor, dass der Rat der Planeten einen Beschluss fasst, der die allgemeine Mobilmachung militärischer Verbände unter der Obhut des Rates vorsieht, um den Ursachen und Verursachern der schweren Terroranschläge entgegenzustehen und weitere zu verhindern, und der Antrag, die Erde aus dem Rat der Planeten auszuschließen. Lassen Sie mich an dieser Stelle der unzähligen Opfer der hinterhältigen Attentate gedenken. Sie werden in unserer Erinnerung weiterleben. Mein tiefes Mitempfinden ist bei den Angehörigen der Opfer.« Norana schwieg einen Moment. Nach Sekunden der Ruhe setzte sie fort: »Tagesordnungspunkt 2: Neuwahl eines Vorstandes des Rates der Planeten.«
    Sofort wurde es unglaublich laut im Saal. Norana stellte den Platz der Präsidentin im Rat zur Verfügung?
    Unzählige Abgeordnete ärgerten sich, dass sie davon zuvor nichts gewusst hatten. Längst hätten sie die Propagandamaschine zur eigenen Präsidentschaftskandidatur anrollen lassen!
    »Ich bitte um Ruhe! Noch bin ich die Präsidentin dieses Hauses! Ruhe!«, forderte Norana. »Kommen wir zu Tagesordnungspunkt 1. Dazu bitte ich Saabel Tuun, einen Vortrag über die gesammelten Beweismittel zu halten. Die medialen Mitschnitte, die Sie, werte Abgesandte, gleich sehen werden, wurden von unabhängigen Wissenschaftlern des Beirates des Rates der Planeten auf Echtheit geprüft. Die Echtheit ist gegeben, die entsprechenden Protokolle können jederzeit beim Beirat eingesehen werden.«
    Im Podest der Präsidentin spielte sich währenddessen ein kleiner, elektromechanischer Vorgang ab.

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