Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
Vom Netzwerk:
einzusetzen. Daran, dass ich dich sehr mag, hat sich nichts geändert. Und ich wünsche mir, dass wir eines Tages wieder zusammen sind. Doch im Moment ist dies nicht möglich. Ich muss mich in der Politik bewähren. Und glaube mir, es gibt nichts Schlimmeres, nichts Gemeineres, nichts Verwirrenderes als die Politik. Ein kleiner Fehler kann Kriege heraufbeschwören und ein falsches Wort Freunde zu Feinden machen. – Bitte, bitte, lieber Baba, verzeih mir. Auch du, Bruderherz, verzeih mir, doch ich konnte nicht anders. Ich war stets mit dem Synus in Kontakt. Sie wussten dort von jedem meiner Schritte. Die Zukunft wird zeigen, ob der rechte Weg gegangen wurde. Wenngleich ich niemals die Zukunft sehen kann, die bei einem anderen Weg auf uns zugekommen wäre. Ich hätte einen Angriff auf euch nie zugelassen, wäre ich nicht felsenfest davon überzeugt gewesen, dass synthetische Doubles angegriffen wurden. – Ich bin bei euch. Stets und immer. Lebt nun wohl, meine Freunde, lebt wohl.‹
    Malte sah seine Mutter so, wie er sie zuletzt gesehen hatte.
    ›Vertraue deiner Schwester, mein Schatz. Und pass auf Reese auf, auch sie ist ein Juwel der Menschheit. Die Evolution ist dann gescheitert, wenn der Synus seinen Platz am Übergang verlässt, um im Vierten Distrikt die Ewigkeit zu genießen. Es ist nicht das Ziel, gemeinsam zu sein. Das hat der Synus erfahren. Ziel muss es sein, dass sich die synusischen Fähigkeiten in vielen Menschen finden. In Menschen, die tatsächlich leben!‹
    Die Gestalten verschwanden. Malte schlug die Augen auf und blickte geradewegs in die seines Freundes.
    Und Baba lächelte.

    *

    Ein gewaltiger Konvoi startete von Lunanova. Die Flotte unzähliger Streitkometen flog ungetarnt in Richtung Universus. An Bord der riesigen Schiffe waren Tausende Streitroboter, kleinere Schiffe flankierten den Konvoi.
    Auf Universus wurde ein Beirat gegründet, der gerade die ersten Versuche zu starten wagte, Ordnung in das große Chaos zu bringen. Die Reparaturarbeiten im Ratssaal liefen noch, ebenso die Auswertung der Spuren. Einige Stunden nach dem schweren Anschlag erhielt ein unabhängiger universer Politiker eine Kopie der gesammelten Daten Saabel Tuuns. Sie bewiesen die Unschuld der Erde, wurden jedoch noch nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es gab ebenso Hinweise darauf, dass die Terroristengruppe »Legion galaktischer Widerstreit«, angeführt durch Faraa Oh, hinter dem tödlichen Anschlag auf Präsidentin Norana gesteckt haben soll. Die Ermittlungen wurden jedoch schon bald eingestellt, doch tauchte plötzlich der Mitschnitt von Faraa Ohs Exekution auf, der von Angehörigen der Opfer gefeiert wurde.
    Der Sender IGS1 allerdings verstummte für alle Zeit.
    Inastasia berief über ihre eigenen Verbindungen den Rat der Planeten nach Universus ein. Sie bestach die Mitglieder des Beirates, die damit sogleich auf ihrer Seite standen. Für die Sicherung und Sanierung des Ratsgebäudes gab Inastasia kein Geld. Stattdessen begann die Firma ZECK zusammen mit unzähligen weiteren Firmen, eine neue, gigantische Station als Treffpunkt für die Abgesandten im zukünftigen Rat der Planeten zu bauen – eine Raumstation in Form eines riesigen Stachels, dessen Spitze direkt auf den Übergang vom Zweiten zum Dritten Distrikt zeigen würde, eine Station, die man nach der Fertigstellung auf den Namen URTO-OAK taufen würde, der aus den alten Sprachen der Distrikte stammte und so viel wie »Ort des Handelns«, bedeutete. Der Bauplatz der Station URTO-OAK war nur unwesentlich vom früheren Standort der zerstörten Station POOR entfernt. Ironie des Schicksals: Die alte Station war durch Insaidia zerstört worden, die neue wurde durch dessen Tochter erbaut. Inastasia wusste, dass sie sich schon bald die verursachten Kosten von den Ratsmitgliedern zurückholen würde.
    Somit kam es zum letzten Treffen des Rates der Planeten auf Universus.
    Eine ungewöhnliche Stimmung erfüllte den Saal. Allerorten waren Streitroboter zugegen, Kybernetics gab es im Ratsgebäude nicht mehr. Anstelle der zerstörten Logen war eine größere gebaut worden, in der nur zwei Personen saßen: Inastasia und Anna. Beide schwiegen, als ein Thronario die offizielle Ansprache verlas.
    Die Abgeordneten der Planeten waren höchst erstaunt. Ihnen wurde ein vorgefertigter Einigungsvertrag aufgezwungen, von dem sie nie etwas gehört hatten! Viele Dinge wurden in ihren Grundsätzen erklärt und bestimmt, ohne dass es eine demokratische Abstimmung unter den

Weitere Kostenlose Bücher