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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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dies. »Ich habe über mein Double gehört, was Anna ihm zugerufen hat. Ich glaube, er war sehr verliebt in das Mädchen.«
    »Oh ja. Das war er wohl.«
    Nedal Nib ging zu seinem Sohn und setzte sich neben ihn auf den weichen, warmen Moosteppich. Er umfasste Babas Schulter und zog den Jungen an sich heran.
    Am Horizont erhoben sich die Silhouetten der beiden Raumschiffe ROOKATOR und FUGBUG vor einem der wunderschönen glutroten Sonnenuntergänge Rooks.
    »Ich kenne den tiefen Schmerz einer Trennung, mein Junge«, flüsterte Nedal Nib. »Es war auf diesem Planeten, nicht weit weg von hier, als mein zweites Leben beginnen musste. Damals, als deine Schwester, ein hübsches, freundliches Mädchen, das stets nur das Gute wollte, immer hilfsbereit und nett war, bei dem Attentat Insaidias getötet wurde, damals dachte ich, es würde niemals eine weitere Zukunft für mich geben. Doch sieh, was ich seit jenem schrecklichen Tag alles erlebt habe, wie viele Freunde ich fand. Solange du lebst, mein Junge, wirst du neue Freunde finden. Du wirst dich eines Tages in ein anderes Mädchen verlieben, das Bild Annas wird mehr und mehr verblassen und nur die schönen, wertvollen Erinnerungen aus eurer gemeinsamen Zeit werden bleiben. – Erinnerst du dich an Rook? Du wolltest immer hierher zurück.«
    Baba schniefte, doch er hielt die Tränen zurück. »Es ist schön auf Rook. Aber ich vermisse Mama und Keko.«
    »Ja, mein Junge, auch ich vermisse sie.« Nedal Nib streckte die Beine aus. Nach einiger Zeit sagte er: »Siehst du Reeses Mutter?«
    Selbstverständlich sah Baba die Frau, die abseits stand und sich nicht rührte. Er nickte.
    »Geh zu ihr. Sie ist einsam und geschockt. Inastasia hatte sie mit Drogen vollgepumpt, damit sie wehrlos sein würde. Sie hat viel erlebt in letzter Zeit. Und sie fühlt sich schuldig. Zeig ihr deinen Heimatplaneten. Sag ihr, sie trägt keine Schuld, Baba. Es wird euch beiden guttun.«
    Nedal Nib beobachtete den Sohn, der bereits eine stattliche Größe erreicht hatte. Der Junge ging auf die Yaos-Frau zu, ergriff ihre rechte Hand und lief mit ihr hinunter in die Siedlung am Meer, der glutroten Sonne entgegen.

    *

    Malte lag neben Baba in einem der weichen Tücher, die auf Rook für den Nachtschlaf aufgespannt wurden. Die Jungen schliefen tief und fest, nicht einmal das laute Schnarchen von Thomas Schmitts im Nebenraum konnte sie stören. Aus der Ferne war das gleichmäßige Rauschen des Meeres zu hören, ebenso das feine und sanfte Singen der zahmen, kleinen Mumas, die überall auf Rook zu finden waren.
    ›Malte?‹
    Der Junge wälzte sich hin und her. ›Wer ist da?‹
    ›Ich bin es, Anna.‹
    ›Anna? Geh weg, ich will dich nicht sehen!‹
    Das Abbild von Adam schwebte durch Maltes Kopf.
    ›Junge! Hör zu, was dir deine Schwester zu sagen hat.‹
    ›Ich kann Malte gut verstehen. Kein Wunder, dass er der Schwester nicht mehr vertraut‹, stellte Alyta fest.
    ›Was macht ihr hier?‹, fragte Malte erstaunt. ›Sind denn alle da?‹
    Gladiola schwebte neben Amelia. ›Der Synus ist eins. Das weißt du doch längst. Du bist groß geworden, mein Sohn. Ist da was mit diesem Mädchen ... Reese? Sie gehört zu uns, sie ist eine Synusierin. Doch das weißt du bestimmt.‹
    ›Lasst mich mit ihm reden!‹, forderte Anna. ›Malte, berühre Baba, er soll es auch erfahren.‹
    ›Du hast uns verraten, Anna! Und für Baba war es ganz besonders schlimm!‹
    ›Berühre ihn!‹
    Malte streckte mit geschlossenen Augen den linken Arm aus und berührte Babas Schulter.
    ›Hallo Baba‹, flüsterte Anna.
    Ungläubig nahm Baba die Gedanken wahr, sah die durchscheinenden Gestalten, die mal besser und mal schlechter wahrzunehmen waren. Annas Gesicht schien ganz in seiner Nähe. ›Du hast gesagt, du wärest jetzt eine Kaiserin. Ich bin deiner unwürdig. Hast du das schon vergessen?‹
    Der Junge erfuhr die Antwort sofort, als wäre eine Textdatei in seinen Speicher eingefügt worden. ›Hör mir ganz genau zu, Baba. Ich musste ein böses Spiel spielen, bei dem du auf der Strecke geblieben bist. Es hat mich mit viel Schmerz erfüllt, doch musste ich Inastasia über einen langen Zeitraum täuschen. Hätte ich dies nicht getan, würde es wahrscheinlich keine Feesen mehr geben, Amabo würde weiterhin gegen die Erde hetzen und Inastasia würde schon bald über beide Distrikte herrschen. Nur durch den Pakt mit ihr habe ich die Möglichkeit, mich nutzbringend für die Menschheit, für den Frieden und für die Erde

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