Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
notwendiges Spiel. Und es ist wichtig, dass wir ein Ergebnis haben werden. Wir helfen auch Muutaapa, wenn dieses Spiel beendet ist. Und einer von uns muss gewinnen. – Ich sage, es gelingt.‹
›Und ich sage, es gelingt nicht. Eure Kaiserin Anna wird versagen!‹
Bevor Leif noch etwas erwidern konnte, brach die merkwürdige Qualmwelt in sich zusammen. Nebelfetzen rissen auseinander. Der Junge erwachte auf Rook und blickte Lykke in die Augen.
»Das ist ein sehr, sehr böses Spiel«, flüsterte Leif.
Lykke nickte ängstlich.
Das siebte Jahr
Sieben Jahre vergingen wie im Flug. Aus der kleinen Kaiserin Anna wurde eine stattliche, wunderschöne Aurianerin, von den Burschen angehimmelt und umschwärmt. Eines Tages empfahlen die Minister ihrer Kaiserin, einen der Männer zu heiraten. Anna musste nicht lange suchen, ihr persönlicher Berater Baba Nib lebte seit Jahren in ihrer Nähe und liebte das Mädchen über alles. So kam es zu einer Traumhochzeit im Dritten Distrikt. Kaiserin Anna nahm sich gar eine Auszeit von wenigen Tagen, die sie gemeinsam mit ihrem neuen Gemahl auf der verlassenen Insel Sandokhan auf dem Planeten Erde verbrachte.
Baba wünschte sich nichts sehnlicher als ein Kind, doch Anna verwehrte ihm diesen Wunsch. Für ein solches Experiment sei keine Zeit, sagte sie. Nach der Vermählung sah Baba seine Kaiserin kaum noch. Ständig war sie unterwegs. Wollte Baba Anna begleiten, dann lehnte sie dankend und strikt ab.
So wandte sich Baba anderen Aufgaben zu, die ihn fortan erfüllten. Er wurde Offizier in der Armee des Hauses Altoria, wo er wegen seiner außerordentlichen Begabung, Soldaten zu führen, rasch aufstieg. Bald gehörte er zu einer Einheit, welche die alten Traditionen der Ritter des Groo fortführten und die, wie zu frühesten Zeiten, von Menschen verkörpert wurden. Hauptaufgabe dieser Spezialeinheit der Armee des Hauses Altoria wurde das Begleiten der unglaublich langen VERVOER, die, gezogen von einem Schleppraumschiff, unzählige gewaltige Containerhänger durch das All transportierten und immer wieder von bestens ausgerüsteten Seemlern angegriffen wurden.
Die ständigen Einsätze in den Weiten des Universums trennten das Kaiserpaar vollends. Eher stellte sich Baba Nib bei seiner Familie auf dem Planeten Rook ein, als dass der junge Offizier Aurus aufgesucht hätte. Oder beim halbstarken Bruder Keko, der darauf wartete, endlich in die militärischen Spuren seines Bruders Baba treten zu dürfen. Und Vater Nedal Nib nicht zu vergessen, der gemeinsam mit Mutter Fidelia auf Rook Honig produzierte.
Mitunter besuchte Anna den Gatten unter Zuhilfenahme ihrer synusischen Fähigkeiten. Dann tauchte sie überraschend in Babas Gehirn auf, so dass sie sich austauschen konnten. Den jungen Mann erfreuten diese Besuche nicht immer, er fühlte sich überwacht und beobachtet. Doch nahm auch diese Art der Begegnungen allmählich ab.
*
Der junge Gruppenmaat der Reichsarmee, Frenk Hadjie, nahm eine korrekte Haltung an. »Schiffskapitän! Gestatten Sie, dass ich spreche?«
Baba Nib zog die eigene, beigefarbene Uniform straff, nachdem er sich erhoben hatte. Auf seiner Brust glänzte das neue Rangabzeichen.
Vor wenigen Stunden noch war er selbst Gruppenmaat an Bord der ASTRAKTOR gewesen, einem auf Fees produzierten modernen Kampfschiff der Armee zur Verteidigung der Belange des Reiches Altoria – kurz: Reichsarmee. Reichsadmiral Sinuu Peg persönlich hatte Baba das Rangabzeichen überreicht.
»Noch zwei Dienstgrade müsst Ihr steigen, Schiffskapitän Nib, dann habt Ihr mich abgelöst.«
Sinuu Peg, ein betagter und äußerst listiger Feese, lachte und klopfte Baba Nib freundschaftlich auf die Schulter. Baba legte viel Wert darauf, dass ihm in dieser Armee nichts geschenkt würde, er wollte sich hinaufarbeiten, wie es all die anderen Menschen taten. Und doch hatte er das Gefühl, dass es mit ihm schneller nach oben ging als mit den anderen. Den Löhner hatte er übersprungen, denn im untersten Grad wurden meist Roboter und Thronarios eingesetzt. Als Maat hatte er auf der ASTRAKTOR gedient, als Gruppenmaat hatte er schließlich zahlreiche Untergebene gehabt. Dann war ganz plötzlich der Tag gekommen, an dem sein Lehrer mit einem der Schwarmgleiter, von denen ursprünglich vierhundert an Bord des Schiffes gewesen waren, in ein überraschendes Kreuzfeuer der Seemler geriet und nicht mehr zurückkehrte. Die ASTRAKTOR hatte kurzfristig einen neuen Schiffskapitän benötigt. Einsatzadmiral Kra Vall hatte
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