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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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Schiffe zur Unterstützung, sie werden in Kürze im Aktionsgebiet eintreffen.«
    »Admiral, soll ich Reichsgeneral Sinuu Peg informieren?«
    »Nein.« Kra Vall antwortete mit einem Lächeln. »Nein, das müssen Sie nicht tun, das übernehme ich, Schiffskapitän. Konzentrieren Sie sich einzig und allein auf den bevorstehenden Kampf.« Der Einsatzadmiral wandte sich in aller gegebenen Ruhe dem Protektoraner zu. »Versetzen Sie all Ihre Einheiten in höchste Alarmbereitschaft und bleiben Sie in ständigem Kontakt mit der ASTRAKTOR!«
    »Zu Befehl, Einsatzadmiral, zu Befehl!« Die Stimme des Protektoraners klang blechern und hohl. Sein Hologramm brach zusammen.
    »Und falls es Probleme gibt ...«, Kra Vall sprach wie ein Vater zu seinen Söhnen, »Sie wissen ja: Sie können sich jederzeit an mich wenden.« Er lächelte zum wiederholten Mal. »Übertragung Ende!«

    *

    Malte hatte alle Hände voll zu tun. Aus ihm, dem kleinen schmächtigen Jungen, der oft im Schatten seiner um Sekunden älteren Schwester hatte leben müssen, war ein erwachsener, kräftiger Mann geworden. Selbst Nedal Nib war voller Stolz, durfte er sich doch mit seinem dritten Zögling schmücken. Nun war es schon einige Jahre her, dass auch Fidelia und Keko nach Rook überführt worden waren und die Familie Nib sich damit vereint hatte. Keko glich derweil seinem größeren Bruder Baba – den er nur selten sah – in Verhalten und Aussehen. Mitunter dachte Malte, er hätte seinen Freund vor sich, wenn Keko aus dem Nichts auftauchte, seine unvollständigen Kräfte präsentierte und mehr Blödsinn als Kluges im Sinn hatte. In solchen Situationen fand sich Malte, der Bruder der Kaiserin, in seine Kindheit zurückversetzt. Das Rauschen des Rook-Meeres wurde zum Wellenschlag des irdischen Ozeans. Malte sah sich mit Baba durch Dünen und seichte Gewässer hetzen, Kozabim einen Streich nach dem anderen spielen oder im Unterholz der Insel Sandokhan neue Abenteuer ausbrüten.
    Malte schaute auf. Sein Sohn war ihm soeben erneut entwischt! Der kleine Leif – nach irdischen Verhältnissen zählte er gerade sechs Jahre – schlug einen Haken, bevor Malte zugreifen konnte, rannte in das duftende Wuwablumenfeld, hielt die Hände über dem Kopf und grölte, so dass die Hamahm – kleine blaue und friedvolle Insekten – in dicken Wolken aus dem Blumenmeer aufstiegen. Dann stolperte Leif und fiel der Länge nach hin.
    »Habe ich dich!«, rief Malte und hob den kleinen Mann aus dem Bett gelbrot gefleckter Blüten. Sogleich schnüffelte der Vater an Leifs Hals und küsste seinen Jungen. »Du schmeckst so süß, Leif, als würdest du nur aus Hamahm-Honig bestehen.«
    Leif schüttelte die roten Locken, die er – genau wie seine kleinere Schwester Lykke – von Reese geerbt hatte. Er kicherte laut. »Nicht kitzeln, Papa! Nicht beißen! Nicht mich essen!«
    Leif schlürfte für sein Leben gern den süßen Honig der Hamahm-Insekten. Es war Nedal Nibs Idee gewesen, die Tradition der Rookaner wieder aufleben zu lassen, denn Hamahm-Honig war als delikate Süßspeise im ganzen Universum berühmt. Zudem konnten damit alle Familienmitglieder sinnvoll beschäftigt werden. Die Nachfrage stieg sehr schnell. Besonders Ikonier mochten den Honig, der sie in einen leichten Rauschzustand versetzen konnte. So wurden große Felder gepachtet, die immer wiederkehrenden Wuwablumen angepflanzt, Ernte- und Imkermaschinen sowie Lockstationen für die Hamahm-Insekten gekauft. Schließlich stieg der M’baganianer Fau Holl als Lieferant ein, der bei kleineren Lieferungen die FUGBUG und bei größeren die ROOKATOR nutzte. Dass die menschlichen Bewohner auf Rook registriert waren, störte kaum jemanden.
    Während der Ernte arbeiteten Ikonier und Menschen zusammen. Deren Kinder wurden gemeinsam unterrichtet und sie badeten in den gleichen Meeren.
    »Komm, Leif!« Malte hob sich den schmächtigen Jungen auf die Schultern, stieg auf das Mobicar und hielt sich nur mit einer Hand fest, das linke Bein von Leif sicherte er mit der anderen Hand. »Steg 13!«, befahl Malte dem Mobicar, einem Schwerkraftkissen-Transportmobil, das dicht über der Erde schwebte, in dem man stehen und sich an einem altmodischen Griff festhalten musste. Die auf Rook verbreiteten Mobicars sahen aus wie nach oben offene Fässer mit Einstiegluken und wurden durch integrierte Thronarios gesteuert. Für die Überwindung kurzer Strecken eigneten sich die Mobicars hervorragend, für längere Reisen waren sie ganz einfach unbequem.
    Leif

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