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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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absorbieren konnten.
    Doch jenes Schiff, mit dem Inastasia im Allgemeinen zu verreisen pflegte, durchschwebte gerade die letzte Schwerkraftröhre und dockte kurz darauf an der Station URTO-OAK an. Es war kein Streitkomet und es trug auch keinen offiziellen Namen. Das Sonderschutzschiff war speziell für Inastasias Belange angefertigt worden und galt gemeinhin als uneinnehmbar und unzerstörbar.
    In Begleitung von vier Streitrobotern durchquerte Inastasia die sogenannte Rote Zone – den Zugangsbereich zur Station URTO-OAK, dem offiziellen Treffpunkt des Rates der Planeten.

Die Heiden

    Malte schlief nicht, obwohl die Müdigkeit in ihm steckte. Einerseits beobachtete er die beiden Kleinen, die nicht weit von ihm entfernt in den Hängematten schliefen und in ihren Träumen den vergangenen Tag durchkämpften. Andererseits lauschte er dem vielstimmigen Gesang der Tiere, den man in dieser Art nur auf dem Planeten Rook erleben konnte.
    Neben Malte lag Reese. Ihr gleichmäßiger Atem wirkte fast beruhigend. Doch die Befürchtungen Nedal Nibs ließen den Zwillingsbruder der Kaiserin des Reiches Altoria nicht zur Ruhe kommen.
    Dunkler Nebel versperrte Malte die Sicht. Fast schien es, als wäre er schwerelos, als würde er zwischen den Welten schweben. Gedankenströme drangen in sein Bewusstsein vor, verursachten eine plötzliche Gedächtnisstörung. Es dauerte, bis Malte erwachte.
    Lykke wimmerte in ihrer Hängematte. Reese schrie kurz auf. Malte gewahrte, dass er Reeses linken Unterarm gepackt hielt. Seine Nägel bohrten sich in die Haut des Mädchens von Speelz.
    »Malte! Lass mich los! Was tust du? Was ist mit dir?«
    Unbewusst wischte sich Malte Schweiß von der Stirn. »Sie waren alle da«, flüsterte er. »Verzeih mir, Reese, ich wollte dir nicht wehtun.«
    »Wer war da?« Reese rieb sich den Arm und kroch aus der Hängematte. Sie lief zu Lykke und tröstete das kleine Mädchen. Leif war ebenfalls erwacht. Er kletterte sogleich aus seinem Schlafgemach, kam zu Malte geflitzt und warf sich ihm an den Hals.
    »Wer waren die? Du hast sie doch auch gesehen, nicht wahr, Papa?«, fragte der kleine Junge.
    Malte versuchte sich zu finden. Er schloss die Augen nur einen Moment lang. In seinem Gehirn zischten unzählige Informationen durcheinander, die zunächst sortiert und aufbereitet werden mussten.
    »Ja«, flüsterte er schließlich. »Lykke hat wohl die Verbindung hergestellt. Und du hast sie verstärkt. Und weil ihr beide damit nichts anfangen konntet, habt ihr sie an mich übergeben. Doch ich ... ich verkrafte eine solche Intensität nicht.«
    Leif hing noch immer an Maltes Hals. Er blickte den Vater aus nächster Nähe an. »Warum sollte ich das nicht verstanden haben, Papa? Ich kenne nur die Leute nicht, die sich über all die merkwürdigen Dinge unterhalten haben.«
    »Sie haben sich nicht unterhalten, Leif. Sie haben in einem Netz der Synusier Gedanken ausgetauscht. – Es war der Synus, in den Lykke eindrang. Unsere ganze Familie war anwesend. Alyta, Amelia, meine Eltern. Sie alle waren da. Doch ...«
    »Heiden! Heiden!«, rief Lykke in diesem Moment.
    »Ja. Sie sprachen über Heiden. – Wir haben sie schon gesehen. Wir waren bei ihnen. Wer sind die Heiden, Papa?«, fragte Leif.
    »Ihr seid bei den Heiden gewesen?«
    Leif nickte. »Sie haben Lykke und mich geholt. Es sind Kinder, weißt du? Sie spielen ein Spiel mit Tante Anna.«
    »Ein böses Spiel!«, plärrte Lykke.
    Malte nahm den Sohn hoch und hielt ihn fest umschlungen. In seinem Gehirn arbeitete es noch immer. Abnorme Bilder vereinten sich zu einem Ganzen, monologische Gedankengänge sortierten sich zu kurzen Satzfetzen.
    »Kann mir eventuell irgendjemand erklären, was geschehen ist?«, fragte Reese in diesem Moment. Sie näherte sich mit Lykke in den Armen.
    Das kleine Mädchen lachte. »Spielt doch mit mir, ihr Heiden! Spielt mit mir!«
    Malte stellte Leif zurück auf den Boden. »Sie haben Körper und Formen. Sie leben wahrscheinlich. Im Synus erwähnten sie gleichfalls ein Spiel der Heiden. Dort diskutierten sie auch über Anna. Alyta nahm sie in Schutz. Doch alle anderen empfinden, dass Anna einen schweren Fehler begehen würde. Ich ...«
    »Papa!«, forderte Leif erneut. »Nun sag schon: Wer sind die Heiden?«
    »Wie soll ich dir das nur erklären?« Malte fuhr dem Jungen sanft über den Kopf. Er zeigte in den leeren Raum. »Stell dir vor, mein Schatz, hier überall schweben Staubkörnchen. Wir können sie mit bloßem Auge nicht erkennen. Und stell dir

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