Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
Schiff dulden sollte. – Natürlich sind wir dort nicht willkommen. Doch fällt bei einem Raantauus ein Scanschiff mehr oder weniger nicht auf. – Die Notrufkoordinaten hast du doch gespeichert, Plaabla?«
»Selbstverständlich«, antwortete das Thronario erneut. »Wir erreichen CV80 in vierzehn Stunden und zweiundzwanzig Minuten Bordzeit.«
»Vierzehn Stunden? Dann werde ich ein wenig schlafen.« Veit Erso berührte einige Sensoren seines Sitzes, der sich aufklappte und nun eine bequeme Liegefläche bot. »Weckt mich rechtzeitig!«
»Selbstverständlich.« Das Thronario schwebte geräuschlos im Kreis und kommunizierte mit B1-1B.
»Nein«, murrte der Roboter. »Angst und Vorsicht sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Du solltest wissen, dass wir Roboter durchaus unterscheiden können zwischen Angst und ...«
»Ruhe!«, forderte Veit Erso. »Sonst fliegt ihr raus! Und zwar sofort! Alle beide!«
*
»Ich habe Sichtkontakt zu VERVOER 46!« Tobobo schwebte regungslos vor den Bedienelementen.
»Dann auf den Hauptmonitor damit!« Baba Nib stand breitbeinig in der Zentrale der ASTRAKTOR. Der Anblick eines VERVOERS versetzte den jungen Schiffskapitän immer wieder in Erstaunen. Gezogen von einer Zugmaschine – mit dem Transportschiff über feldverstärkte Karbonseile verbunden – folgten die gewaltigen Schuten dem Hauptschiff. Die Schuten, gefüllt mit unzähligen Tonnen, besaßen meist eigene kleinere Antriebsaggregate, so dass sie nur in den vorgegebenen Grenzen manövrieren konnten.
»Tobobo, blende die Koordinaten der Seemler ein«, sagte der Kapitän. »Und berechne deren wahrscheinliches Vorgehen.«
Zwei leuchtende Punkte wanderten über den Monitor.
»VERVOER 46 nähert sich dem Planquader 30-2-B. Die beiden Seemler-Schiffe werden dort angreifen.«
Baba überlegte kurz. »Volle Alarmbereitschaft! Die Schwarm-Piloten auf Gefechtsstation und rausschicken! Sie sollen den Schlepper flankieren. Scannt den Raum auf Abnormitäten. Wir nehmen eine Position zwischen der zweiten und dritten Reihe der Schuten ein. – Gruppenmaat, Sie führen den Schwarm an.«
»Selbstverständlich, Schiffskapitän!« Frenk Hadjie machte auf der Stelle kehrt und verließ die Brücke der ASTRAKTOR.
Kurz darauf meldete Tobobo: »Dreihundertvierzig Schwarmgleiter sind startbereit! Start erfolgt ... jetzt!«
Der Hauptmonitor bot Baba einen ausgezeichneten Blick ins Weltall. Gleich einem Insektenschwarm starteten die kleinen Kampfgleiter aus den Rampen der ASTRAKTOR und bildeten Formationen, die sofort den Schlepper des VERVOER 46 flankierten. Die Schwarmgleiter reagierten mit den motorischen Bewegungen ihrer Ein-Mann-Besatzung, waren mit Kurzstreckenlaserwaffen und Kraftfeld-Boostern ausgestattet und unglaublich manövrierfähig. Doch hatten sie auch große Nachteile: Die kleinen Fluggeräte konnten sich nicht tarnen und boten dem menschlichen Führer wenig Schutz.
»Irgendwas Neues von den Seemlern?«, fragte Baba in den Raum.
Tobobo flog in einer kurzen Kurve durch die Zentrale. »Beide Seemler-Schiffe sind nach wie vor getarnt und zudem außer Sichtweite.«
Baba schaute hinauf zu seinem Thronario. »Du meinst, sie verstecken sich vor uns?«
»Genau das scheinen sie zu tun.«
»Wir begleiten VERVOER 46 notfalls bis zum Ziel.«
Baba nahm im Sitz des Kommandeurs Platz und beobachtete weiterhin den Hauptmonitor. Die ASTRAKTOR reihte sich in die Kette der Schuten des VERVOERS ein. Nervös zappelten die Fingerkuppen auf seinen Knien. Was Baba bereits ahnte, wurde Sekunden später zur Gewissheit.
*
»M.A.M.I., was war das?« Erschrocken rannte Malte zu einem der schmalen Fenster des Hauses.
Die Roboterfrau fuhr ihre Systeme hoch und rollte ins Zentrum des Raumes. »Eine Explosion«, stellte sie schließlich fest.
»Das habe ich selbst bemerkt!«
Die Haustür wurde aufgerissen. Nedal Nib stürmte hustend den Raum. Er klammerte Keko fest am Handgelenk, auch der Junge prustete. Fidelia hielt, an den Türrahmen gelehnt, inne und war kreidebleich im Gesicht.
»Was ...?« Malte nahm Leif hoch, der sich an dessen Hals klammerte.
»Sind das die Heiden?«, fragte Leif mit seiner hohen Stimme.
»Sind das etwa die Heiden?«, fragte Lykke nach.
Nedal Nib schüttelte den Kopf. »Sie treiben die Menschen zusammen! Sie zünden unsere Felder an! Sie sind überall!«
»Wer sind sie?!«, brüllte Reese und drückte die erschrockene Lykke an ihre Brust.
»Kampfroboter und Thronarios der Reichsarmee!«, entfuhr es Fidelia.
»Der
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