Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
abgehackt, gestört und stotternd. »Falls jemand diese Nachricht empfängt, so möchte ich, dass er sie an verantwortliche Gremien weiterleitet! – Mein Name ist Hyperion von Yilon. Ich habe mich freiwillig als Knecht für den Raantauus CV80 gemeldet, schließlich muss jeder von uns einer Arbeit nachgehen. Ich habe es freiwillig getan und will wahrlich nichts mit dem zu tun haben, was hier geschieht!« Er beugte sich weit nach vorn, schaute um sich und sabberte kurz. Da er sich unbeobachtet glaubte, sprach er fast flüsternd weiter. »Angeblich werden auf CV80 Erzvorkommen abgebaut. In Wirklichkeit aber werden auf diesem abgelegenen Raantauus Rohstoffe aus dem gesamten Ersten Distrikt gelagert und verarbeitet. Im Auftrag der Kaiserin des Reiches Altoria! Auf CV80 entstehen gewaltige Produktionsstätten für Raumschiffe, Waffen und Kampfthronarios. Eine ganze Armee wartet auf ihren Einsatz! Außerdem lässt die Kaiserin ein Ding bauen ... Ein riesiges Ding, das nur militärischen Charakter haben kann!« Hektisch schaute sich Hyperion um. »Sie ... sie haben mein Signal. Ich muss ...«
Hinter dem Ikonier tauchten drei Roboter auf, die nahezu drei Meter groß und mit spitz zulaufenden Köpfen und Strahlenwaffen ausgestattet waren. Ihre Stimmen klangen hohl und reizlos.
»Signal entdeckt.«
»Eliminierung.«
»Verräter.«
Schüsse zischten, das Hologramm brach zusammen.
Noch lange Zeit betrachtete Veit Erso die leere Stelle in seiner Zentrale, an der zuvor Hyperion zu sehen gewesen war. »Ich bewege das Schiff mit null Komma fünf Eel zum nächsten Punkt«, meldete Plaabla immer wieder. Doch während das Schiff kurzzeitig beschleunigte, setzte das Thronario diesmal hinzu: »Und? Was gedenkst du zu tun?«
»Nichts!« Erst fünf Minuten später gab Veit Erso die allumfassende Antwort. »Nichts werde ich tun. Er hat gelogen.«
*
Das Schiff der Regentin der Republik Ikonias näherte sich der gigantischen Raumstation URTO-OAK, die im Planquader 33-4-V in unmittelbarer Nähe des Distriktenübergangs hell erleuchtet und wie die Spitze eines voluminösen Pfeils im Weltraum schwebte.
Die Barrieren der Raumstraßen öffneten sich automatisch, wenn sich das Schiff der Regentin näherte. Die aus Kraftfeldern konstruierten Röhren, die einzig und allein einen Weg zum Andocken ermöglichten, waren erst vor wenigen Jahren vom Rüstungskartell entwickelt worden. Obwohl die Wachmannschaften zu gleichen Teilen aus menschlichen und ikonischen Soldaten bestanden, schien ihr Respekt vor Inastasia enorm zu sein.
Der Schiffskommander des Transporters überbrachte die Meldung: »Regentin, Ihr könnt in wenigen Minuten das Schiff verlassen.«
Inastasia betrachtete den Kommander, einen kräftig gebauten Ikonier in einer schillernden Uniform. »Du wirst mich begleiten! Ich treffe mich zunächst mit einem Abgesandten M’bagas. Ich will, dass du für den Fall der Fälle anwesend bist, Telonia!«
»Wie Ihr befehlt, Regentin.« Ein kurzes, verhaltenes Sabbern bekräftigte die Unterwürfigkeit des Kommanders.
Das Ikonische Streitheer zur »Verteidigung des Hauses Inastasia und der Interessen der Ikonischen Republik«, wie es offiziell tituliert wurde, war klar strukturiert. Alle unteren Dienstgrade, beginnend mit den Streitsoldaten, die zu Streitschützen, Streitjunkern und schließlich zu Streitoffizieren aufstiegen, wurden ausschließlich durch Streitroboter der verschiedenen Herstellungsgenerationen besetzt. Die Ikonier selbst übernahmen nur die drei höchsten Dienstgrade des Streitheeres: Schiffskommander, Flottenkommander und Streitheergeneral. Letzteren, den Posten des Oberbefehlshabers, übernahm Inastasia eigenverantwortlich. So konnte sie davon ausgehen, dass es in ihrem Heer zu keinerlei Hierarchieproblemen kommen würde. Auch die Flottenkommandeure wurden von Inastasia ausgewählt. Momentan gab es vier Flotten mit jeweils vierzig Streitkometen der Klasse 1. Jedes dieser gewaltigen Mutterschiffe transportierte zwölf Kampfschiffe der Klasse 2, deren Möglichkeiten um ein Vielfaches größer waren als die der früheren Ikonischen Kampfkreuzer. Diese Kampfschiffe verfügten über Technologien, die in Inastasias Rüstungskartell neu entwickelt worden waren. Zu den Neuerungen zählten die absorbierenden Tarneinrichtungen, die zwar mit herkömmlichem Halischem Gas funktionierten, die aber die Breitband-Schwarzkörper-Strahlen der Menschheit zum Aufspüren der Halischen Gase und damit der getarnten Schiffe zu neunzig Prozent
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