Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
flexibler. Die Transportschiffe der Seemler zogen die Schuten entlang der Distriktgrenzen bis zum Planquader 14-3-C im Dritten Distrikt. Unweit des früheren, nun völlig instabilen Strafplaneten der Universen Z’foh lag ein von Asteroidenstaub eingenebeltes Sonnensystem. Ziel der Seemler war der vierte Planet, dem man einst den Namen Afbah gegeben hatte.
Bestens getarnt folgte die CIPACTONAL dem Führungstransporter der Seemler. Das moderne Kriegsschiff der Reichsarmee wurde von einem einzigen Löhner gelenkt. Der große Kampfroboter war unablässig mit den Computersystemen seines Schiffes verbunden. Unausgesprochene Befehle wurden in Bruchteilen von Sekunden ausgeführt.
Still und leise nahm der Roboter tausend und abertausend variable Informationen in sich auf, die von den Scannern des Schiffes erfasst und vom Hauptrechner ausgewertet wurden. Die Schlussfolgerungen, die er daraus zog, waren emotionslos und klar.
Während die Seemler damit beschäftigt waren, das Diebesgut auf den Planeten Afbah zu bringen, wo es später an die Dealer verteilt werden würde, startete die CIPACTONAL mit hoher Geschwindigkeit und verließ das Gebiet.
Der Kampfroboter ließ den Computer rechnen. Kurz darauf bestätigte sich seine auf den Messergebnissen basierende Vermutung. Er ließ das Schiff stoppen und einen geschützten Kanal zur Kaiserin aufbauen. Da diese nicht verfügbar war, sprach der Roboter mit sich selbst, ließ die holografische Aufzeichnung laufen und legte sie im Postfach der Kaiserin ab.
»Kaiserin, hier ist die CIPACTONAL. Ich habe mein Schiff mit Höchstgeschwindigkeit aus dem Sektor geführt, die Flucht jedoch abgebrochen, da es kein Entrinnen gibt. Der Antimateriesturm bewegt sich schneller als unsere höchsten erreichbaren Geschwindigkeiten. Ich zeichne für Euch den Untergang des Planetensystems Afbah und der umliegenden Sonnensysteme auf. Zudem sende ich die Berechnungen, wann die Hauptplaneten des Reiches Altoria vom Antimateriesturm erreicht werden. Wenn die Aufzeichnungen abbrechen, wird es die CIPACTONAL nicht mehr geben.«
Der Kampfroboter enttarnte das Raumschiff und bewegte es so, dass die bestmögliche Sicht für die Aufzeichnungsgeräte gegeben war. Er stand bis zum letzten Moment in der Kommandozentrale und rührte sich nicht.
*
Unterdessen ließ sich Kra Vall per IMT auf den Planeten Afbah transportieren. Kaum angekommen, durchschritt er, von zwei großen Kampfthronarios begleitet, die metallisch glänzende Eingangshalle und näherte sich dem Anführer der Seemler.
»Es war ausgemacht«, rief er bereits auf dem Weg, »dass ich meine Anteile im Voraus erhalte!«
Der Seemler, ein kurzbeiniger, bunt dekorierter Lecohraner, lachte auf. »Mein Freund, der Einsatzadmiral! Er denkt immer nur ans Geld.« Er ging auf Kra Vall zu und umarmte ihn grinsend. »Aber wer tut das nicht. – Ich habe deine Anteile angewiesen.«
Das Gesicht des Admirals blieb versteinert. »Die Anteile sollten erhöht werden!«, forderte er lautstark und setzte sich in eine der bequemen Sitzschalen.
Ein Roboter rauschte heran, stellte ein dampfendes Getränk und einige wenige Köstlichkeiten auf den Tisch. »Bitte bedienen Sie sich, Einsatzadmiral.«
Allmählich verbesserte sich Kra Valls Gesichtsausdruck. Er schlürfte das süße Getränk und meinte anschließend: »Eine ganze Schute voller Gold! Solch einen Fang haben wir noch nie gemacht. Das dürfte etliche Millionen Kram bringen.«
Der Seemleranführer verzog das Gesicht und setzte sich Kra Vall gegenüber. »Es handelt sich nicht um reines Gold, mein Freund.«
»Du findest immer einen Grund, die Waren schlechter zu machen, als sie sind.«
»Ich wäre ein verdammt mieser Geschäftsmann, würde ich es nicht tun. Doch falls dich das tröstet: Wenn ich die Waren anbiete, dann sind sie durchaus recht ordentlich, sie sind überhaupt die besten.« Der Lecohraner lachte herzhaft.
Ein Thronario näherte sich, skeptisch beobachtet von den beiden Kampfthronarios, die der Einsatzadmiral mitbrachte. Es leuchtete intensiv rot.
Der Anführer der Seemler schaute hinauf. »Was stört uns und warum?«, fragte er zynisch.
»Verzeiht, geehrter Padischah«, summte das Thronario. »Die galaktische Observation unserer Sicherheitszentrale schickt mich, Ihnen mitzuteilen, dass unsere Existenz in genau zwei Minuten und vierzehn Sekunden afbahnischer Zeitrechnung beendet wird.«
Während Einsatzadmiral Kra Vall das Thronario äußerst ernst nahm, konnte sich der selbst ernannte
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