Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

den Einflug in die inneren Sektoren des Hafens. Sie sind bewaffnet!«
    Die Ikonierin aktivierte ein Schwerkraftfeld, das ihren eigenen Körper schützen würde. »Wir werden unseren Streitkometen um jeden Preis erreichen! Feuern nach eigenem Ermessen!«
    »Es sind Zivilisten, Regentin!«
    »Diskutiere nicht!«, dröhnte Inastasia. »Konzentriere dich auf den Flug!«
    »Wie Ihr befehlt, Regentin.«
    Das Schwerkraftmobil flog in niedriger Höhe. Etwas anderes war ihm technisch nicht möglich.
    »Das Haupttor öffnet sich nicht, Regentin. Wir werden daran zerschellen«, äußerte das Thronario seine Bedenken.
    Inastasia blickte seitlich aus dem Mobil. Das Haupttor konnte sich unmöglich öffnen. Mehrere Tausend, wenn nicht Millionen Ikonier – Männer, Frauen und viele Kinder – hatten einen Pulk gebildet, der das Öffnen des Tores verhinderte.
    »Atom-Torpedos!«, forderte Inastasia. »Sofort!«
    »Atom-Torpedos abschussbereit! Den Abschuss der Atom-Torpedos kann ich nicht gutheißen.« Das Steuerthronario leuchtete hell auf. »Meine ikonischen Sperren verhindern dies. Direktive 7.«
    Unbeirrt raste das Schwerkraftmobil auf das geschlossene Tor zu.
    »Das Tor anvisieren! Feuer!« Die Tentakel der Regentin huschten über das Bedienfeld des Mobils. Währenddessen begannen die Waffen der Streitroboter zu brüllen.
    In den Massen machte sich das blanke Entsetzen breit. Panik entstand. Unzählige Ikonier wurden zerfetzt, verbrannt, getötet oder zerquetscht.
    Das Tor war nur noch wenige hundert Meter entfernt. Die Tentakelenden der Regentin berührten nacheinander mehrere Sensoren.
    Aus dem Rumpf des Schwerkraftmobils lösten sich zischend zwei Atom-Torpedos. Ein Streitroboter wurde mitgerissen und lenkte ein Torpedo auf dem kürzesten Weg zur Oberfläche, das zweite raste auf die Massen am Tor zu. Hinter dem Mobil schlug das erste Torpedo ein. Dumpfes Grollen kündete eine gewaltige Explosion an, ein Atompilz stieg auf. Die Druckwelle beschleunigte das Schwerkraftmobil. Im selben Moment wurde das Tor aus den Angeln gerissen. Noch bevor der zweite Atompilz wuchs, raste das Mobil hindurch, drehte sogleich ab und drosselte die Geschwindigkeit.
    Von den Millionen Ikoniern blieben nur noch eingebrannte Schatten auf dem verkohlten Boden des einstigen Ausflugsplaneten Lunanova übrig.
    Das Schwerkraftmobil wurde von einem Kraftfeld des Streitkometen aufgenommen und ins Innere des monströsen Kriegsschiffes bugsiert. Kurz darauf vermischten sich die Druckwellen des startenden Schiffes und der explodierten Atom-Torpedos, die sich mit extremer Hitze über Lunanova ausbreiteten.
    Auf den Außenmonitoren sah Inastasia ihre Residenz in Flammen aufgehen und zu Asche zerfallen. Kurz darauf beschleunigte das Schiff im Weltraum und nahm Kurs auf den Planquader 33-4-V zum Distriktenübergang.

    *

    Kaum hatte die ONEGO einen Platz im Bug der ROOKATOR gefunden – Baba, Guvaika und Riirii verließen gerade den Gleiter und machten sich auf den Weg in die Kommandozentrale der ROOKATOR –, da wurde der gesamte ehemalige Ikonische Kampfkreuzer erschüttert.
    Baba hielt Guvaika im letzten Moment, bevor das Mädchen zu Boden ging. Riirii schwebte unbeeindruckt weiter.
    »Was ist das?!«, schrie Baba.
    »Ich logge mich in die Systeme der ROOKATOR ein!«, meldete das Thronario. »Die Ikonier haben ein Minenfeld gelegt. Eine der Minen wurde gerade ausgelöst und verursachte einen Materiesturm, der das Schiff am Heck getroffen hat.«
    »Schäden?«, fragte Guvaika.
    »Ja!«, antwortete Riirii.
    Über ein Schleusensystem erreichten sie den Hauptkanal des Kampfkreuzers.
    »Und welche?«
    »Das ist noch nicht bekannt.« Riirii steuerte die Kapsel im Hauptflur. Erneut mussten sich Baba und Guvaika festhalten, doch diesmal wegen der eigenen Trägheit gegenüber dem schnellen Aufzug. Sekunden später öffnete sich die letzte Schleuse zur Kommandozentrale.
    Während Baba und Guvaika hineinstürzten, kam ihnen Kozabim entgegen. »Guten Tag, Baba. Ich ziehe es vor, mich um die Kinder zu kümmern und M.A.M.I. durch meine gute Performance zu unterstützen. Ich habe in dieser Zentrale nichts zu suchen. Immerhin bin ich ein ...« Im selben Moment schloss sich die Schleusentür.
    Es war keine Zeit für Baba und Nedal Nib, sich zu umarmen. »Alle auf Gefechtsstation!«, rief Malte, der in einem großen Kommandersitz hockte. »Wir haben kaum noch Energie, um einen weiteren Plasmabeschuss auszulösen!«
    Der Kommandeur eines der Schwarmschiffe der Reichsarmee –