Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
verständigt. Die beiden Kinder finden problemlos alle Synusier. Ich weiß auch von dem Auftrag der Heiden, der wahrscheinlich mit dem bevorstehenden Untergang des Universums zusammenhängt.«
»Und Anna? Hattest du auch Kontakt mit Anna?«
Guvaika schaute Baba tief in die Augen. Der griff sich an die Schläfen und spürte Schmerzen, die von seinem Gehirn ausgingen.
Dann sah er Bilder, ohne Farben und mit bizarren Kontrasten.
Annas Abbild näherte sich. ›Ich weiß, dass du eine von uns bist, Guvaika. – Doch halte dich von Baba fern. Er gehört mir! Du wirst ihm nicht nachsetzen!‹
›Baba wird selbst entscheiden. Eines Tages.‹
›Ich könnte dich töten lassen.‹
›Doch weißt du, dass ich meinen Einfluss als Teil des Synus gegen dich stark machen könnte? Du wirst mich nicht töten können, Anna.‹
›Du überschätzt dich gewaltig, Guvaika.‹
›Vielleicht aber unterschätzt du mich, Kaiserin Anna?‹
›Baba jedenfalls gehört mir!«
›Nein, Baba gehört dir nicht. Baba ist ein selbständig denkender Mensch, der eigene Entscheidungen treffen wird.‹
›Du wirst ihn in Ruhe lassen!‹ Annas Abbild verwandelte sich in eine grell leuchtende Flamme und verschwand.
Tränen standen in Babas Augen. Die unerträglichen Schmerzen ließen von einem Moment zum anderen nach. »Ihr streitet also um mich?«
Guvaika küsste Babas Lippen. »Ich habe bereits gewonnen, Liebster. Die Kaiserin will es sich nicht eingestehen. Eine Freundschaft zwischen Kindern muss nicht zwingend ein ganzes Leben halten.«
»Ich habe sie geliebt.«
»Du hast Anna gemocht. Geliebt aber hast du nur mich.« Das Mädchen lächelte.
Riirii leuchtete schwach auf. »Ich störe ja nur ungern, aber ...«
Baba und Guvaika blickten gleichzeitig auf. Das Thronario schwebte über ihnen. »Was ist los?«
»Die Ikonier ... Der Streitkomet hat die Verfolgung aufgegeben. Er beschleunigt extrem. Sein Ziel ist Planquader 33-4-V.«
»Die Station URTO-OAK? Der Treffpunkt des Rates der Planeten?«, fragte Baba erstaunt.
»Ich denke nicht, dass sich der Rat noch einmal auf URTO-OAK zusammenfinden wird«, meinte Guvaika. »Jedoch ist die Station ein strategisch wichtiger Punkt, von dem aus man den Übergang zum Dritten Distrikt beherrschen kann.«
»Ruf die ROOKATOR, Riirii!« Baba beobachtete die Instrumente. »Weit können sie unmöglich entfernt sein.«
Einige Sekunden vergingen. Dann tauchte ein für Baba wohlbekanntes Gesicht auf dem Monitor auf: Nedal Nib!
»Junge!«, rief Nedal hocherfreut. »Ich bin so unsagbar froh, dass du lebst. Es gab Gerüchte, dass die gesamte Besatzung der ASTRAKTOR ums Leben kam, als die Seemler ...«
»Es waren nicht nur die Seemler an dem heimtückischen Überfall beteiligt, Vater. Auch Truppen der Reichsarmee unter Kra Valls Führung. Den Ikoniern und ganz besonders Guvaika verdanke ich, dass du jetzt mit mir sprechen kannst.«
»Euer Schatten ist verschwunden?«
»Sie zogen es vor, die Station URTO-OAK zu verteidigen. Scheinbar ist meine Bedeutung in den hervorstehenden Augen der Ikonier erheblich gesunken.«
Im Rücken Nedal Nibs tauchte ein Thronario auf.
»In Ordnung«, gab Riirii Sekunden später von sich und änderte den Kurs der ONEGO.
»Was ist in Ordnung?«, fragte Guvaika das Thronario.
Riirii antwortete gewohnt betonungslos. »Z’tel gab mir die Koordinaten, an denen wir uns treffen werden. Unser Gleiter wird auf der ROOKATOR landen.«
Auf dem Monitor tauchte Malte auf. Erregt rief er: »Beeilt euch! Acht Ikonische Streitkometen nähern sich mit aktivierten Waffen!«
*
Aus den Augenwinkeln beobachtete Koor Mina die beiden Kampfthronarios.
»Was heißt hier abgeholt?«, fragte der Professor zynisch. »Wohin sollen wir gebracht werden?« Eines der großen Thronarios senkte sich ein wenig herab.
»Verbrecher werden in einem Konzentrationslager untergebracht. Verhandlungen sind ausgeschlossen. Die Bestrafung übernimmt der Haupthyputer Fees-Eins.«
»Wer hat solchen Blödsinn festgelegt?«, fluchte Koor Fan.
»Entschuldigung«, brummte das Kampfthronario monoton. »Es handelt sich um Direktive 7 der Kaiserin des Reiches Altoria.«
Während Koor Fan diskutierte, berührte seine Tochter den Feesenanzug und benutzte zunächst einen kleinen Kommunikator, ohne diesen wirklich in die Hand zu nehmen. So blieb er den Sensoren der Thronarios verborgen. Sie setzte auf einer versteckten Frequenz einen Notruf ab, der ihren Mitschüler aus der ›Arbeitsgemeinschaft intelligentes Surfen‹
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