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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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von der misslichen Lage informierte. Koor Fan rutschte vor die Tochter. »Sag schon! Was beinhaltet diese Direktive 7?«
    »Direktive 7 der Kaiserin des Reiches Altoria wurde, wie die anderen neun Direktiven, auf allen öffentlich-rechtlichen Sendern des Reiches wiedergegeben und erläutert.«
    Minas Stimme erklang. »Ich habe dir bereits erklärt, Papa, dass die Menschen aller Planeten in den Ersten Distrikt gebracht werden sollen. Allerdings hat die Kaiserin ein paar Ausnahmen genehmigt, da die Transportkapazitäten begrenzt sind.« Minas Tonfall klang sehr zynisch. »Zu diesen Sonderfällen gehören Kranke, Verletzte, Verbrecher und sehr alte Menschen. Alles, was nicht so recht in die Zukunft passen will.« Sie rutschte auf eine Höhe mit dem Vater. »Ähm ... und wir ... wir gehören jetzt auch dazu. Wer nicht mitdarf, der wird in einem Konzentrationslager eingesperrt, das sind elektronisch verriegelte Landabschnitte. Wenn alle Transportmöglichkeiten auf dem Weg in den Ersten Distrikt sein werden, wird die Verriegelung deaktiviert und wir dürfen unsere letzten Stunden in Freiheit genießen.« Die letzten Worte dachte Mina: ›Und nun: Egal was geschieht. Bei »drei« rennst du unter ihnen durch und raus zur Rampe!‹
    »Mina, ich ...« Weiter kam Koor Fan mit seinen Gedanken nicht. Das Mädchen drückte beide Hände gegen den Feesenanzug, der die Letonatoren noch verbarg. ›Eins ... zwei ... drei!‹ Im selben Moment riss sie die beiden Letonatoren hoch und schoss gleichzeitig auf die Kampfthronarios. Die sofort ausgelösten Schüsse zischten durch den Raum. Mina spürte einen stechenden Schmerz in der Brustgegend, trotzdem kroch sie dem Vater hinterher, der auf Kommando unter den Thronarios hindurch in die Öffnung der zerschossenen Tür gehechtet war.
    »Mina, schnell!«, brüllte Koor Fan. »Komm schon! Hier entlang!«
    Fast hätten die abstürzenden Kampfthronarios, die nun weniger häufig und unrhythmisch schossen, das Mädchen unter sich zerquetscht. Mit zusammengebissenen Zähnen kroch Mina auf allen Vieren durch den Flur. Sie hinterließ eine Blutspur und stöhnte unter derben Schmerzen. »Papa!«
    Koor Fan wandte sich um und rannte zurück. »Mina! Was ist mit dir? Du blutest! Du bist verletzt!«
    Tränen rollten über Minas Wangen und ließen das Orange ihrer Augen aufleuchten. »Das ist nicht schlimm, Papa. Mir geht es gut!«, stöhnte sie.
    Der Vater half dem Mädchen auf und stützte es, während sie hastig weiterliefen. »Gut sieht anders aus, mein Kind. Wir müssen einen Arzt aufsuchen!«
    »Der uns dann an den Hauptcomputer weitermeldet?« Mina lächelte gequält.
    Endlich erreichten sie die Rampe im zweiundsiebzigsten Stockwerk. Eine Schwerkraftplatte schwebte davor. »Koor Mina?«, brummte eine Roboterstimme. »Ich soll Sie im Auftrag der AIS abholen. Ich muss Sie jedoch entgegen den Instruktionen in das Konzentrationsaußenlager BE-Vier überstellen.«
    Koor Fan half der Tochter auf die Plattform und stieg dann selbst hinauf. »Ja doch! Tu, was du willst!«, brüllte er. »Aber flieg jetzt endlich los!« Die Finger des Professors verkrampften sich in den Holmen der Absperrung der Platte, als diese abhob und sogleich fünfzehn Stockwerke nach unten sackte.
    Mina richtete einen Letonator auf den Bordcomputer. ›Wir müssen das Ding per Hand steuern!‹, dachte sie.
    »Warte noch, Mina. Erstens locken wir die Reichstruppen her, wenn wir das tun. Und zweitens sollten wir in jedem Fall tiefer fliegen, falls die Schwerkraftplatte versagt!«
    Der Transporter glitt weiter hinab. An einer Rampe wartete ein Gleiter, dahinter waren die einzig beleuchteten Räume des Firmenkomplexes. Mina lag auf dem Boden der Platte und zielte mit einem Letonator auf den Gleiter. Als er ablegte, berührte das Mädchen den Auslöser.
    Der Gleiter wurde am Bug getroffen, eine winzige Explosion folgte, dann kippte er nach vorn und ging unsanft zu Boden.
    »Das ist höchstwahrscheinlich keine gute Idee, Mina!«, brüllte der Professor und versuchte, sein Gleichgewicht zu finden.
    Wie aufgescheuchte Insekten schwebten mehrere Thronarios aus dem abgestürzten Gleiter und eröffneten sofort das Feuer auf die Platte. Mina schoss einige Male zurück, dann gab sie dem Vater den zweiten Letonator und zog sich am Geländer hinauf. Der gesamte Brustbereich des Feesenanzuges war mit Blut getränkt. Das Mädchen verdrängte die Schmerzen und gab mit ihrer Waffe einen kurzen Schuss auf den Bordcomputer ab, worauf die Platte im freien

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