Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
erfüllen. Diskutiere nicht mit mir, Soldat!«
Einen Moment lang schwieg Kozabim.
»Zeig mir den Weg zur ONEGO!«, forderte Keko sogleich. »Und lade die Programme, die sich mein Bruder gerade angesehen hat, vom Hauptrechner. Du findest einen Weg in die Station URTO-OAK. Wir werden die Kraftfelder ausschalten, die uns am Weiterflug hindern!«
»Das ist keine gute Idee. Wir werden nicht bewaffnet sein und haben es mit einer übermächtigen ...«
»Klappe halten, Kozabim! Und Befehle ausführen! Wir sind im Krieg!« Keko wollte gerade durch die sich öffnende Schleuse stampfen, da kam Leif auf ihn zu und streckte ihm das Plasmakatapult entgegen.
»Nimm es mit, Keko! Mein Opa hat es gefunden und mein Papa hat viele Schlachten damit geschlagen. Es wird dir helfen, falls es zu einem Nahkampf kommt. – Nun nimm schon!«
Lykke stand mit offenem Mund daneben. Ein seltener Fall war eingetreten: Sie schwatzte nicht.
Keko ließ das Plasmakatapult in seinem Feesenanzug verschwinden. Anschließend umarmte er den viel kleineren Leif und drückte ihn kurz. »Ich muss los, bevor mir einer den Job wegnimmt. Kozabim – komm!«
Sekunden später war Keko auf dem Weg zum Laderaum der ROOKATOR.
»Kriegst du das unter Kontrolle?«, fragte er Kozabim. »Wenn du die Mission zu einem guten Ende führst, werde ich vorschlagen, dass du dich zur Ruhe setzen kannst.«
»Das wirst du tatsächlich tun?«, fragte Kozabim. »Mit mir wirst du es tun?«
Keko klopfte auf das Kopfsegment des Roboters. »Das werde ich, Alter. Was ist, schaffen wir es?«
»Ich simuliere gerade den Vorschlag deines Vaters. Die Chance, dass wir die Mission erfolgreich beenden, liegt bei null Komma zwei Prozent.«
»Und? Ist das viel oder wenig?« fragte Keko.
»Die Chance ist verschwindend gering, Keko. Sehr verschwindend.« Ein Schleusentor öffnete sich. Thronarios schwebten herum, Roboter waren an der ONEGO beschäftigt.
»Wer hat hier das Kommando?«, fragte Keko Kozabim.
»Ein Thronario. Soll ich es kommen lassen?«
»Nein«, antwortete Keko sogleich. »Teile ihm mit, dass die ONEGO in wenigen Sekunden starten muss.«
»Dieser Befehl wäre unautorisiert.«
»Dann tu gefälligst etwas, dass er autorisiert klingt, Kozabim! Mach nicht alles komplizierter, als es ohnehin schon ist.«
Kurz darauf kam ein Thronario angerauscht. »Ich bin das technische Thronario Klasper. Von Kapitän Fau Holl initiierte Startsequenz ist eingeleitet! Start in sechzig Sekunden. Bitte beeilen Sie sich!«
Die Luke öffnete sich. Keko kroch sofort in die Steuerkanzel und zog sich den Kommunikator über den Kopf, so dass er selbst fast darunter verschwand. »Kozabim? Hast du meine Frequenz?«
»Zumindest kann ich dich hören, Keko«, gab der Roboter von sich. Er stand noch immer unschlüssig vor dem Gleiter.
»Klasper?«, fragte Keko.
»Hier! – Noch siebenunddreißig Sekunden bis zum Start.«
»Lass Kozabim in den äußeren Steuerstand heben! Und verbindet ihn mit allen Systemen des Gleiters!«
Innerhalb kürzester Zeit rauschten zwei Kranroboter heran, hoben Kozabim hinauf auf den Gleiter, ließen ihn in eine Aussparung ein und verbanden die Universalleitungen. Ein hauchdünnes, unsichtbares Kraftfeld baute sich um Kozabim auf.
Während die Triebwerke der ONEGO aufheulten, fragte Kozabim: »Warum darf ich nicht im Inneren des Gleiters mitfliegen?« Nur Keko konnte diese Frage hören. Der Junge betrachtete die Instrumente im Cockpit. »Oh Gott, da sind aber verdammt viele Knöpfe und Hebel! – Kozabim, bist du bereit? Du weißt, wohin wir müssen und was wir zu tun haben?«
»Hätten wir es nur schon hinter uns«, war das Einzige, was der Roboter noch von sich gab. Ein Segment der ROOKATOR öffnete sich. Sekunden später startete die ONEGO und beschleunigte sofort.
*
An den Wänden des Orbitalen Hauptflughafens von Fees-Eins schienen unzählige, regungslose Thronarios zu kleben. Überall standen Roboter mit zurückgelassenem Reisegepäck. Die überdimensionalen holografischen Anzeigetafeln blinkten nervös. Die Schiffdocks, die stets belegt waren, gähnten leer und einsam, die Versorgungsstände wirkten liederlich und verlassen.
»Sie durften scheinbar nicht alles mitnehmen«, flüsterte Mina und schaute sich um. »Es wirkt wie eine Geisterstadt. Wir sind tatsächlich die einzigen lebenden Personen im gesamten Flughafen. Ich fühle es.«
»Ich logge mich in den Hyputer des Hafens ein!«, rief Ruuk Zug, während er, Mina, ihr Vater und drei weitere männliche
Weitere Kostenlose Bücher