Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
beiden Jugendlichen erstaunt an. »Er kann einen Gleiter rufen?«
Drei weitere Schüler aus der Gruppe näherten sich.
»Scheinbar kennt die Kaiserin eine Lösung. Allerdings ist alles ziemlich verschwommen, der Synus weiß wohl selbst nicht genau, wie die Lösung aussehen könnte«, erklärte Mina.
Ruuk Zug nahm das Hyputerfeld erneut zur Hand. »Was wollen Sie, Professor? Einen Gleiter der Reichsarmee? Mit entsprechender Bewaffnung? Oder einen der Feesischen Regierung? Oder einen stinknormalen für die ausgestoßene Bevölkerung?« Die Jugendlichen lachten. »Ein simpler Zugangscode in die Allgemeine Objektsteuerung, dazu der Personencode eines Regierungsbeamten, und schon bekommen Sie, was Sie wollen.« Die Fingerkuppen des jungen Mannes vibrierten auf dem Eingabefeld. »Macht euch bereit!«, rief er. »In weniger als vier Minuten wird unser Transportmittel hier sein.«
»Und dann?«, fragte der Professor. »Was tun wir dann? Wo wollen wir hin? Auf diesem feesenleeren Planeten herumfliegen, um uns von ansonsten unbeschäftigten Kampfthronarios jagen zu lassen? Ist das dein Plan, Zug?«
»Nein, das ist es nicht. Mit einem Regierungsgleiter könnten wir eine der verlassenen Stationen im Orbit erreichen. Vielleicht finden wir dort eine Mitnahmegelegenheit.«
Koor Fan schluckte. Ganz plötzlich griff er nach seinem Kommunikationsthronario. »Verbinde mich mit Koor Bes!«, forderte er.
Mina hob den Kopf. »Sie wird nicht da sein«, flüsterte das Mädchen.
»Koor Bes ist nicht erreichbar«, meldete das Thronario.
»Wie meinst du das, Mina?«
»Ich habe Mama gesagt, sie soll nicht auf uns warten. Sie soll die offizielle Evakuierungsnummer nutzen und Fees verlassen. Sie wird in einer der Schuten und bereits auf dem Weg in den Ersten Distrikt sein.«
»Mina! – Ich ...« Der Professor wandte sich erneut dem vor ihm schwebenden Thronario zu. »Verbinde mich mit meinem Heimthronario. Code Koor 4793331 Fan 274.«
Das Thronario erzeugte das Hologramm eines weiteren Thronarios.
»Bumpp!«, rief Koor Fan, bevor das Thronario einen Ton von sich geben konnte. »Wo ist Koor Bes?«
»Koor Bes ist nicht anwesend. Der Aufenthaltsort von Koor Bes ist nicht zu ermitteln. Koor Bes hat eine Nachricht hinterlassen.«
»Abspielen!«
Ein zitterndes, kaum zu erkennendes Hologramm baute sich auf: Minas Mutter und Koor Fans Ehefrau.
»Mina! Fan! Falls Euch diese Nachricht erreicht ... Ich bin auf dem Weg zum orbitalen Hauptflughafen. Ich wurde dem VERVOER, ähm ...«, sie blickte auf eine Tafel, »... VERVOER 132 ... Schute 420 ... zugeordnet. Sie ... sie sagen, wir würden zu einem Planeten CX-32 im Ersten Distrikt gebracht werden. Sie sagen, er wäre Fees-Eins sehr ähnlich.« Sie legte die Hände über dem Kopf zusammen. »Ich flehe euch an. Ihr müsst mir folgen. Ihr müsst mich finden! Hört ihr? – Ich liebe euch! Ich liebe dich, mein lieber Mann, und ebenso dich, mein kleiner Schatz. Bitte, findet mich!« Sie schaute sich aufgeregt um. Lautsprecherdurchsagen waren zu hören. »Ich muss nun los! Es sind viele Millionen Menschen unterwegs. Es ist schrecklich ... Bitte, findet mich! Aufzeichnung Ende!«
Schweigend blickte Koor Fan seine Tochter an, der Tränen über die Wangen liefen. Dann drückte er Mina mit einem Ruck an sich und küsste ihren Kopf. »Wir werden Mama finden. Ganz bestimmt. – Wann kommt endlich der verdammte Gleiter?«
*
»Wir haben kaum eine Chance, die Schutzfelder der Station zu durchdringen.« Malte stand breitbeinig in der Zentrale der ROOKATOR. »Selbst wenn wir das Minenfeld beseitigt haben.«
»Die Schwarmschiffe feuern! Alle Energie auf den Frontschirm!« Z’tels Stimme klang laut. Doch versuchte er lediglich, die Geräusche in der Kommandozentrale zu übertönen.
Während sich alle festhielten, raunte Baba: »Ich glaube, ich habe einen Weg gefunden, wie wir das Kraftfeld vor dem Übergang zerstören können.«
Die Finger von Reeses linker Hand verkrampften sich in Babas rechtem Oberschenkel. Die ROOKATOR wurde so derb durchgeschüttelt, dass alle losen Teile durch die Zentrale flogen. Es knirschte in allen Verbindungen, Nieten schossen durch den Raum, überhitzte Aggregate qualmten.
»Die Hauptkonstruktion des Korpus ist instabil!«, schrie Malte.
»Sie wird halten!«, beteuerte Fau Holl ebenso laut.
»Hoffentlich täuschst du dich nicht«, stellte Fidelia fest. Sie hatte sich hinter Fau Holl in einen der Sitze gequetscht. »Sind wir eigentlich auf Übergriffe per IMT
Weitere Kostenlose Bücher