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Der Rat der Zehn

Titel: Der Rat der Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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übriggeblieben sein, dachte Corbano.
    Überhaupt nichts.

31
    »Ist es sicher, daß sie tot sind?« fragte der Führer des Rates der Zehn.
    »Niemand kann eine derartige Explosion überleben«, versicherte Corbano. Die verbrannte Seite seines milchigweißen Gesichts war bandagiert. »Wir haben den Wald abgesucht, um uns zu versichern. Nichts. Ihr mickriger Versuch ist gescheitert.«
    »Eine interessante Analyse, wenn man die Verluste auf unserer Seite betrachtet.«
    »Ein paar Wachen, mehr nicht. Leicht zu ersetzen.«
    »Achtzehn Männer wurden getötet oder verletzt.«
    »Von zwei Leuten, die Experten auf ihrem Gebiet sind. Das reine Zahlenverhältnis ist da nicht ausschlaggebend. Aber wie auch immer: Es hat ihnen nichts genützt. Alle Operationen können nach Plan ausgeführt werden. Morgen um achtzehn Uhr wird die Aktion Pulverfaß begonnen haben. Washington, New York, Boston, Philadelphia – um Mitternacht wird in den Städten an der Ostküste Totenstille eingekehrt sein.«
    »Das würde dem Zeitplan entsprechen. Wir haben Verbindung mit dem Schloß und den anderen achtundzwanzig Verteilerpunkten. Sie warten auf das Signal. Sie werden ihre Aktionen zwölf bis achtzehn Stunden nach Erhalt des Signals ausführen.«
    »Und die Schutzräume?«
    »Die Anweisungen sind herausgegangen. Die ersten unserer Leute werden morgen kurz nach Sonnenaufgang eintreffen, wie es geplant war. Und wir in Europa halten uns bereit.«
    »Wir auch.«
    Dunkelheit.
    Das war alles, woran Drew sich nach dem Flammeninferno und der Explosion erinnern konnte. Der Timberwolf hatte früh genug gesehen, was geschehen würde, um von der noch fahrenden Planierraupe zu springen und Drew mit sich zu ziehen. Elliana sprang auf der anderen Seite heraus. Die Flammen, die der Explosion folgten, gaben ihnen für die Flucht Deckung. Sie bildeten eine Mauer zwischen ihnen und den Verfolgern.
    Sie trafen sich einen Moment später und schleppten sich weiter durch den Wald. Waymann stützte Drew auf dem größten Teil der Strecke, obwohl seine eigene Verfassung nicht viel besser war. Ellie hing ungefähr zehn Meter zurück, um eventuelle Angriffe von hinten abzuwehren. Sie waren alle drei fürchterlich erschöpft. Das oberste Ziel war es nun, das Auto zu finden, das Kilometer entfernt versteckt war. Kilometer durch die Dunkelheit.
    Es dauerte mehr als eine Stunde, bis sie es fanden. Ellie fuhr. Sie behielt ständig den Rückspiegel im Auge, um zu sehen, ob Corbanos Männer ihre Spur aufgenommen hätten. Drew wußte nicht, wie lange oder wie weit sie durch die Nacht fuhren. Er fiel in einen Dämmerzustand. Sein Geist und sein Körper waren gleichermaßen angeschlagen.
    Schließlich erreichten sie ein Motel, in dessen Leuchtreklame die Neonröhren von zwei Buchstaben ausgefallen waren. Drew akzeptierte Waymanns Hilfe beim Betreten des Zimmers und brach dann auf einem der Betten zusammen. Die Frau wusch und bandagierte seine Wunden. Sein Auge konnte sich wieder öffnen, seine verletzte Wange blieb jedoch geschwollen, Teile seiner Haut hatten sich grau gefärbt. Er versuchte zu sprechen, aber er brachte kein Wort heraus. Schließlich, als er fühlte, daß er gleich einschlafen würde, konnte er im Halbschlaf noch vage dem Gespräch folgen, das Waymann und die Frau, die Ellie genannt wurde, führten.
    »Meinst du, Corbano weiß, daß wir noch leben?« fragte Ellie den Timberwolf.
    »Ich glaube, es ist egal. Sie haben so oder so einen Zeitplan, den sie einhalten müssen. Du sagtest, daß die Ostküstenaktion morgen ablaufen soll, und im Rest des Landes beginnt es am Freitag. Das bedeutet, daß ihre Leute bald ihren Unterschlupf erreichen. Der Rat kann es nicht wagen, sie Fragen stellen zu lassen.«
    »Wir wissen, daß die Ostküste als erste dran sein wird. Aber wo wird man beginnen?«
    »Es gibt nur einen geographischen Punkt, der in Frage kommt – Prudence Island.«
    Ellie stand am Fenster und starrte durch einen Gardinenspalt hinaus. Waymann saß auf dem zweiten Bett, die Schultern gegen die Kopfstütze gelehnt. Sie drehte sich zu ihm hin.
    »Eine Insel?«
    »Ja. Vor der Küste von Rhode Islands, in der Narragansett Bay. Das ist der Ort, an dem Corbano und die erste Phase der Aktion Pulverfaß noch gestoppt werden können.«
    Ellie sah auf die Uhr. »Es ist Zeit für ein Telefonat.«
    »Ellie, ich weiß nicht, was ich sagen soll …«
    Aber Issers entschuldigender Ton sagte mehr als genug.
    »Was hast du herausgefunden, Isser?«
    Der Führer des Mossad sprach

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