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Der Rat der Zehn

Titel: Der Rat der Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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wenn Sie wollen. Sie können Männer herschicken, um mich zu töten. Es ist egal, glauben Sie mir.«
    Der Mann zögerte wieder. »Ich werde die Nachricht weitergeben, aber ich verspreche nichts.«
    Nach zwanzig quälenden Minuten klingelte das Telefon.
    »Dieses Gespräch sollte eigentlich viel früher stattgefunden haben«, sagte Trelana. Er hörte sich müde an, die Stimme klang nasal.
    »Es hätte früher stattgefunden, wenn sich nicht jemand die Nummer, die Sie mir gaben, ›ausgeliehen‹ hätte. Ich bin in eine Falle geraten.«
    »Ich habe es schon befürchtet«, sagte Trelana. »Jemand ist bei mir eingedrungen, aber sie haben mich auf dieser Insel noch nicht erwischt. Wenn Sie geredet hätten, würde der Kampf schon toben.«
    Drew schluckte schwer. »Ich habe gefunden, was ich für Sie suchen sollte. Es hat etwas mit dem Pulver zu tun, wie Sie ganz richtig vermutet haben. Mit jemandem, der die absolute Kontrolle hat. Aber es hat nichts mit Drogen zu tun.«
    »Sie haben mich falsch verstanden, Drew.«
    »Das Pulver, das von den Großmüttern transportiert wurde, war überhaupt kein Kokain. Es ist ein Stoff, der Sauerstoff aus der Luft absorbiert, wenn er mit Wasser in Berührung kommt. Dahinter steckt eine Gruppe, die sich Rat der Zehn nennt, und plant, das Pulver zu benutzen, um Amerika zu zerstören. Ich konnte mich mit eigenen Augen von der Wirksamkeit des Pulvers überzeugen. Glauben Sie mir, es funktioniert.«
    In der Leitung hörte man Trelanas mühevolles Atmen. »Meine Quellen sind versiegt, Drew. Ich bin nicht sicher, ob ich Ihnen irgendwie helfen kann. Aber ich höre zu. Erzählen Sie mir alles.«

Teil 8
Prudence Islands und das Schloß der Mauren
32
    Ellie würde den Mossad-Verbindungsmann, der sie mit der Einsatzgruppe zusammenbringen sollte, im Restaurant Quinta oberhalb von Bairro Alto treffen. Von Lissabon aus nahm sie den Lift, der von Eiffel persönlich hätte gebaut sein können: ein klobiges, schmiedeeisernes Gebilde, das eine Welt mit der anderen verbindet. Die kleine Brücke auf der Bergspitze gewährte einen prachtvollen Blick, und als Ellie außerhalb des Quinta verweilte, stellte sie sich vor, sie könnte das Schloß der Mauren sehen. Wie verabredet saß der Kontaktmann an einem der Tische.
    Er stand nicht auf, als sie Platz nahm.
    »Wir haben die geänderten Befehle erhalten«, flüsterte er nervös. »Sie wurden ausgeführt.« Der Mann hatte einen dunklen Lockenkopf und trug unvorteilhafte Kleidung.
    Ellie war wie betäubt. »Welche geänderten Befehle?«
    Der Mann sah verwirrt aus. »Die Einsatzgruppe ist zurückgerufen worden.«
    »Was? Ich habe nie …«
    Ellie bremste sich. Es gab keinen Grund, weiterzureden, keinen Grund, den Mann vor ihr zurechtzuweisen. Der Rat der Zehn war schuld, niemand sonst. So diskret wie möglich nahm sie ihre Pistole aus der Handtasche. Wenn sie über die Operation Bescheid wußten, dann wußten sie auch …
    »Etwas nicht in Ordnung?« fragte der Kontaktmann.
    »Wenn du am Leben bleiben willst, dann hör mir zu. Wir sind in Gefahr. Mach keine auffällige Bewegung. Sie könnten uns beobachten. Ich muß darüber nachdenken.«
    Ellie sah auf ihre Armbanduhr – beinahe fünf Uhr. Ausreichend Zeit, um zum Schloß zu gelangen, aber zu wenig Zeit, um Verstärkung vom Mossad abzuwarten. Wenn der Timberwolf erfolgreich war, konnte man nicht ausschließen, daß der Rat den Hauptteil des Plans vorzeitig in Szene setzte. Jetzt war sie also dran. Sie würde bereits tot sein, wenn der Rat es wollte. »Ich brauche einige Dinge«, sagte sie zu dem Kontaktmann und rief sich ihr Wissen über das Schloß ins Gedächtnis zurück. Sie fragte sich, was es war, das sie am Leben bleiben ließ.
    »Wann kommt die Fähre auf der Insel an?« fragte Waymann den Kapitän.
    »Wenn sie anlegt, mein Freund«, antwortete der mürrische Mann mit einem gelangweilten Abwinken. »Und darauf können Sie sich verlassen.« Dann, nach einer kurzen Pause: »Wir werden ungefähr um drei Uhr dreißig dort sein, denke ich.«
    Der Timberwolf dankte dem Mann und stieg die Brücke herab zu der kleinen Gruppe von Menschen, die über Narragansett Bays Ostpassage nach Prudence Island wollten. Drew stand allein an der Reling.
    »Nun?« fragte er.
    »Es wird bald soweit sein«, sagte Waymann.
    So war es schon den ganzen Tag. Drew hatte eine Kurzversion seiner Geschichte vor einigen Stunden Trelana erzählt. Der Drogenkönig begriff genug, um zahlreiche Fragen technischer Natur zu stellen. Seine Stimme

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