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Der Raub des Wikingers

Der Raub des Wikingers

Titel: Der Raub des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hill
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klang wunderbar kindlich und unbeschwert. Es war bestimmt das erste Mal, dass Alrek sich wie das Kind benahm, das er war.
    Ich frage mich, wo der Rest von Alreks Sippe ist.
    Die Antwort kam viel zu schnell.
    Tunni und Kristin kamen auf ihn zugeschossen und trieben einen hölzernen Reifen vor sich her, in dem die quietschende Besji klemmte.
    »Kannst du uns helfen?« Leider wandte Tunni sich an ihn, und nicht an Tykir oder Rashid.
    »Wobei?«
    »Besjis Windel zu wechseln«, bettelte Kristin. »Sie riecht schlecht.«
    »Kannst du nicht irgendeine Frau in der Burg fragen ?«
    Kristin schüttelte heftig den Kopf und steckte den Daumen fest in den Mund. Das hielt sie nicht vom Sprechen ab. »Alrek hat gesagt, wir sollen dich fragen, wenn wir Hilfe brauchen.«
    Tunni nickte so heftig wie Kristin den Kopf geschüttelt hatte. »Eine stinkende Windel zählt zu den großen Problemen, findest du nicht auch?«
    »Ganz bestimmt«, antwortete Tykir . »Es ist ähnlich schwerwiegend wie andere große Probleme, zum Beispiel dem, von einer Frau gekidnappt zu werden.«
    »Probleme reiten auf schnellen Kamelen«, stimmte Rashid ihm zu, »aber manchmal kommen sie auch auf dem Rücken eines kleinen Kindes.«
    »Wo ist Alrek?«, brüllte Adam so laut, wie er konnte. Das Heß einige der rennenden Läufer innehalten, und Tyra ließ ihr Schwert fallen.
    »Heiliger Thor!«, rief Tykir und sah an Adam vorbei.
    »Bei Allah, dieser Junge lockt das Missgeschick an wie verdorbenes Fleisch die Fliegen«, bemerkte Rashid.
    Adam drehte sich um, um zu sehen, was die beiden meinten, und sah Alrek benommen auf dem Boden liegen. Offenbar hatte ihn einer der Wikinger über den Haufen gerannt. Und Tyra! Als sie ihr Schwert hatte sinken lassen, hatte ihr Gegner ihr versehentlich den Arm verletzt.
    Zum ersten Mal in seinem Leben wurde Adam beim Anblick von Blut fast bewusstlos ... weil es Tyras Blut war.
    »Weg mit dir, Angelsachse«, sagte Tyra zum zwölften Mal. »Ich habe dir doch gesagt, dass es nur ein kleiner Schnitt ist.«
    »Hah! Dein kleiner Schnitt braucht zehn Stiche, und ich habe vor, sie so klein zu machen, dass man die Narbe auf deiner glatten Haut später kaum sehen wird. Glaubst du, ich würde Björn, diesen verrückten Schmied, noch einmal an dich heranlassen? Sicher nicht!«
    Sie standen auf einem der Söller, der ihm als Praxis zugewiesen worden war. Adam hatte Tyra gegen ihren Willen dorthin gebracht, um sie zu verarzten.
    »Dazu hast du kein Recht!«
    »Ich habe jedes Recht dazu. Du bist die Frau, die mein Bett teilen wird -«
    »Vielleicht«, korrigierte sie.
    »Wahrscheinlich«, konterte er. »Und ich habe keinen vernarbten, nackten Körper in meinem Bett verlangt.«
    »Du bist unerträglich.«
    »Ja, das bin ich, das ist eine meiner Tugenden, findest du nicht?«
    »Aaaargh.«
    »Ich nehme an, das heißt ja.«
    »Näh die verdammte Wunde und sieh zu, dass du fertig wirst. Alrek ist wahrscheinlich da draußen und schießt mit Pfeilen um sich oder versucht, dein Schwert zu schärfen. Ich habe sogar gehört, dass er den Imker gefragt hat, ob er ihm heute helfen kann, den Honig einzusammeln. Weißt du ein Mittel gegen Bienenstiche?«
    Nun, wenn das kein Grund war, sich zu beeilen.
    »Ich mag es, wie du heute angezogen bist«, bemerkte Adam, während er die Wunde sorgfältig mit Wasser und Seife auswusch.
     
    »Heb dir deine Schmeicheleien für andere auf, denen sie etwas bedeuten.«
    »Himmel, war für eine scharfzüngige Frau. Was sie wohl noch alles mit ihrer Zunge kann?«
    Er goss ein wenig uisgebeatha, ein schottisches Gebräu, in die Wunde, um sie zu reinigen und den Schmerz zu lindern, ehe er die Nadel einführte.
    »Bei Walhalla! Warum vergeudest du den guten Schnaps? Willst du ihn ablecken wie der Hund, der du bist?«
    »Das ist eine Idee«, lachte Adam. »Soll ich es mal versuchen?«
    »Nein!«
    Sie saßen einander an einem Tisch gegenüber, und er zwang sie, den Arm flach hinzulegen, ehe er zu nähen begann ... ganz kleine Stiche, die nicht zu sehen sein würden. Um sie abzulenken, fragte er: »Was trägt denn eine Wikingerin unter so einer Tunika?«
    Er dachte, dass sie sagen würde »nichts«, so wie er ihr geantwortet hatte, aber nein, die Frau war immer für eine Überraschung gut.
    »Einen Keuschheitsgürtel.«
    Er musste über ihre Schlagfertigkeit lachen. »Kann ich ihn sehen?«
    »Wenn in Niflheim die Sonne scheint.«
    »Ist das vergleichbar mit >Wenn die Hölle zufriert    »Genau.«
    Nachdem er fertig war, handelte

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