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Der Raub des Wikingers

Der Raub des Wikingers

Titel: Der Raub des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hill
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machte eine fahrige Handbewegung. »Ich, Bolthor, Rafn, Rashid.«
    »Ihr redet untereinander über mein Sexualleben? Habt ihr denn nichts Besseres zu tun?«
    »Wir haben dich gerne«, erklärte Tykir. Das war wahrscheinlich sogar sein Ernst.
    »Ich habe ein Ratgeber-Gedicht für dich geschrieben«, setzte Bolthor hinzu. Der träumerische Ausdruck, Vorbote für ein neues, furchtbares Gedicht, überzog sein Gesicht.
    Tykir grinste über Adams Unbehagen, bis Bolthor sich an ihn wandte: »Auch du kannst daraus lernen, Tykir.« Tykir errötete. Er errötete tatsächlich. »Ich habe es >Die vielen Regeln der Liebe< genannt.«
     
    Der Mann ist ein Wesen ohne Verstand
    wenn es zum Thema Frauen kommt.
    Doch die Alten sagen,
    es gibt einen Weg
    die weibliche Beute zu jagen.
    Mach sie heiß.
    Küss sie um jeden Preis.
    Überschütte sie mit Komplimenten
    und behandele sie dann mit Gleichgültigkeit,
    auch wenn du nur so tust.
    Berühre sie bei jeder Gelegenheit,
    bis ihre Sinne in Aufruhr sind.
    Wenn all das nichts nützt
    dann bettele!
     
    »Warte kurz, Tyra.«
    Adam hatte sie gerufen. Beschämt über ihr Verhalten am Vorabend war Tyra ihm aus dem Weg gegangen. Jetzt hatte er sie am Spätnachmittag abgefangen, als sie gerade mit ihren Männern zur südlichen Grenze reiten wollte, weil dort ein paar Dänen entdeckt worden waren, die sich Übergriffe auf ein Dorf erlaubt hatten.
    »Was ist los, Adam? Ich habe es eilig.« Sie sah ihn beim Sprechen nicht an. Wenn sie es getan hätte, wäre sie errötet.
    »Komm, setz dich einen Moment zu mir auf die Bank hier, ich muss mit dir über Alrek sprechen.«
    »Alrek?« Das war eine Überraschung. Sie wusste nicht, was sie erwartet hatte, aber sicher nicht das. »Was hat er jetzt wieder angestellt?«
    »Nichts. Nun, schon, er hat vor kurzem meine Medikamente geordnet, und nun muss Rashid alle prüfen, um zu sehen, was er durcheinander gebracht hat. Aber darüber wollte ich jetzt nicht mit dir reden.«
    Tyra sah Adam an, und das war ein Fehler. Ein großer Fehler. Er trug heute eine einfache braune Wolltunika über braunen Hosen, aber in Wirklichkeit war nichts einfach an dem Mann. Er hatte genau die richtige Größe. Er hatte genau die richtige Menge Muskeln an Armen und Beinen - und an anderen Orten, an die sie jetzt nicht zu denken wagte. Seine Gesichtszüge waren wie von den Göttern selbst gemeißelt. Kein Mann sollte so gut aussehen dürfen.
    Aber dann fiel ihr noch etwas anderes auf, ein kleiner Knutschfleck an seinem Hals. Von ihr? Nun, vom wem sonst?
    »Alrek hat mit deinem Vater ein Abkommen, wonach er sich zum Wikinger ausbilden lässt und dafür jedes Jahr eine Silbermünze erhält.«
    »Mein Vater hat eingewilligt, ihn für all seine Katastrophen auch noch zu bezahlen ?«
    Adam zuckte die Achseln. »Der Punkt ist, dass die Zeit gekommen ist, dass er bezahlen müsste. Aber dein Vater ist im Moment außer Gefecht gesetzt. Alrek dagegen braucht das Geld, um seine Familie unterhalten zu können.«
    »Er bekommt von uns alles, was er braucht«, erwiderte Tyra verärgert.
    »Offenbar nicht.«
    »Warum hat er sich nicht an mich gewandt?«
    Wieder zuckte Adam die Achseln. »Stolz?«
    »Das wäre viel Stolz für einen kleinen Jungen.«
    »Stolz ist nicht ans Alter gebunden, Mylady, auch nicht an das Geschlecht.« Er streckte die Hand aus und wischte ein bisschen Staub von ihrer Tunika, was sie an andere Berührungen von dieser Hand erinnerte. Wieder errötete sie ungewollt. Er fuhr fort, als hätte er nichts gemerkt: »Ich habe versucht, ihm eine Münze zu geben, aber von mir wollte er sie nicht annehmen.«
    »Was soll ich denn tun?«
    »Finde einen Weg, ihm seine Münze zu geben, ohne seinen Stolz zu verletzen.«
    Sie nickte. Das könnte sie tun. »Du bist ein widersprüchlicher Mann, Adam.«
    »Wieso?«
    »Du bist durch Alrek ernstlich verärgert, und dennoch bist du jetzt hier und setzt dich für ihn ein. Du kämpfst in puncto Heilkunst gegen dein Geschick an, und doch verbringst du mehrere Stunden am Tag damit, meine Leute zu behandeln. Du bist Angelsachse, und trotzdem hast du den Geist eines Wikingers.«
    »Vielleicht hast du Recht«, gestand er zu ihrer Überraschung zu, »aber mir fallen noch andere Widersprüchlichkeiten ein. Ich mag deine männliche Art nicht, und doch mag ich dich. Ich will keine dauerhafte Beziehung mit dir oder einer anderen Frau, und doch verfolge ich dich wie ein läufiger Hund. Ich tue mein Bestes, um mich auf deine schlechten Manieren zu

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