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Der Rebell

Titel: Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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ist!«
    »Danke ... Und vielen Dank, daß Sie meine mißliche Lage an jenem Abend so geschickt überspielt haben.«
    »Eine theatralische Szene ...«
    »... die ich nicht beabsichtigt hatte. Und ich frage mich, warum Sie so freundlich zu mir waren.«
    »Eigentlich weiß ich's auch nicht«, gestand Risa lächelnd. »Vielleicht, weil wir Frauen gewissermaßen Schwestern sind ... Nun, ich will ehrlich sein. Ich begreife wirklich nicht, warum ich Ihnen geholfen habe. Immerhin wäre der süße Sean mein Baby, wenn Sie mir Ian nicht weggenommen hätten.«
    Bestürzt richtete sich Alaina auf. »Aber — ich habe nicht ...«
    »Schon gut, ich hätte einfach selber mit ihm schlafen sollen.«
    »Das habe ich nicht getan.«
    »Offensichtlich doch«, entgegnete Risa belustigt und zeigte auf das Baby.
    »Erst nach der Hochzeit«, betonte Alaina. »Vorher schwamm ich nur nackt im Teich — das war meine einzige Missetat. Und wenn Sie glauben, ich hätte Ian in eine Falle gelockt, täuschen Sie sich. Ich wollte ihn gar nicht heiraten . . .« Erschrocken verstummte sie, als sie ihren Mann in der Tür stehen sah.
    »Jetzt spielt das keine Rolle mehr«, meinte Risa, die ihn noch nicht entdeckt hatte. »Sie sind seine Frau und die Mutter seines Sohnes, und ich gratuliere Ihnen.« In diesem Augenblick kam Ian herein, und sie wandte sich verwirrt zu ihm. »Oh — guten Tag, Ian. Das Baby ist einfach zauberhaft.«
    Wie schnell sie sich faßte ... Alaina beneidete sie um ihre würdevolle Haltung. Am liebsten hätte sie die Decke über ihren Kopf gezogen, um Ians kaltem Blick auszuweichen. Allem Anschein nach hatte er ihre letzten Worte gehört.
    »Vielen Dank, Risa. Alaina, ist Sean angezogen? Ich möchte ihn taufen lassen. Freundlicherweise werden Colonel Magee und Risa die Patenschaft übernehmen.«
    »Jetzt?« flüsterte Alaina verdutzt. Warum hatte er sie nicht über seinen Plan informiert und gefragt, ob sie mit dieser Patenschaft einverstanden wäre?
    Ohne zu antworten, ging er zum Bett. Behutsam hob er Sean hoch und legte ihn in die Arme der Taufpatin, die entzückt lachte. »Was für ein reizender Junge!«
    In wachsendem Unbehagen betrachtete Alaina das hübsche Bild, das Risa bot, als sie Sean festhielt. Wie gern hätte sie ihr das Baby entrissen . ..
    Risa wandte sich zu ihr und schien ihre Blässe zu bemerken, denn sie versprach: »Bald bringen wir Ihren Sohn zurück, Alaina.«
    »Wenn du ein paar Minuten warten würdest, Ian ...«, bat Alaina und zwang sich zu einem Lächeln. »Ich ziehe mich rasch an.«
    »Nein, du darfst noch nicht aufstehen. Außerdem ist die Zeit des Reverends knapp bemessen, und ich halte deine Anwesenheit für überflüssig.«
    Obwohl es ihr schwerfiel, die Demütigung hinzunehmen, bezähmte sie ihren Zorn. »Nun, hoffentlich wird sich Sean bei der Taufe ordentlich benehmen. Er kann sehr temperamentvoll sein.«
    »Oh, wir kommen schon mit ihm zurecht«, versicherte Risa und folgte Ian aus dem Zimmer.
    Da der Arzt für die nächsten Wochen >eheliche — eh — Beziehungen untersagt hatte, konnte Alaina ihrem Mann nicht verübeln, daß er weiterhin in seinem eigenen Zimmer schlief. Tagsüber verbrachte er viele Stunden mit seiner Familie.
    Drei Wochen nach Seans Geburt wurden sie wieder zu einer Soiree in Rose Greenhows Haus eingeladen. Erst jetzt erkannte Alaina, daß sie — mit dem Baby und ihren privaten Problemen beschäftigt — die politischen Ereignisse ignoriert und nicht einmal die Zeitungen gelesen hatte. Ian informierte sie natürlich nicht über die neuesten Entwicklungen.
    Als Mrs. Greenhows Zofe die Einladung ablieferte, saß Ian gerade in der Bibliothek, um Landkarten zu studieren. Alaina ging zu ihm und legte den Brief wortlos auf den Tisch.
    Nachdem er die wenigen Zeilen überflogen hatte, bemerkte er: »Vorerst kannst du keine Party besuchen. Du mußt dich noch schonen.«
    »Bitte, Ian! Seit drei Wochen habe ich das Haus nicht verlassen.«
    »Und Sean?«
    »Wenn ich ihn kurz vor der Soiree stille, wird er ein paar Stunden friedlich schlafen.«
    Zögernd schaute er sie an, dann beugte er sich wieder über seine Arbeit. »Also gut, wie du meinst ...«
    Noch nie hatte er seine Frau so schön gesehen wie an diesem Abend. Sie trug immer noch Trauer. Aber die schwarze Seide ließ ihr goldblondes Haar noch intensiver leuchten und betonte ihren Porzellanteint. Ein paar Löckchen hingen aus dem modischen Knoten und umschmeichelten ihre Wangen.
    Als Ian das Cape um ihre Schultern legte, atmete er

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