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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Klinke und einem Spion.
    »Soll ich klingeln?«, fragte er.
    »Red keinen Scheiß, Trevor. Sieh nach, ob sie zugesperrt ist.«
    Er probierte die Klinke und schüttelte dann den Kopf.
    »Hab auch nicht damit gerechnet, dass sie es uns leicht machen würden«, sagte Sandy. »Na schön, dann tritt sie ein.«
    »Sie lauern vielleicht hinter der Tür und bringen uns um«, sagte Rhonda.
    Trev war überrascht, sie sprechen zu hören, obwohl er wusste, dass sie unterwegs mit Sandy geredet hatte.
    »Ich gehe zuerst rein, Schätzchen. Los, mach schon, Trevor. «
    »Du solltest mich vielleicht halten«, sagte er. »Die Veranda ist glatt. Ich werde bestimmt auf meinem Hintern landen. «
    Sandy sah ihm einen Moment prüfend in die Augen und nickte dann. Sie presste sich an seinen Rücken und legte ihren linken Arm um seine Brust. Mit der rechten Hand drückte sie den Lauf des Revolvers gegen seine Rippen.
    Ich mach’s so, dass wir beide fallen, dachte er.
    Das würde ohnehin passieren. Eine Tür einzutreten war nicht so einfach, wie es im Fernsehen aussah. Sein Fuß würde wahrscheinlich zurückfedern, und sie würden beide auf dem Verandaboden landen.
    Natürlich war es möglich, dass Sandy dabei den Abzug durchdrückte.

    Aber vielleicht tat sie das auch nicht. Mit ein bisschen Glück konnte er ihr den Revolver abnehmen, wenn sie auf den Beton plumpsten.
    »Worauf wartest du?«
    »Sei vorsichtig mit der Waffe«, sagte er. Dann hob er das rechte Bein, zog das Knie bis an seine Brust und rammte den Fuß gegen die Tür. Der Absatz seines Schuhs krachte neben der Türklinke aufs Holz.
    Kein Schmerz schoss durch sein Bein. Sein Fuß prallte auch nicht von der Tür zurück.
    Stattdessen spürte er einen kurzen, harten Widerstand, dann flog die Tür auf und krachte gegen die Wand.
    Er kämpfte noch immer um sein Gleichgewicht, als Sandy ihn bereits vorwärtsstieß. Er stolperte über die Türschwelle, strauchelte über einen Teppich und landete auf Händen und Knien. Sandy huschte an ihm vorbei. Sie bewegte sich tief geduckt, den Kopf von ihm abgewandt, und schwang den Lauf des Revolvers mit ruckenden Bewegungen von einer Seite zur anderen.
    Trev kroch auf sie zu. Sie wirbelte herum und presste die Mündung an seine Stirn. »Benimm dich, Kumpel«, sagte sie. Sie machte einen Schritt rückwärts, richtete sich auf und warf einen Blick zur offenstehenden Haustür. »Komm rein, Rhonda. Hier drin tut dir niemand was.«
    Das Mädchen trat über die Schwelle und machte die Tür zu. Sie spähte in Richtung des Wohnzimmers. »Sind sie tot?«, fragte sie.
    Verdutzt rappelte sich Trev auf die Beine. Er sah an Sandy vorbei ins Wohnzimmer. Ein Mädchen im Teenageralter lag ausgestreckt auf der Couch. Ein Arm hing auf den Boden
herab. Trev sah kein Blut auf ihrer hellbraunen Kordhose und ihrer weißen Bluse. Sie sah aus, als würde sie schlafen. Aber dann hätte sie der Lärm vom Eintreten der Tür geweckt haben müssen.
    Ein erwachsener Mann saß zusammengesunken in einem Lehnstuhl in einer Ecke des Zimmers. Er trug eine Goldrandbrille, ein hellblaues Polohemd, eine dunkle Hose und schwarze Socken. Ein Buch lag aufgeschlagen auf seiner Brust, als sei er beim Lesen eingeschlafen.
    Sonst war niemand in dem Raum.
    »Ich schätze, wir haben das richtige Haus erwischt«, flüsterte Sandy.
    »Ja«, brummte Trev.
    Er hatte noch nie jemanden aus der Familie Chidi gesehen, außer Maxwell, den toten und verkohlten Jungen, den man an den Torpfosten gefesselt hatte. Die beiden hier waren vermutlich seine Schwester und sein Vater. Es war sehr unwahrscheinlich, dass Trev sich in der Adresse geirrt hatte. Und es gab nur wenige schwarze Familien in der Stadt.
    Nicht wirklich schwarz, dachte er, als er das Mädchen anstarrte.
    Wir sind schwarz.
    Ihr Haar war schwarz, na schön, aber ihre Haut schimmerte in einem tiefen, kräftigen Braun.
    Sandy ging zur Couch und beugte sich über das Mädchen. Im hellen Licht der Lampe sah sie nicht annähernd so gut aus wie zuvor. Ihre nasse Haut glänzte, doch sie war streifig, und Trev gefiel die braune Haut des Mädchens viel besser als das schmutzige Schwarz von Sandys Haut.
    »Sie atmet«, sagte Sandy.

    Trev trat näher heran. Sandy, die ihn nicht aus den Augen ließ, ging zu dem Mann im Lehnstuhl hinüber.
    Er beobachtete, wie sich die Brust des Mädchens langsam hob und senkte. Er konnte ihren weißen BH durch die Bluse sehen, sehr hell auf ihrer dunklen Haut. Er sah zu Sandy hinüber. Sie beugte sich über den

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