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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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zweite Gestalt, ebenfalls kriechend. Ein schwacher Schimmer glänzte matt auf ihrem Rücken. Woher auch immer das Licht kam, es schien sich auf der nassen, schwarzen Haut zu spiegeln.
    Sie sind es, dachte Denise. Einer der drei hatte kein Hemd angehabt, als sie durch das Fenster gespäht und gesehen hatte, wie sie wegfuhren.
    Kriech weiter, dachte sie und konzentrierte sich darauf, ihm ihren Willen aufzuzwingen. Schau nicht hier rüber. Halte den Blick auf Buddy gerichtet.
    Der Dritte kam in Sicht.
    Denise hielt den Atem an. Sie wartete. Die Füße des zweiten
Typen verschwanden hinter der Couch. Nummer drei kroch über die leere Fläche. Dann verschwand sein Kopf hinter der Couch.
    Tu es!
    Sie sprang auf, machte vier, fünf schnelle Schritte über den Teppich, sah, wie der Typ den Kopf drehte und über die Schulter blickte. »Scheiße!«, stieß er hervor. Sie rammte das Messer abwärts. Es bohrte sich in seinen Rücken. »Nein!«, kreischte er. »Jungs!«
    Sie riss das Messer wieder heraus und stach erneut zu. Diesmal traf es auf etwas Hartes. Der Typ schrie wie am Spieß und plumpste flach auf den Bauch. Denise zog an dem Messer. Es steckte fest. Ihre Hand rutschte vom Griff. Die Klinge musste in einen Knochen eingedrungen sein.
    Die anderen beiden Kerle sprangen auf die Beine und stürmten auf sie zu.
    »Tom!«, schrie sie.
    »Dich krieg ich!«, zischte der erste der beiden dunklen Schatten, der geduckt auf sie zukam.
    Sie machte einen Satz zur Seite und hechtete, sich in der Luft drehend, über die Couchlehne. Etwas stach in ihre Hüfte, riss ihre Jeans an der Seite auf und drang durch ihre Haut. Sie landete mit dem Gesicht nach oben auf den Polstern.
    Ihre Knie rammten in die Weichteile des Typen, der hinter ihr über die Lehne sprang und auf sie fiel. Mit einem Ächzen trieb es ihm die Luft aus der Lunge. Mit beiden Händen stieß sie gegen seine nackte Brust, fühlte, wie er das Gleichgewicht verlor und über sie hinwegflog. Er krachte auf die Kante des Couchtischs und plumpste auf den Boden.

    Denise wälzte sich herum und kroch auf Händen und Knien über die Couch. Von der anderen Seite war ein dumpfes Poltern und Grunzen zu hören. Tom war ihr zu Hilfe gekommen. Sie streckte die Hand aus und griff nach der Tischlampe. Mit der anderen Hand zog sie sich an der Couchlehne hoch.
    Sie sah Tom, der im Begriff war, dem vor ihm liegenden Typen das Messer an der Spitze seines Speers in die Brust zu stoßen. Doch Kara, ein huschender, verschwommener Fleck in ihrem rosafarbenen Nachthemd, tauchte hinter ihm auf, schwang den Schürhaken über ihrem Kopf und …
    »Nein!«, schrie Denise.
    Der Messinggriff krachte gegen Toms Schläfe. Er ließ den Speer fallen und taumelte rückwärts.
    »Kara!«
    Das Mädchen setzte ihm nach und schlug ihm erneut über den Schädel. Er sank auf die Knie und schlang beide Arme schützend um seinen Kopf.
    »Was tust du!?«
    Die Couch ruckte plötzlich. Eine Hand packte Denises Knöchel.
    »Jetzt hab ich dich!«
    Sie riss die Lampe vom Tisch und wirbelte herum. Ein schwarzer Arm schoss empor, etwas wie einen Stock in der Hand. Sie schrie auf, als sich spitze Zinken tief in ihre rechte Pobacke bohrten. Dann krachte der Fuß der Lampe in das Gesicht des Typen. Sein Kopf flog nach hinten. Er ließ ihren Knöchel los. Die Zinken wurden aus ihrem Hintern gerissen.
    Sie kletterte auf die Couchlehne und setzte sich rittlings
darauf. Neben dem Kopfende sah sie Buddy auf dem Boden liegen. Tom lag drüben an der Wand auf den Knien, beide Arme schützend über dem Kopf verschränkt, während Kara ihren Schürhaken erneut auf ihn herabsausen ließ. Sie traf damit seine Arme, und Tom schrie auf.
    »Kara! Hör auf!«
    Buddy setzte sich auf. Denise sprang von der Couch. Mit beiden Knien voraus landete sie auf ihm und rammte ihn flach auf den Rücken. Sein Arm schlang sich um ihre Taille. Er wälzte sich herum und warf sie neben sich auf den Boden. »Was … was machst du?«, keuchte er.
    Das war nicht Buddys Stimme.
    »Tom?« Sie tastete mit beiden Händen über seine Brust. Ein Sweatshirt. Ein trockenes Sweatshirt. »O Gott!«
    Buddy hatte den Speer in den Händen gehalten? Und Tom war auf dem Boden gelegen, wehrlos und kurz davor, erstochen zu werden, als Kara eingegriffen hatte? Irgendwie schien etwas nicht zu stimmen. Aber das auf dem Boden neben ihr war Tom.
    Denise rollte sich von ihm weg, als Kara einen erschreckten Schrei ausstieß. Sie blickte auf und sah, wie Kara rückwärtstaumelte. Mit

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