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Der Regenmacher

Der Regenmacher

Titel: Der Regenmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Blick nach draußen werfen.« Er folgt mir durch die Küchentür auf die kleine Terrasse. Am hinteren Zaun, in der Buddys Fairlane gegenüberliegenden Ecke, steht eine Eiche, die vermutlich um die Zeit gepflanzt wurde, als das Haus entstand. Unter ihr ist es schattig. Deck und ich folgen Kipler durch das frisch gemähte, aber nicht abgeharkte Gras. Er sieht den Fairlane und die Katzen auf der Haube.
    »Wieso nicht hier?« fragt er unter dem Baum. Am Zaun zieht sich eine Hecke entlang, die so dicht ist, daß von dem angrenzenden Grundstück niemand hindurchschauen kann. Inmitten dieses Gewuchers wachsen vier hohe Kiefern. Sie blockieren die Morgensonne von Osten her und machen diesen Platz unter der Eiche halbwegs erträglich, jedenfalls vorerst. An Licht fehlt es hier jedenfalls nicht.
    »Sieht gut aus«, sage ich, obwohl ich mit meiner beschränkten Erfahrung noch nie von einer Vernehmung im Freien gehört habe. Ich spreche ein rasches Dankgebet für die Anwesenheit von Tyrone Kipler.
    »Haben wir ein Verlängerungskabel?« fragt er.
    »Ja. Ich habe eins mitgebracht«, sagt Deck, bereits durch das Gras davonschlurfend. »Es ist ein Dreißig-Meter-Kabel.«
    Das ganze Grundstück ist knapp fünfundzwanzig Meter breit und vielleicht dreißig Meter lang. Da der Vorgarten größer ist als der Hintergarten, ist die Terrasse nicht weit entfernt und auch der Fairlane nicht. Er steht sogar ganz in der Nähe, und Claws, die Wachkatze, sitzt majestätisch auf dem Dach und beobachtet uns mißtrauisch.
    »Lassen Sie uns ein paar Stühle holen«, sagt Kipler, ganz Herr der Lage. Er krempelt die Ärmel auf. Dot, der Richter und ich tragen vier Stühle aus der Küche in den Garten, während Deck sich mit dem Verlängerungskabel und den anderen Gerätschaften abmüht. Buddy ist verschwunden. Dot erlaubt uns, ihre Terrassenmöbel zu benutzen, dann macht sie drei fleckige und leicht angeschimmelte Segeltuchstühle im Geräteschuppen ausfindig.
    Nur Minuten später sind Kipler und ich schweißgebadet. Und wir erregen Aufsehen. Ein paar Nachbarn sind unter ihren Steinen hervorgekrochen und beobachten uns neugierig. Ein Schwarzer in Jeans, der Stühle zur Eiche der Blacks schleppt? Ein seltsamer kleiner Typ mit übergroßem Kopf, der mit Kabeln hantiert und es geschafft hat, sie um seine Knöchel zu wickeln? Was geht da vor?
    Ein paar Minuten vor neun treffen zwei Protokollantinnen ein, und unglücklicherweise werden sie ausgerechnet von Buddy in Empfang genommen. Sie hätten beinahe die Flucht ergriffen, aber Dot rettet sie und führt sie durch das Haus in den Hintergarten. Zum Glück tragen sie Hosen anstelle von Röcken. Sie unterhalten sich mit Deck über die Ausrüstung und die Stromzufuhr.
    Drummond und seine Mannschaft treffen Punkt neun Uhr ein, nicht eine Minute zu früh. Er bringt nur zwei Anwälte mit, B. Dewey Clay Hill den Dritten und Brandon Fuller Grone, und sie sind gekleidet wie Zwillinge: dunkelblaue Blazer, weiße Baumwollhemden, gestärkte Khakihosen, Mokassins. Nur die Krawatten haben eine gewisse Eigenständigkeit behauptet. Drummond trägt keine.
    Sie finden uns im Garten und sind fassungslos angesichts unseres Arrangements. Inzwischen triefen Kipler, Deck und ich vor Schweiß, und es ist uns völlig egal, was sie denken. »Nur drei?« frage ich, das Team der Verteidigung zählend, aber sie finden das kein bißchen komisch.
    »Sie sitzen hier«, sagt Kipler und deutet auf drei Küchenstuhle. »Passen Sie mit den Kabeln auf.« Deck hat alle möglichen Kabel um den Baum geschlungen, und vor allem Grone scheint sich vor einem tödlichen Stromschlag zu fürchten.
    Dot und ich helfen Donny Ray aus dem Bett und durch das Haus in den Garten. Er ist sehr schwach, versucht aber trotzdem tapfer, ohne Unterstützung zu gehen. Als wir uns der Eiche nähern, beobachte ich Leo Drummond genau, der Donny Ray jetzt zum ersten Mal sieht. Sein selbstgefälliges Gesicht verrät keine Regung, und ich möchte ihm etwas an den Kopf werfen wie »Schauen Sie genau hin, Drummond. Sehen Sie, was Ihr Mandant angerichtet hat.« Aber es ist nicht Drummonds Schuld. Die Entscheidung, die Kostenübernahme zu verweigern, wurde von irgendwem bei Great Benefit getroffen, und zwar lange bevor Drummond etwas davon wußte. Er ist einfach zufällig der nächste Mensch, den man hassen kann.
    Wir setzen Donny Ray in einen mit Kissen ausgepolsterten Schaukelstuhl von der Veranda. Dot hantiert mit den Kissen, tätschelt ihn und läßt sich viel Zeit, es ihm

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